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Die
Ergebnisse für den DTB von Anaheim sind frustrierend.
Weit mehr Frust muss allerdings überall
dort auftauchen, wo eine Medaille oder eine wertvolle
Platzierung um 0,012 Punkte verpasst wurde.
So geschehen beim Teamresultat zwischen DEUTSCHLAND und
WEISSRUSSLAND um den wichtigen 12. Rang, der zur
Olympiateilnahme 2004 berechtigt.
Hierbei stand das Glück diesmal dem DTB-Team zur Seite. Muss
man also auf das Glück vertrauen und nicht auf die
Wertungsvorschriften? Oder möchte jemand tatsächlich
behaupten, dass hier bei maximal 24 anrechenbaren Übungen je
Team objektiv ein Leistungsunterschied heraus zu filtern sei ?
Bei der Anwendung des jetzigen Regelwerkes allerdings nicht!
Schauen wir uns die Ergebnisse der Gerätfinals
bei den Männern an, so stellt man wieder eine große
Enge in den Punktwerten fest. Diese Problematik ist hinreichend
bekannt und erläutert. Solange eine Mindestanforderung (und
nicht der tatsächliche Inhalt einer Übung) zur
Maximal-Ausgangsnote 10,0 führt, gibt es kein Ausbrechen aus
der "Sardinenbüchse".
So erging es Alexei Nemow mit seiner phantastischen Darbietung
im Reckfinale. Durch einen Standfehler bedingt erhielt er
"nur" Bronze. Seine fehlerfreien Schwierigkeiten und
das Risiko konnten nicht höher berücksichtigt werden, als die
allzu große Anzahl der Ellgriff-Drehungen seiner Konkurrenten.
Offensichtlich bekommt man den Eindruck, dass auch die
Kampfrichter sich dieser Problematik bewusst werden. Sie können
aber auch nicht aus dem Regelwerk ausbrechen. Ob aber dreimal
zwei Goldmedaillen, einmal zwei Silbermedaillen und einmal zwei
Bronzemedaillen in den Gerätfinals der richtige Weg sind...??
Der Versuch zumindest so zu etwas mehr Gerechtigkeit zu kommen,
ist allerdings durchaus zu würdigen.
Jedoch ist eine solche Praxis auf die Dauer auch zweifelhaft.
Auch deshalb, weil es genügend andere und bessere Möglichkeiten
gibt, die Leistungen der Athleten genauer und differenzierter zu
beurteilen und klare Rangfolgen zu ermitteln.
Die Funktionsträger in den zuständigen Gremien im Verband FIG
sind gefordert Abhilfe zu schaffen, wollen sie sich nicht mit
den Gremien und dem Verband FIG der Gefahr der Lächerlichkeit
aussetzen.
Oder gibt es in der FIG zu viele starke Personen die nicht
wollen oder zu viele schwache Personen die nicht können und
alles über sich ergehen lassen??
Bernard Schwermann
* siehe Beitrag von Gisela Bader vom
10.10.2002 |
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