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"MINI" - GENERALPROBE IN DER TURNFESTSTADT
( Eine Nachbetrachtung zum sächsischen Landesturnfest
von Falk Naundorf)

  Es sollte eine erste Generalprobe für das Turnfest 2002 werden.
Dies zeigte der Sächsische Turnverband (STV) bereits im Logo des Turnfests in der Messestadt. Mit 3000 aktiven Teilnehmern - beim letzten Landesturnfest in Oschatz waren es 1400 -  steigerten sich die Sachsen zwar beachtlich! Wenn man aber bedenkt, dass der STV mit 10.000 Akteuren und Gästen gerechnet hatte, und dass in 2 Jahren 100.000 nach Leipzig kommen sollen, da fiel die geplante und anvisierte Generalprobe doch ziemlich "mini.." aus!

Auch die lokale Presse ( - siehe Leipziger Volkszeitung) zeigte sich ungewohnt kritisch. "Am Wochenende waren die Sachsen am Zug. Zu attestieren ist ihnen ein schöner Anlauf vor dem großen Sprung. Jung und Alt, Haupt- und Ehrenamtliche ackerten zwischen Burgplatz und Sportforum. 2002 wird abgerechnet. Es gibt noch genug Hindernisse zu überwinden. Profis ans Werk",   schreibt LVZ-Redakteurin Kerstin Förster. Denn Probleme gab es einige: beispielsweise fehlten Schlüssel in den Schul-Unterkünften, gab es Abstimmungsprobleme und klemmte die Technik bei der Gala.

Stichwort Turngala: Versprochen hatte der STV "Breitensportler und Weltklasseathleten", doch von Weltklasseathleten war weit und breit nicht zu sehen. Dennoch eine gelungene Gala, ein bunter Mix aus dem Vielfältigen Angebot des Turnverbands. Da waren die Chemnitzer Euroteams mit perfekter Choreographie, Aerobic aus ganz Sachsen, Akrobatik mit bunten Programmen, Nachwuchskunstturnerinnen aus Leipzig und kleine Kunstturner aus Chemnitz und vieles mehr. Die Gruppe der Rhythmischen Sportgymnastik vom TuG Leipzig kam am Samstag extra von den Deutschen Meisterschaften aus Halle angereist und zeigte ihr Können. Am Sonntag mussten die jungen Damen dann wieder in Halle im Finale auf dem Teppich stehen. Bei all den gut anzuschauenden Leistungen und einer vom Publikum mit viel Beifall belohnten Show fragt man sich, warum der STV mit Superlativen wie "Weltklasseathleten" wirbt, aber keine da sind. Warum also dann nicht mit den eigenen Stärken Werbung machen? Mit einem kräftigen Applaus von der Gala wurde dem Sachsen Sven Kwiatkowski viel Glück bei der EM in Bremen gewünscht: Kwiatkowski turnte zur gleichen Zeit beim EM-Test - einem Dreiländerkampf zwischen Deutschland, Schweiz und Griechenland in der Sporthalle am Sachsendamm in Berlin. Seine Chemnitzer Mannschaftskollegen aus dem Team der 1. Bundesliga dagegen enttäuschten die Zuschauer. Mit ihren Darbietungen an Barren und Reck wären Andreas Dietz und Tom Neubert bei den Gerätturnenwettkämpfen der Breitensportler am Vormittag gut aufgehoben gewesen, doch für Bundeskader und Turner der 1. Bundesliga waren die Grundlagenelemente einfach zu wenig: Keine "Flieger" am Reck, nur einfachste Abgänge......!
Erstmals im Turnfestprogramm: Der TuJu-Oscar, wie ihn schon andere Landesturnverbände ausgerichtet haben, fand auch in Sachsen seine Freunde. Der erste Oscar der Sächsischen Turnerjugend ging nach Ottendorf-Okrilla, an die dortigen Akrobaten, die z.B. eine langjährige Tradition eines Internationalen Akrobatikwettbewerbes pflegen (Die 13.Auflage fand eben im April statt.).
Trotz Regenschauer auf dem Burgplatz war TuJu-Chef Steffen Brost zufrieden, als dann zu vorgerückter Stunde etwa 400 TuJu's auf dem Burgplatz hinter dem Neuen Rathaus ordentlich feierten. Das Turnfest 2002 liegt zwar nicht in der Hand des STV - dafür gibt es ja seit Oktober 1999 die Geschäftsstelle des Organisationskomitees für das DTF in Leipzig.
Aber auch für Sie gilt sicher der Schlusssatz im Kommentar der LVZ: "Profis ans Werk."