- traf den Vorsitzenden des Technischen Komitees Männer im Deutschen Turner-Bund an
          diesem Wochenende bei einer Sitzung in Frankfurt.  
        Im post-gelben Sweatshirt, aber
        noch ohne Ärmelschoner, gab der 48jährige Tübinger und einstige Reck-Spezialist
        Auskunft über seine neue Arbeitsstelle. | 
       
     
     
        Was macht ein umtriebiger Schwabe bei der
    Post in Bonn? 
    Gienger:
    Meine Position könnte man als Leiter
    Sport-Events" bezeichnen. Dahinter verbirgt sich das Engagement der Post AG im
    Formel-1-Rennsport, insbesondere durch den Vertrag mit dem Rennstall Jordan und
    Heinz-Harald Frentzen. Mir obliegt die Verwaltung der Budgets und der Verträge, ich
    kümmere mich um Kartenwünsche innerhalb und außerhalb des Unternehmens, kooperiere die
    Arbeit unserer zwei Werbeagenturen und bin auch eine Art Bindeglied zwischen Werbeagentur
    und Rennstall sowie auf kommunikativer Ebene zwischen den Bereichen der Post. Auch bei
    Messen, Bällen oder firmeneigenen Veranstaltungen für Führungskräfte sind wir dabei,
    mit einem speziellen Rennwagen ohne Motor. 
       Ein Turner in der Formel 1  Neuland
    für Dich? 
     Gienger: 
    Zweifellos, bisher hatte ich kaum Beziehungen zur Formel 1, war
    lediglich mal auf dem Hockenheimring und am Nürburgring. Ich muss den Rennsport und damit
    mein neues Betätigungsfeld erst mal kennenlernen. Aber das betrachte ich nicht als
    Problem, denn ich kenne den Sport, und auch die Formel 1 ist ein Sport - wenn auch mit
    einer strafferen Organisation und erheblich höheren Geldbeträgen. 
       Bei wieviel Rennen wirst Du 2000 dabei
    sein? 
     Gienger: 
    In dieser Saison gibt es 17 Rennen, ich werde bei 14 oder 15 dabei
    sein, bin dort Ansprechpartner für die Mitarbeiter unseres Unternehmens oder die Kunden
    der Post AG. Verzichten muss ich auf Indianapolis am 24. September, denn da weile ich bei
    den Olympischen Spielen.
       Was wird mit Deiner Firma "Eberhard
    Gienger pro-motion" ? 
     Gienger: 
    Das Geschäft läuft weiter, ich werde allerdings mehr mit dem
    Telefon beziehungsweise an den Abenden erledigen müssen. 
       Bislang hat Deine Firma über viele Jahre
    bei den DTB-Veranstaltungen die Bandenwerbung vermarktet. Wie ist da die Situation? 
     Gienger: 
    Mein Engagement mit dem DTB läuft weiter, nur auf anderen
    Wegen. Ich habe die Bandenwerbung an die Fördergesellschaft des DTB abgegeben. Der DTB
    wird künftig die Rechte an den Veranstaltungen komplett an den jeweiligen Verein oder
    Ausrichter verkaufen. Dieser wiederum kommt dann auf mich zu und bietet mir die Banden
    für meine Kunden an. Der Hintergrund: Die Sponsoren zeigten sich mit der
    Präsenz der DTB-Veranstaltungen im Fernsehen zunehmend unzufrieden, die Sendezeiten
    gingen zurück.  
    Die neue Vermarktungsstrategie soll gewährleisten, dass mein Kunde für sein Geld auch
    ein zufriedenstellendes Produkt  also mit garantierter Sendezeit und entsprechender
    Dokumentation der Bandenwerbung  erhält. Für mich gestaltet sich dadurch die
    Zusammenarbeit mit den Sponsoren einfacher, und auch der Ausrichter wird zufriedener sein,
    denn bei ihm bleibt mehr hängen als bisher.
    Interview: Andreas Götze/Stuttgart 
    Januar, 2000 
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