Andergassen: Siegerpose zur Meisterschaft 2001

Nach den gezeigten Leistungen beim Länderkampf gegen Rumänien im April und bei den Europameisterschaften gelten DM-Titelverteidiger Thomas Andergassen (Stuttgart) und Sven Kwiatkowski (Chemnitz), der 1998 Turnfestsieger im Mehrkampf wurde, als ausgewiesene Favoriten für den Mehrkampftitel. Beide hatten am Anfang des Wettkampfjahres Trainingsrückstände durch Verletzung (Kwiatkowski) bzw. Bundeswehrdienst (Andergassen) auszugleichen.

Kwiatkowski, im Weltcup-Reckfinale Cottbus

Auch Dimitri Nonin (Berlin) ist nach überstandener Verletzungspause ein Meisterschaftskandidat und turnt zum allerersten Mal seit Sydney 2000 einen vollen Sechskampf.
Der zur letzten WM beste deutsche Starter Stephan Zapf (Stuttgart) sah zumindest beim ersten Bundesliga-Wettkampf im Mai noch nicht wieder wie ein potentieller Sieger aus (Gewichtsprobleme). Wer den schwäbischen Kämpfertypen aber kennt, weiß, dass er sich ungemein motivieren kann. Wenn alles läuft, sollten Medaillenchancen auch dem EM-Starter Ronny Ziesmer aus Cottbus eingeräumt werden.

Sergej Pfeifer (TK Hannover) ist nach seiner Schulterverletzung noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Nach aktueller medizinischer Behandlung versuchte er vor drei Wochen bei den niedersächsischen Landesmeisterschaften zu turnen: "...ich fühlte mich fürchterlich, völlig daneben, wie vom anderen Planeten!" Seit Absetzen der Medikamente ging es dann besser und seit zwei Wochen nun ist er erstmals wieder beschwerdefrei in der Schulter. "... aber konditionell bin ich noch nicht wieder voll drauf, wenn auch der Bundesliga-Wettkampf gegen die TG Saar schon recht gut lief", so der Hannoveraner.
Mehrkampfambitionen hat er nach eigener Aussage nicht, will sich aber in den Finals besonders an Boden, Pauschenpferd und Ringe ordentlich bemerkbar machen.
Sein Klubkamerad, Turn-Oldie“ Marius Toba hat als Ziel, den Meistertitel an den Ringen zu verteidigen, gewissermaßen als Zwischenetappe für seinen angestrebten Start an diesem Gerät bei den Einzel-Weltmeisterschaften im ungarischen Debrecen im Herbst. Er will mit der Verbindung Asarjan in die "Schwalbe-Felge Schwalbe" (Toba-Element) mit Übergang zum Nakayama brillieren, die ihm den 10er-Ausgangswert garantiert.
Z.Zt. bereitet er auch seinen Sohn Andreas vor, der an der Seite des Vaters in der Altersklasse 11 sein erstes Turnfest bestreiten wird.

Turnfestsieger 1998 : Sven Kwiatkowski (Chemnitz);      Rückblick: DM Elite 2001, Dessau

In der Altersklasse der 17/18-jährigen Jugendlichen ist ganz klar der Dritte der Jugend- Europameisterschaften René Piephardt vom SC Berlin der Favorit, 

und ist nach Aussage seines Trainers Jens Milbradt auch gut drauf und natürlich seit Patras hoch motiviert. Am schwersten könnten es ihm Achim Müller aus Stuttgart, der Hallenser Mathias Grünewald, Mark Schmidt (KTV Chemnitz) oder auch Robert Weber vom TSV Ehmen machen. Letzterer erzielte z.B. im Frühjahr zur JEM-Vorbereitung gute Entwicklungsraten!   << ...gut drauf" René Piephardt (li) und sein Berliner Trainer Jens Milbradt, seines Zeichens zweifacher Ex-Vize-Europameister 1990 (Pauschenpferd / Ringe)

 Bei den 15/16-Jährigen ist natürlich der Kampf an der Spitze zwischen Waldemar Eichorn (TV Dillingen) und Fabian Hambüchen (TV Niedergirmes) zu erwarten

<< Fabian wurde im April Jugend-Europameister am Barren und empfing aus den Händen von UEG-Chef Klaus Lotz die Goldmedaille. Waldemar bildet nach wie vor mit seinem Trainer Victor Schweizer ein starkes Team und der Titelverteidiger von 2000  sicherte mit Silber in Patras den deutschen Doppelsieg ab. >>

In diesen Kampf an der Spitze kann sich z.B. aber auch noch ein Philipp Boy vom SC Cottbus einmischen, aber in diesen Altersklassen sind auch andere Turner für Überraschungen gut, denn die Entwicklungsraten sind seit den Jugendmeisterschaften des Vorjahres individuell sehr unterschiedlich, was erst recht auf die noch jüngeren Altersklassen und Turner zutrifft....

Rückblick: Deutsche Jugendmeisterschaften 2001 in Chemnitz

Turnfest / DM-Startlisten (Übersicht)