JUNIOREN-
MEHRKAMPFENTSCHEIDUNG:
Russischer Doppelsieg war eine eindeutige Sache
Dewiatkowski
(rechts),
Golotsutskow (li).
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Sowohl Maxim Dewiatowski als auch
sein Landsmann Anton Golotsutskow waren beide die ungefährdeten Sieger
von Patras und in keiner Phase des Wettkampfes von der Konkurrenz zu
schlagen. Vom 2. Gerät an waren sie ohne Stabilitätsprobleme in
Führung gegangen und führten dort nur ein persönliches, russisches
Duell um den Sieg, das faktisch erst am letzen Gerät zugunsten von
Maxim Dewiatowski entschieden wurde:
Der turnte nämlich am Boden eine
9,350, während Anton Golotsutskow am Reck nur 8,725 erhielt, womit
allein durch diesen Durchgang die Differenz von ca. 7 Zehnteln zu
erklären ist.Diese beiden Jungen stellen in aller Kürze bereits
wieder eine immense Verstärkung der russischen Nationalmannschaft dar!
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Der Berliner
René Piephardt turnte heute den Wettkampf seines Lebens - ohne Fehl und Tadel - und mit weitere Steigerung zur Qualifikation! Die
beiden Russen vorn waren ungefährdet, da lag René nach dem 4. Gerät
bereits auf Platz 3, allerdings hatten die Turner bis zum 7. Rang
allesamt noch Chancen auf die ersehnte Bronzemedaille, betrug doch die
Differenz nur ca. 2 Zehntel. Selbst Fabian Hambüchen lag zur Hälfte
des Wettbewerbes als Fünfter nur um diese Differenz hinter
"Piepe". Allerdings erwies sich sein Jägersalto-gestreckt,
mit ganzer Drehung aus dem Ellgriff am Reck erneut als
neuralgischer Punkt und er stand, nicht zum ersten Mal an dieser Stelle
unfreiwillig auf der Matte. Am Boden holte er dann noch einmal mächtig
auf und turnte mit 9,40 die höchste Note der ganzen Konkurrenz und
sicherte sich doch noch Rang sieben.
Am letzten Gerät wurde es noch einmal sehr eng für
René: Nachdem er seinen gestreckten Tsukahara sicher in den
Stand gestellt hatte und 9,112 Punkte erhielt, startete der
Weißrusse Dmitri Savitsky am Boden, war zweimal außerhalb -
und erhielt 9,200 Punkte, blieb aber um einen "Hauch"
von 12 Tausendstel hinter Piephardt zurück: |
Piephardt
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Bronze im Mehrkampf für Deutschland, das hatte es seit 1994 (Sergej
Pfeifer) in diesem Bereich nicht mehr gegeben.
Kommentar seines Berliner Heimtrainers Jens
Milbradt: "Jetzt wissen wir
beide, dass sich die letzten drei Jahre doch gelohnt haben, auch wenn
die Zeit absolut nicht problemlos lief. Das Bestehen solcher Kämpfe,
die Hartnäckigkeit und Konsequenz auf beiden Seiten, zahlt sich eben
aus. Ich ziehe den Hut vor René, der damit bewies, dass es in
Deutschland nicht nur einen Fabian Hambüchen oder einen Waldemar
Eichorn gibt und dass es sich lohnt, im Turnen höchste Ziele zu
stecken! Das sollte auch anderen jungen Turnern Mut machen.!"
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Eckhard Herholz
Infos: Jens Milbradt
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