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Katja Abel: Die besten Freunde: Barren und Balken

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(Autor: Hans.-Jürgen Zeume, Berlin) 

Sie ist wieder da....!

"Ich habe ein Jahr mit dem Turnen pausieren müssen, aber nun fühle ich mich wieder sehr gut." Und das, obwohl mit dem Quartett Pioch-Jaeger-Kewitz-Dube die vier besten Berliner Turnerinnen ihre Laufbahn beendeten und sie gewissermaßen als "letzte der Mohikanerinnen" übrig blieb und zusammen mit Freundin Gritt Hofmann das "leise Ziel Olympia 2000" angeht."Ich habe mir die Landkarte schon mal genauer angeguckt. Aber mit mehr habe ich mich mit Australien und Sydney noch nicht beschäftigt." Katja Abel nahm vor zwei Jahren in Portugal an den Olympischen Jugendtagen teil und belegte im Mehrkampf einen ausgezeichneten zehnten Platz. "Einen solchen müßte ich auch bei den Europameisterschaften in Paris im Mai belegen oder an einem Gerät unter die besten sechs kommen", erinnert sie an die Normen, die Funktionäre des NOK und des deutschen Sports für den Einzelstart einer deutschen Turnerin vorgegeben haben.

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Unrealistische Norm.

Die Herren müssen mit ihrem "DDR-Norm"-Denken lebensfremd sein. Katjas Mutter Irene, die 1972 in München mit der Riege die olympische Silbermedaille gewann, war damals im Mehrkampf Elfte. Beide bekennen, daß die Norm 2000 im Mehrkampf unrealistisch sei und daß die kleine Chance nur darin besteht, daß Katja es am Barren oder am Balken ins Pariser Gerätefinale schafft.

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"Barren und Balken sind meine besten Freunde",

- meinte sie schmunzelnd und erinnerte an Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald, der da jüngst sagte: "Meine beste Freundin sind meine neuen Skier."

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Und schafft sie es es nun für Sydney 2000? "Ich würde jetzt nicht sagen, das schaffe ich. Es zu schaffen, das ist sehr schwer. Das wichtigste ist für mich: kämpfen. Und dann habe ich nur eine Chance, wenn ich ohne Fehler turne und nirgendwo runterfalle."
 

Neue Übungen

Um die kleine Chance optimal zu nutzen, hat der Berliner Sport Mittel freigesetzt und die Choreographin Diana Raschkowskaja aus Kiew, aus der weltberühmten ukrainischen Turnschule der "Latynina und Turischtschewa" verpflichtet. Katja wird sich in Paris mit gänzlich neuen Übungen vorstellen und mit einer neuen Choreographie am Boden.

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Raschkowskaja

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Sportliche Entwicklung
:

1994: Berolina-Cup, Berlin 5. MW, 15. EW
1995: Deutsche Meisterschaften, Jugend C, Nordenham 10. EW, 3. Boden Berolina-Cup, Berlin 5. MW, 24. EW
1996: Deutsche Meisterschaften, AK 13, Langenhagen 1. EW, 1. Sprung, 2. Barren, 3. Balken, 1. Boden Como-Cup in Italien 1. EW Berolina-Cup in Berlin 1. MW, 1. EW
1997: Olympische Jugendtage in Portugal 10. EW, 6. Sprung, Deutsche Meisterschaften, AK 14, in Niederwörresbach 1. EW, 1. Sprung, 1. Barren, 1. Balken, 3. Boden Berolina-Cup in Berlin 1. MW, 1. EW
1998: Jugend-EM in St. Petersburg 7. MW, 12. EW Deutsche Meisterschaften, AK 15, in München 1. EW, 2. Sprung, 1. Barren, 2. Balken, 2. Boden
1999:  Bundesliga-Finale in Köln 2. MW, 16. EW
2000: Wiederbeginn beim Turnier der Meister in Cottbus (24.-26.3.).

 

 


"Es ist ein anderer Stil, ein bissel erwachsener, ein bissel russischer. Früher hatte ich eine Stimmungsübung. Ich fühle mich mit der neuen Art sehr wohl." Na denn, Bühne frei für die neue Katja!            
(Hans-Jürgen Zeume)

Zur Person:


Katja Abel   (geb.: 01.04.1983)


Schülerin der 11. Klasse des Sportgymnasium "Werner Seelenbinder" in Berlin- Hohenschönhausen. Ihre Mutter Irene Abel turnte 1972 in München bei den Olympischen Spielen (Silber mit der DDR-Riege, 11. im Einzel- Mehrkampf) und 1974 in Warna bei den Weltmeisterschaften (Silber mit der Riege, 14. im Einzel-Mehrkampf). Ihre Mutter war im SV Preußen Berlin auch ihre erste Trainerin, im dritten Schuljahr wurde sie zum SC Berlin in die Gruppe von Juri Robel delegiert, der auch einmal DDR-Meister im Pferdsprung war (1977). In die Gruppe von Meister-Trainer
Steffen Gödicke kam sie als Schülerin der sechsten Klasse. Ihre ältere Halbschwester Grit war gleich sie einst Turnerin im TSC Berlin. Beider Väter waren und sind begeisterte Turner und Trainer.
Mit Katja Abel schickt sich erstmals eine Tochter einer früheren deutschen Weltklasse-Turnerin an, gleich der Mutter in die Weltspitze vorzuturnen.

 

goedicke_portkl.jpg (12465 Byte) Stichworte zu Katja A.

- von Steffen Gödicke, Turn-Trainer von Katja Abel im SC Berlin.
  Sein Vater Fritz war einer von 10 Fußball-Nationaltrainern der DDR,
  seine Mutter Gerda mehrmalige DDR-Tennismeisterin
Steffen Gödicke zu Katja Abel:
  • Katja ist sehr ehrgeizig, gleichermaßen im Training und in der Schule. Manchmal zu ehrgeizig. Sie ist schon mit sich unzufrieden, wenn sie einen Fehlversuch macht.
  • Sie ist immer wettkampfstark gewesen. Dort hat sie kaum Fehler gemacht, ist immer sehr konzentriert gewesen. Eigentlich hat sie nie verloren.
  • Als sie nach einjähriger Pause im Herbst 1999 das erste Mal in der Bundesliga mitturnte, zeigte sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sie kann sie sehr steigern, obwohl die Leistungen im Training einen guten Wettkampf nicht verhießen.

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Katja 2000

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  • Ich sehr kaum eine Chance für eine deutsche Turnerinnen, sich mit einem zehnten Platz im Mehrkampf bei den Europameisterschaften in Paris für eine Olympianominierung durch das NOK für Deutschland zu qualifizieren. Ich sehe für Katja eine minimale Chance an einem Gerät zu den sechs Besten zu gehören. Wir können als DTB fünf Turnerinnen mit nach Paris nehmen, einige wollen nur drei, die den kompletten Vierkampf turnen. Ich bin für die erste Variante.
  • Wenn sie weiter so gut arbeitet, gebe ich ihr eine reale Chance auf dem Balken, aber auch am Barren hat sie sich sehr verbessert. Soll es in Paris klappen, muß auch alles stimmen. Die Tagesform von Katja muß topfit sein.Das ist ihre große Chance.Zum Erfolg gehört aber auch ein perfektes Kampfgericht.
  • Ihr Handicap ist, daß sie ein Jahr international nicht geturnt hat. Sie muß eben wieder Aufmerksamkeit erringen. Auch in den Zeitungen, auch im Fernsehen, und über Internet. Wir hoffen, daß uns der DTB dazu die Gelegenheit gibt mit einem Test beim Turnier der Meister in Cottbus.
  • sie ist ein anderer Typ Turnerin als es ihre Mutter war. Irene Abel stand in der DDR-Riege, die 1972 in München die olympische Silbermedaille gewann und '74 bei den WM in Warna die Medaille gleicher Güte. Sie war damals im Mehrkampf 11. und 14. Katja ist ein Typ wie Anke Schönfelder, sehr elegant. Vielleicht auch wie Angelika Hellmann, die mit ihrer Mutter zusammen turnte.
  • Wir haben mit Diana Raschkowskaja eine neue Choreopgraphin in unserem Trainerteam. Sie hat viele jahre mit den Spitzenturnerinnen der ukrainischen Turnschule in Kiew gearbeitet. Sie ist seit zwei Jahren beim SC Berlin Honorartrainerin, lebt aber schon eine längere Zeit in Deutschland. Sie kümmert sich sehr um die neue Choreographien von Katja, hauptsächlich am Boden.

  (GYMmedia/hjz)

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