Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?
21-FEB-2006

Leserzuschriften zu einer Rezension des Buches "TERMINOLOGIE Gerätturnen"

erschienen in der Ausgabe 01 / 2006 LEON*- Turnmagazin 

 

(4) Replik zur REZENSION von Sandra Schmidt (Magazin LEON*, 06/2005)
      über das Buch:  Arnold / Leirich :  "Gerätturnen Terminologie

<< von Mag. Robert LABNER, ÖFT, Wien

.... ich muss gestehen:  Nach der Lektüre von Sandra Schmidts Verriss über die "Terminologie Gerätturnen" im vorletzten Leon (06/2005) hatte ich ein wenig an mir gezweifelt. Zum Einen war ich über mich selbst frustriert, dass ich die (den) offensichtlichen Fehler im Buch nicht selbst bemerkt hatte, obwohl ich es sehr aufmerksam studiert hatte.... 

Zum Zweiten ließ mich der Verriss etwas verunsichert zurück, weil ich selbst ja einen völlig gegenteiligen Eindruck gewonnen hatte und mich persönlich sogar riesig über dieses Buch gefreut hatte. Es ist ja schließlich so, dass gerade die "Turn-Terminologie" schon seit Studientagen mein Steckenpferd ist und ich mich seltsamer Weise (?) ausgerechnet bei diesem Thema in den Details verrennen könnte. Ich habe diese Unterrichtsunterstützung für meine ggst. Vorträge/Übungen in den staatlichen österreichischen Lehrwarte- und Trainerausbildungen sehr begrüßt. Umso erfreuter war ich heute, als ich erkannt habe, dass mit Herrn Schmidt (mir persönlich unbekannt, obwohl ich ein Fan seiner Bücher bin) und vor allem Kurt Knirsch (Kurt ist, er weiß es wahrscheinlich gar nicht, "schuld daran" dass ich mein Beruf(ungs)leben dem Turnen widme, denn er hat vor 28 Jahren dem damals 14jährigen Robert bei einem ÖTB-Nachwuchstrainingskurs bei Videoanalysen udgl. die Augen punkto Perspektiven geöffnet.
Ab damals zeichnete ich ununterbrochen Turn-Piktogramme) zwei meiner Koryphäen ebenso konsterniert waren/sind. Gut so, das tut gut....

 

>> Zur Komplettierung: Nachfolgend meine Rezension aus der österreichischen Turnzeitschrift "TGÖ":

 

Terminologie Gerätturnen

Dass die umgangssprachliche „Kopfkippe“ in Wirklichkeit keine Kippbewegung ist und eigentlich „Kopfstütz-Überschlag“ heißt, wissen fast alle Gerätturn-Übungsleiter. Und auch die beliebte „Felge vorwärts“ am Reck gibt es auf Turnhochdeutsch bekanntlich nicht, denn sie ist erstens ein „Umschwung“ („Hüftumschwung“) und zweitens sind „Felgen“ per Definition immer Rückwärtsbewegungen. Genug verwirrt ?

 

Die beiden ostdeutschen Spezialisten Jürgen Leirich und Klaus Arnold haben nun ein reichhaltig bebildertes Buch heraus gebracht, das allen Gerätturn-Übungsleitern in sehr klarer Form den Zugang zur Fachsprache erleichtert. Und den benötigt man ja spätestens, wenn es um die Wettkampf- Übungsausschreibungen geht. 
Der „Duden des Turnens“ erklärt klar strukturiert von den absoluten Grundlagen (was ist „Turnen“, was „Gerätturnen“, was „Kunstturnen“?) über die Bewegungsstrukturen (Grundsätzliches zu Rollen, Kippen, Felgen, Stemmen, Überschlägen usw.) bis hin zur klaren fachlichen Bestimmung der Umgangssprachen- Turnausdrücke (wie z.B. Mühle, Christus, Flickflack, Schweizer Handstand u.dgl.).

 

Hauptthema sind natürlich die exakten Bezeichnungen hunderter Turnübungen, jeweils mit Reihenbildzeichnung. Auch die nach ihrem Erfinder benannten Elemente (Gienger, Tsukahara usw.) und die Symbolschrift finden entsprechende Berücksichtigung. Der Buch-Untertitel zu „Terminologie Gerätturnen“ lautet „leicht, verständlich, anschaulich“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ihr Rezensent unterrichtet die Fachsprache in den österreichischen Lehrwarteausbildungen und hat absolut nichts gefunden, was ihm in diesem Buch missfallen hätte: Ein großer Wurf in relativ kleinem Format – mit dem Zeug zum Standardwerk!

Mag. Robert LABNER
- ÖFT, Wien - 

 

.... mehr dazu:  >> Leserzuschrift: Prof. Dr. Detlef Schmidt    >>  Leserzuschrift Bernard Schwermann
>> Leserzuschrift: Dr. Kurt Knirsch 
>> Standpunkt Jahn-Förderverein zur Jahnkritik 
>> Prof. Dr. Jochen Bartmuß: "Fr. L. Jahn - Mensch seiner Zeit"


>> TERMINOLOGIE Gerätturnen  von Arnold / Leirich 

 

Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?

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