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Obwohl u.a.
bereits von mir mit Datum vom 25.9.02, 10.2.03, 11.9.03
und zuletzt am 27.4.04 (- siehe
unter Modell
einer gerechten Bewertungsmethode) im Gymforum die
Argumente gegen die jetzigen KuTu- Wertungsvorschriften und damit
auch gegen die 10.0 dargelegt wurden, hier die
folgende Stellungnahme:
Es gibt wohl
kaum andere Sportarten, die national und
international so markant als
Skandalsportarten benannt werden können, wie das
Eiskunstlaufen und das Kunstturnen. Dazu haben eindeutig und hauptsächlich
die jeweiligen Wertungsbestimmungen beigetragen. Die Folgen sind
bekannt und bereits mehrfach genannt
worden:
Die Wertungsvorschriften
(WV) sind ungerecht, offen für Manipulation und Betrug,
es gibt keine gerechte
Leistungsdifferenzierung, sie sind unverständlich, unattraktiv
und unmodern und besonders Medien- und
Publikumfeindlich.
Nun
ist anzunehmen, dass sich im Eiskunstlaufen vermehrt die Einsicht
durchsetzt (lange genug hat es
gedauert), dass diese Negativentwicklung gestoppt
werden muß. Deshalb kann man zur Einführung eines neuen Wertungssystems
nur Glück und Erfolg wünschen und gratulieren.
Und wie sieht es im
Kunstturnen aus? Zur Erinnerung:
Unsere Sportart ist zu einer
Randsportart abgedriftet, für die sich außer bei Olympia
und WM kaum jemand interessiert, insbesondere nicht die Medien!!
Bereits die Einführung der A- und
B-Note hat im ITB ca. 20 Jahre gedauert, obwohl
insbesondere das FIG-KaRi-Symposium 1985 in Rom nochmals die Notwendigkeit
offenbarte. Besonders in letzter Zeit ist aber deutlich
geworden, dass es immer noch nicht reicht. Eine befriedigende
Lösung sieht anders aus. Vorschläge
zur Verbesserung und Optimierung der WV sind
ausreichend genannt worden.
Dass dazu u.U. auch das Denkmal 10.0 fallen könnte, ist m.E. das geringste Übel oder sogar notwendig!! Die Begründung seitens des FIG-Präsidenten dagegen ist wohl an den Haaren herbeigezogen.
Es muss jedenfalls jede Leistung
differenziert hieb- und stichfest festgestellt und
beurteilt werden. Mit der Tatsache, dass eine
Mindestanforderung für alle die
Ausgangsnote 10.0 ergibt, beginnt bereits die Ungerechtigkeit
und Ungenauigkeit !! Und je enger die
Noten zusammen liegen, um so weniger
wird eine Manipulation auffällig.
Die FIG war ja
bereits einmal soweit wie die ISU heute!
Vom FIG-Exekutivkomitee wurden 1998 die "Richtlinien und Direktiven " an die FIG-Disziplinen beschlossen. Inhaltlich sollten die WV "drastisch vereinfacht werden, das Turnen für Teilnehmer, Publikum und Medien modernisiert und damit attraktiv gemacht werden "! Das wär's gewesen!!
Genau so wenig wie der damalige Präsident Titow
zu Zeiten einer ungewöhnlichen Dominanz der UdSSR-Turner/innen
daran interessiert war die WV zu ändern,
ist seit Grandi und Stoica die jetzige FIG-Führung daran
interessiert. Es lässt sich halt so schön
mauscheln und schieben (J. Fie hat es
bestätigt) und wenn dann noch eine Wahl oder eine Wiederwahl
ansteht, werden wichtige
Beschlüsse über den Haufen geworfen. So ist auch der Beschluss
des Exekutivkomitees durch Grandi wegen Machterhalt gekippt worden.
Wer möchte schon seinen Posten verlieren, und inzwischen haben
wohl andere Nationen die Funktion der Königsmacher
übernommen.
Es
ist leider eine Binsenwahrheit, dass solche personal-politischen
Vorgänge, insbesondere über längere Zeit, stark zu Lasten der
Sportart gehen.
Man fragt sich: Wie lange noch??
Vielleicht ist der Vorgang in der ISU ein gutes Beispiel für uns und erzeugt innerhalb der FIG die notwendige Eingebung!!
Bernard Schwermann
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Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...? |