Die Sportberichterstattung in den deutschen Hauptnachrichtensendungen konzentriert sich auf einige wenige massenattraktive Publikumssportarten. Vom Fußball einmal abgesehen, wird über Breitensportarten nur selten berichtet. Dies zeigt eine aktuelle Langzeitanalyse der öffentlich-rechtlichen sowie privaten Hauptnachrichtensendungen durch das unabhängige Bonner Medienforschungsinstitut Media Tenor. 
Knapp die Hälfte der Sportmeldungen in den Fernsehnachrichten sind Beiträge über Fußball (46,6%). Dahinter folgen die Formel 1 (11,9%), Wintersport (10,6%), Radsport (5,8%) und Tennis (4,2%). Insgesamt bestehen drei Viertel der gesamten Sportnachrichten aus lediglich fünf Sportarten, erläutert ein Sprecher des Medien Tenor. Im verbleibenden Viertel gehören Boxen, Wassersport, Basketball und Leichtathletik – mit jeweiligen Anteilen zwischen einem und drei Prozent – zu den noch relativ häufig thematisierten Sportarten. 
Dagegen tauchen mit Turnen, Sportschießen und Tischtennis, drei der zehn meistbetriebenen Breitensportarten in Deutschland, faktisch nicht in der Sportberichterstattung der Fernsehnachrichten auf, stellt der Sprecher fest.

Weiterhin ist der Sportanteil in den Fernsehnachrichten seit zwei Jahren insgesamt kontinuierlich rückläufig, was aber vor allem auf die starke Reduzierung der Sportberichterstattung in den Nachrichten der Privaten zurückzuführen ist. Mit dem Wechsel der Senderechte der Fußball-Bundesliga zu den Öffentlich-Rechtlichen fällt die anteilige Sportberichterstattung bei den Privaten sogar erstmals unter den Anteil bei ARD und ZDF. Statt einer umfassenden Grundversorgung bestimme auch bei den Öffentlich-Rechtlichen mittlerweile der Besitz der Senderechte über den Nachrichtenwert einer Sportart, kritisiert Medien Tenor.

Für diese Analyse hat Medien Tenor insgesamt 79.029 Beiträge über Sport in folgenden Fernsehnachrichten analysiert: ARD Tagesschau und Tagesthemen; ZDF heute und heute journal; RTL Aktuell; Pro7 Nachrichten; SAT1 18.30/NEWS. Zeitraum: 01.01. 1996 bis 31.12.2004.