REPORT:
ABSCHLUSSTAG / FINAL DAYDer letzte Tage der WM 2000 in der Sportakrobatik hatte begonnen. In
der gut besuchten neuen Halle "Orbita" begannen zunächst die Sportler, die das
Mehrkampffinale nicht erreicht hatten (- ab Rang 7 aufwärts). Dazu gehörten auch die
Deutschen mit den Disziplinen Damenpaar, Mixpaar und Damengruppe.
Das deutsche Mixpaar zeigte eine
starke Leistung im 11. Jahr ihres Bestehens, aber dem überaus hohen Leistungsdruck sind
sie international nicht mehr der Spitze gewachsen.
Beim deutschen Damenpaar klappte es
weitgehend recht gut, aber ein Fehler ließ sie etwas zurückfallen.
Das Damentrio aus Riesa schlug sich
wacker und zeigte noch mal eine schön leistungsstarke Übung, Die Elemente kamen
ausgezeichnet. Leider fehlt ihnen der Halbe Punkt (nicht Ausstehen von gestern), was sie
ein ganzes Stück nach vorn gerückt hätte. Sie haben sich mit eine guten Programm von
den WM verabschiedet.
Unter die letzten sechs hat es die Herrengruppe aus
Deutschland geschafft. Wenn alles gut läuft, könnten sie Fünfte
werden....
FINALS:
MEHRKAMPF, Mixed Pairs:
Bei den potentiellen Weltmeistern im Wettkampf gab es keine
negative Überraschung. Historisch gesehen gab es zu dieser WM zum letzten Mal die
"30,0" für den Mehrkampf sowie letztmalig auch eine "10,0" für eine
Übung, denn ab 2001 tritt für vier Jahre eine neue Regel in Kraft, die den Höchstwert
mit maximal 20,0 Pkt. vorgibt. Diesen historisch letzten unglaublichen Wert von 30,0
Punkten (völlig fehlerfrei) turnte das Mixpaar aus Rußland
Polina Lymarewa/Andrej Jakowlew und verteidigte somit seinen Titel
souverän. Silber gewann wie im letzten Jahr Bulgarien vor China. Das deutsche Mixpaar
wurde 12.
MEHRKAMPF, Men's Pairs:
Glücklicher sahen in diesem Jahr die beiden Männer Rußlands Alexej Anikin und Sergej Batrakow im Duo aus. Im
letzten Jahr passierte ihn zu den EM und WM jedes mal ein kleines Mißgeschick in der
kombinierten Übung und der Mehrkampftitel war jedesmal weg. Diesmal turnten sie in der
Kombiübung eine 10,0 und wurden klar Weltmeister im Mehrkampf.
Die beiden Chinesen waren im
Tempobereich nicht so stark und wurden vierte. Silber holte sich Belarus vor Bulgarien (-
ohne deutsche Beteiligung).
MEHRKAMPF, Women's Pairs:
Bei den Damenpaaren holte sich Rußland mit Julia
Lopatkina/Anna Mochowa auch die dritte Goldmedaille in dieser Disziplin.
Eindeutige Sieger in allen drei Übungen wie im letzten Jahr. Große Sicherheit, viel
Temperament und Harmonie in den Küren brachten sie nach vorn. Silber gewann China schon
mit einigen Zehnteln zurück vor Großbrittannien. Großbritannien schnappte Belgien die
Bronzemedaille mit der letzten Übung noch weg. Deutschlands Damenpaar wurde 11.
MEHRKAMPF, Women's group:
Wesentlich knapper fiel der Sieg der Damengruppe aus Rußland Jelena Arakeljan/Swetlana Kuschu/Jekaterina Lysenko
aus. China lag ihnen zurecht dicht auf den Fersen. Den Schwierigkeiten nach hätte China
gewinnen müssen, hier aber gaben sicher die Choreographie und der Gesamteindruck den
Ausschlag. Die Bronzemedaille gewann auch hier völlig zurecht Großbritannien, welches
mit originellen Elementen und rasanten Choreographien angetreten war. Deutschland belegt
bei dem Riesenfeld noch eine guten neunten Platz.
MEHRKAMPF, Men's group:
Den einzigen Mehrkampftitel holte sich China bei den Herrengruppen. In allen drei Übunge boten
sie eine gelungene Show und hatten das Publikum mit kaum abklingenden Beifall auf seiner
Seite. Silber holten sich die Russen, die technisch um einiges brillianter erschienen,
aber hier wurde im Gegensatz zu den Damengruppen der Spieß herumgedreht. China hatte die
grössere Ausstrahlung. Bronze gewann Bulgarien und zeigte damit - wie in der
TurnBörse angekündigt - daß es wie im Mixed- und Herrenpaar noch Medaillen
gewinnen kann.
BILANZ:
Die Mannschaftswertung gewann dieses Mal Rußland vor China und Belarus.
Deutschland belegte Platz zehn.
Diese Weltmeisterschaften waren ausgezeichnet organisiert,
mit flüssigen und reibungslosen Abläufen, wie Bruno Grandi, Präsident der FIG,
bestätigte.
Die Pressebetreuung war vorbildlich, obwohl die
meteriell-technischen Bedingungen nicht optimal waren. Die Betreuerin machte aber alles
möglich, was nur irgendwie machbar war.
Etwas stiefmütterlich wurden die Zuschauer mit Informationen
versorgt. Es gab weder Programmhefte für die Zuschauer, noch waren Wettkampfabläufe für
sie erkenntlich. Souvenier-Artikel - immer heiß begehrt, insbesondere T-Shirts - waren
nicht im Angebot.
Die kommenden Welttitelkämpfe finden nun im neuen 2-Jahres-Rhythmus, 2002 in der
Sportstadt Riesa statt. Dazwischen liegen 2001 die Europameisterschaften in Portugal.
Aus Wroclaw/Breslau berichtete Werner Hassepaß |