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BREMEN,
Mittwoch, 24-05-2000: |
Präsident eröffnete EM |
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Klaus Lotz,
Präsident der Europäischen Turnunion UEG eröffnete am Mittwochabend offiziell die 24.
Europäischen Titelkämpfe in der Bremer Stadthalle.
Ein vorwiegend mit den Möglichkeiten des grössten, regionalen Turnvereins
"Bremen 1860" gestaltetes Programm präsentierte am Ende die 40 teilnehmenden
Nationen dieser EM, die von Donnerstag an - beginnend mit der Junioren-Teamentscheidung -
um Medaillen und Plätze kämpfen werden.
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Musical performance:
Rhythmic Gymnasts
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Nemow
und Mehrkampf-Titelverteidiger optimistisch |
Nemow, Bondarenko (RUS)
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Russlands erstes Gerät beim heutigen
Podiumsdurchgang waren die Ringe, nicht besonders beliebt bei den russischen Stars, auch
nicht das Lieblingsgerät des Alexej Nemow.
"Ich freue mich riesig auf diese EM," so der Weltranglisten-Erste,
"... vor allem, weil ich danach eine ganze Woche Urlaub habe, zu Hause, in
Togliatti", fügte er verschmitzt und mit einem Lächeln hinzu.Er und seine
Mannschaft mit Mehrkampf-Titelverteidiger Alexej Bondarenko werden hier
nach ihren Trainingsauftritten als die Top-Favoriten auf das Teamgold gehandelt. Aber
alles weitere ist ziemlich offen, da gibt es 6 bis 8 Mannschaften, die für die vorderen
Ränge in Frage kommen können. Bei dem Modus (-ohne Streichwert) ist eben auch alles
möglich.
Von diesem Modus schwer getroffen waren vor zwei Jahren die Weissrussen, die damals
für einen nicht ausgeführten Sprung von Rudnitzki 0 Punkte erhielten und ins
Hoffnungslose abstürzten (20. Rang). Gemäss der Auslosung befanden sie sich diesmal
bereits am späten Dienstagabend in der allerersten Seniorengruppe des Podiumstrainings -
nicht die beste Ausgangssituation, aber sie werden wohl im Teamwettbewerb die allererste
Marke von Bestand setzen. Ebenso erstaunte die Tatsache, dass sie nur mit Iwankow,
Kasperowitsch und Kruschilow ihren Podiumsdurchgang am späten
Abend bestritten! |
Deutschlands Männer hatten ein paar
Gewöhnungsprobleme mit den Geräten. "Es ist nicht der gleiche Gerätebesatz wie in
den Einturnhallen", so Bundestrainer Rainer Hanschke, ".. aber damit muss
schliesslich jeder zurecht kommen."
Sergej Pfeifer:
In guten Händen...
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Nur Sergej Pfeifer
(Hannover) wird einen vollen Sechskampf turnen.
Auch für ihn ist es seine erste Europameisterschaft bei den Senioren, allerdings
kennt er die Atmosphäre von den Junioren-EM 1994, als er im Mehrkampf von Prag Silber
holte und mit insgesamt 4 Medaillen nach Hause kam.
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Der Hallenser Renè
Tschernitschek startet z.B. nur an Boden und Sprung.
Renè Tschernitschek:
Letzte Physiotherapeutische Handgriffe
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"Hier ist
betreffs Finale auch alles möglich, da gibt es ca 15, 18 Turner mit Zehnersprüngen, wer
soll da eine Prognose wagen, Stichwort: Tagesform!, " so der WM-Sechste an diesem
Gerät.
Senior Marius Toba: Machte 1986 in
Karlsruhe seine erste Junioren-Em... |
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Team Germany 2000:
Gewöhnungsprobleme...
"Einfliegen" in der Bremer
Stadthalle
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Am
Rande des Podiums: Europameister früherer Jahre: |
Dan Grecu (ROM)
Ringe-Europameister 1975, Bern
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Turn-Legende Boris Schachlin,
der "Eiserne", 6facher Champion, unter den Euro-Top Ten!
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Zsolt Borkai, 1.EM (1985, Oslo) am Reck und sein Landsmann Zoltan
Supola, 1. EM 1992 (Budapest), immer noch aktiv!
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Am Rande des
Podiums - viel Prominenz:
Dan Grecu, der Ringe-Virtuose der siebziger Jahre, ist heute für
das rumänische Team zuständig.
Unter den Kamprichtern z.B. einer der drei Pauschenpferd-Olympiasieger von 1988,
der Ungar Zsolt Borkai. Er arbeitet heute in Ungarn an einer
Militärschule in der sportlichen Ausbildung und hält nur noch als Punktrichter Kontakt
zu seiner Sportart.
Boris Schachlin, der sechsfache Europameister von 1955 und
1961gilt weltweit als einer der Experten am Pauschenpferd und beobachtet zum Beispiel
aufmerksam die Übung des rumänischen Virtuosen Marius Urzica, der auf dem olympischem
Wege nach Sydney nicht nur an neuen Inhalten arbeitet, sondern an einer Pferdübung mit
dem Ausgangswert von über 11,0!
Das Podiumstraining, das analog der Reihenfolge zur ersten Mannschaftsentscheidung
am kommenden Freitag durchgeführt wurde, war gegen 16 Uhr beendet. In der letzten Gruppe
waren der Titelverteidiger Frankreich, Topfavorit Russland (2. Platz 1998) und Gastgeber
Deutschland (Bronze 1998). Bundestrainer Rainer Hanschke sprach von einer
grossen Chance für seine jungen Leute an der Seite des Routiniers Marius Toba
(32 Jahre!): Sergej Pfeifer, Renè Tschernitschek, Sven Kwiatkowski und Dmitri
Nonin.
Um 19 Uhr werden die 24. Europäischen Titelkämpfe im Kunstturnen der Männer
feierlich in der Stadthalle zu Bremen eröffnet.
Über den Link "NAVIGATION"
(oben) erhalten Sie alle nötigen Vorinformation, weitere Berichte vom Geschehn dieses
Welt-Turnereignisses im Olympiajahr sowie umfängliche Rückblicke in die Geschichte
dieses Wettbewerbes.
BREMEN,
Dienstag, 23-05-2000:
Empfang im Bremer Rathaus... |
Am Morgen sah
man den russischen Topstar Alexeij Nemow und auch seinen Teamkameraden Jewgeni Podgorni
beim Training und in bester Verfassung. Ein wenig kräftig - athletischer erschien
der Weissrusse Iwan Iwankow - allesamt Topstars dieser Europameisterschaft. Am Mittag gab es für die
Delegationen einen Empfang des Senats der EM-Stadt im wunderschönen alten Bremer Rathaus.
DTB-Präsident Prof.Dr. Jürgen Dieckert
überreichte dem Senator für Inneres, Kultur und Sport Bernt
Schulte eine Ehrenmedaille des DTB für die bisherigen Bemühungen in
vorbereitung dieser europäischen Titelkämpfe.
Am Nachmittag
begann in der Bremer Stadthalle das Podiumstraining der Junioren. Alle bestaunten den mit
1.35 m kleinsten und jüngsten Turner im deutschen Youngster-Team, Waldemar
Eichhorn, aus Dillingen, der seine grossen Schwünge am Barren mit nehezu
gestreckter Körperhaltung zelebrierte, an einem Gerät, an dem der "kleine
Mann" - er wird im Juni erst 14 Jahre alt - eine 10,0-Ausgangswert anzubieten vermag!
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BREMEN,
Montag, 22-05-2000:
Anreise im EM-Ort
/ Arrival day..... |
Nasskaltes Wetter wie überall in
Deutschland empfing am Montag der EM-Woche die ersten Mannschaften: Die ersten Nationen
waren Slowenien mit seinem Barrenkünstler Mitja Petkovsek
und dem kühnen Reck-Flieger Aljaz Pegan sowie Lettland
mit dem Vize-Weltmeister am Sprunggerät Jewgeni Sapronenko. Weitere
Delegationen treffen laufend ein, auch Topfavorit Russland, wenn auch mit
ziemlich versptäteter Maschine...
Deutschlands Turner trainierten bereits am Montagvormittag, intensiv beobachtet von
Deutschlands oberstem Kampfrichter Siegfried Funk.
City Hall of Bremen / Stadthalle
Bremen
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Superschnelle
EM-Organisatoren verdanken ihre hohe Geschwindigkeit der Benutzung von
"Speed-Stick"- Rollern.
Organisationschef Hans-Jürgen Zacharias
beherrscht sein Gefährt nahezu virtuos...!
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Die Erfolge deutscher
Turnsportler auf deutschem Boden:
1957, Frankfurt/M. |
Helmut Bantz |
FRG |
3.Mehrkampf |
1.Barren |
2. Ringe |
2.Sprung |
I. Europameisterschaft |
Adalbert Dickhut |
FRG |
4.Mehrkampf |
1.Sprung |
3. Boden |
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1979,
Essen |
Lutz Mack |
GDR |
5.Mehrkampf |
3.Boden |
3. Ringe |
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XII.
Europameisterschaft |
Ralf Bärthel |
GDR |
7.Mehrkampf |
2.Boden |
3.Sprung |
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Eberhard Gienger |
FRG |
10.Mehrkampf |
3. Barren |
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Frauen: |
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1961, Leipzig |
Ingrid Föst |
GDR |
3.Mehrkampf |
2.Sprung |
3.Barren |
3.Balken |
( III.Frauen-EM ) |
Ute Starke |
GDR |
5.Mehrkampf |
1.Sprung |
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> alle deutschen Europameister der
Turngeschichte |
Hansestadt Bremen
Zum 4. Mal ist ein deutsche Stadt Austragungsort
einer Turn-Europameisterschaft:
1957 fand die 1.Männer-EM
in Frankfurt/Main statt.
1961 trug Leipzig die bisher einzige
Frauen-EM auf deutschem Boden aus, und
1979 wurde die
12. Männer-EM in Essen ausgetragen.
Die "geteilten Deutschen" erkämpften auf deutschem Boden 3x EM-Gold, 4x Silber
und insgesamt 16 EM-Medaillen. Allerdings waren damals Frankfurt und Essen für die
DDR-Männer "Ausland". |
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