Otto FEICK - Erfinder des Rhönrades
     04. 07. 1890  -  17. 10. 1969

   
 IRV – Geschichte und Entwicklung History and Development (2)
 * Geschichte des Rhönrad

In der Zeit während der Besetzung des Ruhrgebiets nach dem 1. Weltkrieg kam der Pfälzer Otto Feick, ein Eisenbahner, ins Gefängnis.
In der Zelle erinnerte er sich eines Erlebnisses aus seiner Kinderzeit, bei dem er mit zwei zusammengebundenen Fassreifen einen Abhang hinunter rollte....


Noch in der Haft entwickelte Feick den Plan, aus diesem Kindertraum ein Turngerät zu entwickeln. Nach seiner Haft zog es ihn in die Heimat seiner Frau, nach Schönau a.d. Brend in die Rhön
Er eröffnete dort eine Metallverarbeitungswerkstatt und entwickelte 1925 das Turnrad,
das er aus Dank an seine neue Heimat Rhönrad nannte.
Noch im gleichen Jahr meldete er das Rhönrad zum Patent an und ließ es in 30 Staaten schützen. Anfang 1926 führte er das Rhönrad in der Deutschen Hochschule für Leibesübungen im Sportforum Berlin vor.
Erste Internationalität /
     First international steps

Danach kam es zu Präsentationen in England, Frankreich und den USA durch eine Gruppe ausgewählter Sportler unter der Leitung Otto Feicks. Das erste internationale Rhönradturnier fand 1930 in Bad Kissingen statt, das die Grundlage für die internationalen Wettbewerbe im Rhönradturnen legen sollte. Höhepunkt war die Teilnahme von 120 Rhönradturnern 1936 im Rahmen der Olympischen Spiele. Durch den 2. Weltkrieg kam das Rhönradturnen vollkommen zum Erliegen. Damit endete der erste Abschnitt in einer neuen Sportart. Der Beginn des zweiten Abschnittes setzt mit dem langsamen und schwierigen Aufbau nach dem zweiten Weltkrieg ein und findet mit der Präsentation als Wettbewerb beim Deutschen Turnfest 1958 in München und 1959 mit der Aufnahme als Turnsportart in den Deutschen Turnerbund eine neue Basis.
1960 finden die ersten Deutschen Meisterschaften in Hannover statt, auf die in den kommenden Jahrzehnten der Wettkampfbetrieb in Deutschland auf alle Startklassen des Turnens ausgebaut wird. 

Die Verbreitung erfolgt sehr langsam aber dafür stetig. International wurde die Gymnaestrada 1982 in Zürich sowie 1987 in Herning (Dänemark) zur Basis für die internationale Rhönradarbeit. Die DTB-Schauturngruppe-Rhönrad erregte mit ihren sehr modernen Choreographien sehr viel Aufsehen und Interesse an dieser alten/neuen Sportart, so dass Kontakte nach Israel, Japan und sehr vielen europäischen Ländern 1990 zur Austragung des ersten Europacup im Rhönradturnen in Taunusstein führten.
1992 wurde bereits die erste Europameisterschaft in Liestal (Basel) in der Schweiz ausgetragen. 
Nach der Gründung des internationalen Rhönradverbandes 1995 wurden die ersten Weltmeisterschaften in Den Helder (Niederlande) ausgetragen. Seitdem organisiert der IRV alle zwei Jahre Weltmeisterschaften und im Zwischenjahr einen internationalen Lehrgang.
Seit 2002 findet alle zwei Jahre auch der Worl-Team-Cup statt.