![]() |
Neuaufnahme von 21 Mitgliedern in die „Hall of Fame des deutschen Sports"
Im Beisein von Bundespräsident Christian Wulff werden im Rahmen der Benefiz-Gala „Goldene Sportpyramide“ am 20. Mai im Berliner Hotel Adlon Kempinski 21 Persönlichkeiten des Sports in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen - darunter auch die Berliner Turn-Olympiasiegerin von München 1972, Karin Büttner-Janz.
Zudem wird eines der Neumitglieder für das sportliche Lebenswerk und die Vorbildfunktion in der Gesellschaft mit der 12. Preisverleihung der „Goldenen Sportpyramide 2011“ ausgezeichnet.
Bereits seit dem Jahr 2000 wird bei der Benefiz-Gala Goldene Sportpyramide eine herausragende Sportlerpersönlichkeit für ihr Lebenswerk geehrt.
>> ... zur Sport-Gala im Berliner Hotel Adlon
Unter den Ehrengästen der Veranstaltung werden auch aktuelle Sportgrößen wie Turn-Europameister Philipp Boy, Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Bob-Olympiasieger André Lange/ Kevin Kuske oder Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn sein.
![]() |
Die Hall of Fame des deutschen Sports - die 21 Neuaufnahmen 2011
* Hans-Jürgen Bäumler, Eiskunstlauf, geb. 28. Januar 1942 in Dachau Bildete in den 60er Jahren mit Marika Kilius das Traumpaar auf dem Eis, zweimal Weltmeister, zweimal Olympiasilber;
* Prof. Dr. Hugo Budinger, Hockey, geb. 10. Juni 1927 in Düsseldorf Prägte als Spieler, Trainer und Funktionär das deutsche Nachkriegs-Hockey wie kein anderer, Olympiabronze 1956;
<< Prof. Dr. Karin Büttner-Janz, Turnen, >>
geb. 17. Februar 1952 in Hartmannsdorf bei Lübben. In München 1972 mit zwei Goldmedaillen (Stufenbarren, Pferdsprung) und drei weiteren Olympiamedaillen (1968/1972) erfolgreichste Turnerin und DDR-Sportlerin;
* Heidemarie Ecker-Rosendahl, Leichtathletik, geb. 14. Februar 1947 in Hückeswagen Das Gesicht von München 1972: Gold im Weitsprung und mit der 4x100m-Staffel, Silber im Fünfkampf, zweifache Sportlerin des Jahres
* Heinz Fütterer, Leichtathletik, geb. 14. Oktober 1931 in Illingen „Der weiße Blitz“ drang in den 50er Jahren als erster Europäer in die Phalanx der US-Amerikaner im Sprint ein, Olympiabronze 1956, 3x Europameister, 2x Weltrekordler
* Armin Hary, Leichtathletik, geb. 22. März 1937 in Quierschied bei Saarbrücken Erster Mensch in 10,0 sek. über 100m; zweifacher Olympiasieger (100m, 4x100m Staffel), zweifacher Europameister, Weltrekordler
* Willi Holdorf, Leichtathletik, geb. 17. Februar 1940 in Blomesche Wildnis/Schleswig-Holstein Erster deutscher „König der Athleten“, Olympiasieger 1964 im Zehnkampf mit dramatischem Zieleinlauf beim 1.500m Lauf, Sportler des Jahres
* Dr. Erhard Keller, Eisschnelllauf, geb. 24. Dezember 1944 in Günzburg Schnellster auf dem Eis über 500m bei zwei Olympischen Spielen 1968 und 1972, Sprint-Welt- und Europameister, Weltrekordler
* Bernhard Kempa, Handball, geb. 19. November 1920 in Oppeln/Oberschlesien Bester Handball-Spieler der Welt in den 50er Jahren, zweifacher Weltmeister im Feldhandball, als Trainer Europapokalsieger in der Halle, Erfinder des Kempa-Tricks
* Marika Kilius, Eiskunstlauf, geb. 24. März 1943 in Frankfurt/Main Bildete in den 60er Jahren mit Hans-Jürgen Bäumler das Traumpaar auf dem Eis, zweimal Weltmeister, zweimal Olympiasilber, Weltmeisterin im Rollkunstlauf
* Ingrid Krämer-Gulbin, Wasserspringen, geb. 29. Juli 1943 in Dresden Dreifache Olympiasiegerin im Kunst- und Turmspringen, Sportlerin des Jahres in BRD und DDR, Fahnenträgerin der gesamtdeutschen Olympiamannschaft von 1964
* Willy Kuhweide, Segeln, geb. 6. Januar 1943 in Berlin Legende des Segelsports, lange Zeit Synonym für das Segeln in der Bundesrepublik, Olympiasieger 1964, Olympiabronze 1972, vierfacher Weltmeister
* Martin Lauer, Leichtathletik, geb. 2. Januar 1937 in Köln Herausragender Hürdensprinter und Zehnkämpfer, Olympiasieger 1960 mit der 4x100m Staffel, Weltrekordler über die Hürdensprintstrecken und mit der Staffel
* Ulrike Nasse-Meyfarth, Leichtathletik, geb. 4. Mai 1956 in Frankfurt/Main Zweifache Hochsprung-Olympiasiegerin, als Sechzehnjährige in München 1972 und 12 Jahre später in Los Angeles, Weltrekordlerin, vierfache Sportlerin des Jahres
* Helmut Recknagel, Skispringen, geb. 20. März 1937 in Steinbach-Hallenberg/Thüringen Olympiasieger 1960, Weltmeister 1960/1962, 3x Sieger der Vierschanzentournee, DDR-Sportler des Jahres, Fahnenträger der gesamtdeutschen Mannschaft 1960
* Eberhard Schöler, Tischtennis, geb. 22. Dezember 1940 in Flatow/Westpreußen Deutschlands erster Weltklassespieler im Tischtennis, WM-Zweiter im Einzel und mit der Mannschaft 1969, zweimal WM-Dritter im Einzel, „Mister Pokerface“
* Renate Stecher, Leichtathletik, geb. 12. Mai 1950 in Süptiz bei Leipzig Erfolgreichste deutsche Leichtathletin aller Zeiten, dreifache Olympiasiegerin (1972, 1976), erste Frau der Welt unter 11,0 sek. über 100m, mehrfache Weltrekordlerin
* Georg Thoma, Nordische Kombination, geb. 20. August 1937 in Hinterzarten Olympiasieger 1960, Weltmeister 1966 in der Nordischen Kombination, sensationeller Sieger des Neujahrsspringens der Vierschanzen-Tournee 1962, Sportler des Jahres
* Bernhard Carl Trautmann („Bert“), Fußball, geb. 22. Oktober 1923 in Bremen Erster deutscher Star im Mutterland des Fußballs, rettete mit einem Genickbruch 1956 den Sieg im Cup-Finale, Englands Fußballer des Jahres 1956, 545 Liga-Spiele
* Lieselotte Westermann-Krieg, Leichtathletik, geb. 2. November 1944 in Sulingen/Nieders. Erster deutscher Diskus-Star, warf als erste Diskuswerferin über 60m, Olympia-Zweite 1968, vierfache Weltrekordlerin, zweifache Sportlerin des Jahres
* Klaus Wolfermann, Leichtathletik, geb. 31. März 1946 in Altdorf bei Nürnberg Deutschlands bester Speerwerfer in den 70er Jahren, Olympiasieger 1972, Europa-Cup-Sieger 1973, Weltrekordler, zweifacher Sportler des Jahres.
* Quelle: Deutsche Sporthilfe
![]() |
* P R E S S E S T I M M E N.
Die einen dürfen in die „Hall of Fame“,
die anderen nicht ...* Gestern: Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Magdeburg statt
* heute: „Hall of Fame des deutschen Sports“.
___________________________________________________
Unter dieser Überschrift beschäftigt sich z. B. heute die "Märkische Allgemeine" mit dem derzeit heiß umstrittenen Fakt, dass der zweimalige Amateur-Radsport- Weltmeister und zweifache Olympia-Medaillengewinner aus den 1950er und 1960er Jahren, Gustav-Adolf "Täve" SCHUR nicht dabei ist, obwohl der 1989 zum „populärsten DDR-Sportler aller Zeiten“ gekürte wurde, obwohl er ursprünglich auf der Vorschlagsliste der Stiftung Deutsche Sporthilfe stand ...
... doch nach einer Kritik des Dopingopfer-Hilfevereins (DOH) verzichtete eine 28-köpfige Jury (- von denen 27 ausnahmslos aus den alten Bundesländern stammen, von A, wie Ackermann, Chef der Deutschen Bank, bis Z, wie Zetsche Daimler-Chef) - und mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich an der Spitze auf die Berufung des ehemaligen Radstars Gustav-Adolf «Täve» Schur.
>> Geteilter Ruhm (MAZ, 20-Mai-2011)
* ... übrigens:
Neben Schur erhielt auch die 72'er Olympiasiegerin und Ex-Weltrekordlerin im 800-m-Lauf Hildegard Falck-Kimmich nicht die erforderliche Mehrheit 50+-Prozent der 28 Jury-Mitglieder ...!
... und die FAZ stellt im Hall-of-Fame-Zusammenhang an die Deutsche Sporthilfe u. a. die Frage, " ... warum denn ebenso herausragende Sportler aus dem Westen aufgestiegen sind in den deutschen olympischen Hain, obwohl sie über die Pillenkultur der Bundesrepublik schweigen, als hätte es den pharmakologischen Einsatz neben dem harten Training nur bei den Deutschen da drüben gegeben. Liefen ostdeutsche Frauen mit Anabolika 11,07 Sekunden über hundert Meter und westdeutsche 11,01 ohne? ..."
> Eine vorläufige Niederlage (FAZ, 20-Mai-2011)
... die Berliner "junge welt" unternahm den Versuch, das 28-köpfige Entscheidungsgremium unter die Lupe zunehmen, welches in einem Abstimmungsverfahren nach dem "Mehrheitsprinzip" die 21 Neuaufnahmen und die Ablehnungen verantwortet:
>> Millionäre gegen Täve (junge welt, 13.05.2011)
![]() |
Dr. Steffi Biskupek-Kräker |
* Anmerkung (1):
Eine besondere Ehrung internationaler Art erfuhr aktuell auch die Leipziger Ex-Turnerin (Olympia,- Welt- und EM-Medaillengewinnerin sowie 2-faxche Weltcupsiegerin der siebziger/achtziger Jahre), Frau Dr. Steffi Biskupek-Kräker, die vor einer Woche als vierte deutsche Turnerin in Oklahoma City in die "International Gymnastics Hall of Fame" aufgenommen wurde.
* ... siehe >> GYMmedia-News vom 15. Mai 2011
![]() |
'EHRENHALLE' des Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg / Unstrut: |
![]() |
Vertreter der riesigen deutschen Turnfamilie in der Jahn-Ehrenhalle zu Füßen eines historischen Vertreters deutscher Einheit |
200 Jahre Deutsches Turnen... und eine "German Gymnastics Hall of Fame"
___________________________________________
Bleibt doch nach einem Zehntel dieser Zeit in "gelebter deutscher Einheit" die verblüffend-offene Frage, um welche "Ehren" es denn in dieser oder anderen "deutschen Ruhmeshallen" zwischen Nord- und Ostsee und den Alpen eigentlich geht:
Was ist Bleibendes, was ist Vergängliches?
Was ist von "historischem Wert"?
Was ist Toleranz, was ist Unverzeiliches?
Keineswegs hat die Deutsche Sporthilfe ein Monopol auf d i e "HALL of FAME".
So darf man gespannt sein, wie sich das bereits vorhandene Konzept einer "GERMAN GYMNASTIC HALL OF FAME", mit deutscher Sportgeschichte auseinandersetzen wird.
Sortiert man da einfach auch jene "Anderen", die 40 Jahre östlich der Elbe "anders zu denken und zu leben" sich entschlossen hatten oder angehalten wurden - es mit Überzeugung taten oder nur mitliefen - einfach aus ...?
... das wäre wohl dann aber eine ziemlich lächerliche, weil sehr leere Ruhmeshalle des deutschen Turnens!
- ehe -