Boris Anfijanowitsch SCHACHLIN |
Boris, der "Eiserne", ist nicht mehr ...!
Die internationale Turnfamilie und besonders der ukrainische Turnsport trauern um einen der ganz großen Weltpersönlchkeiten des modernen Kunstturnens und der olympischen Bewegung:
Am Freitag, den 30. Mai verstarb in seiner Heimatstadt Kiew der siebenfache Olympiasieger (1956 - 1964), 3-malige 12-Kampf-Weltmeister der fünfziger Jahre und erste Mehrkampf-Europameister der Geschichte,
<< Boris Anfijanowitsch S C H A C H L I N ,
im Alter von 76 Jahren ...
Schachlin - Weltbester am Reck in den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts |
* Boris S C H A C H L I N - der "Eiserne" ...
... besuchte zunächst eine Lehranstalt für Sport in Swerdlowsk, von wo er dann zum Studium an das Institut für Körperkultur und Sport nach Kiew wechselte.
Schachlin nahm an den olympischen Spielen in Melbourne (1956), Rom (1960) und Tokio (1964) teil.
Wegen seiner nahezu legendären Konzentrationsfähigkeit wurde er auch „Der Eiserne“ genannt.
Nach der Beendigung seiner sportlichen Laufbahn und seines Studiums war er als Dozent am Kiewer Institut für Körperkultur und Sport tätig, wo er auch noch nach seiner Pensionierung Vorlesungen hielt.
Schachlin übernahm auch eine Reihe von ehrenamtlichen Funktionen bis hin zum Präsidenten der Turnföderation der Ukraine.
Über drei Jahrzehnten lang war Boris Schachlin als Experte und Kampfrichter des Weltturnverbandes F.I.G. bei fast allen großen internationalen Wettkämpfen im Einsatz., ...
<< ... so wie hier auf dem Foto als hochrängiger Experte am Reck 1980 bei Alexander Ditjatin,- gehörte er bis zuletzt zu dem meistgefragtetsten und hochqualifizierten Juroren des modernen Kunssturnens.
Eine große Unterstützung erfuhr Boris Schachlin stets durch seine Frau Larissa, selbst ehemalige Turnerin, die als Professorin und Doktor der Medizin am Kiewer Sportinstitut tätig war. Beide haben eine Tochter und eine Enkelin.
Ein gern gesehener Gast war Boris Schachlin auch bei den regelmäßigen Traditionstreffen in Deutschland (Ingelheim 2001) , die von seinem langjährigen deutschen Kampfrichterkollegen Walther Freivogel und dessen Freundeskreis lange Jahre gepflegt und organisiert wurden.
Einer seiner besten Freunde war der im Januar verstorbene langjährige TK-Präsident Karl-Heinz Zschocke.
Boris Schachlin gewann bei Olympia sieben Mal Gold, vier Mal Silber und zweimal Bronze, insgesamt olympische 13 Medaillen.
Damit rangiert er in der ewigen Bestenliste auf Platz 10.
Zudem wurde er sechs Mal Europa- und Weltmeister und sechsmal auch sowjetischer Mehrkampfkönig, 13-facher nationaler Gerätchampion sowie fünffacher Sieger beim UdSSR-Cup.
International errang er insgesamt 37 Medaillen:
... einer der erfolgreichsten Athleten des modernen Weltsports |
* Olympische Erfolge:
- 1956 Gold Pauschenpferd und mit der Mannschaft
- 1960 Gold Zwölfkampf, am P.pferd und am Sprung;
Silber mit dem Team, an Ringen, Barren;
Bronze am Reck ;
- 1964 Gold Reck
Silber Zwölfkampf und mit dem UdSSR-Team
* ... Titel bei Weltmeisterschaften:- 1954 (Rom) - im Zwölfkampf und mit der Mannschaft
- 1958 (Moskau) am Pauschenpferd,, Barren und Reck
* ... bei den ersten Europameisterschaften wurde er als der erste kontinentale 12-Kampfmeister in Frankfurt/Main gekrönt und gewann die EM-Titel an Pauschenpferd, Barren und Reck...
... zahllreiche Nationen widmeten dieser Turnlegende postalische Ausgaben. |
Für Generationen von jungen und älteren Sportlern in aller Welt, besonders aber für seine Freunde in vielen Ländern war Boris SCHACHLIN ein großes Vorbild, ein Vertreter herausragender olympischer Werte und Prinzipien, aber besonders ein guter Freund!
Sein Andenken wird in der Geschichte des modernen Turnens an herausragender Stelle bewahrt!
* Eckhard HERHOLZ, GYMmedia INTERNATIONAL
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Im Jahr 2002, wurde Boris Schachlin in die "International Gymnastics Hall of Fame" in Oklahoma City aufgenommen.
>> IGHOF-Würdigung Schachlins.