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22. September 2012
Cottbus
Gerätturnen
45. DTL-Saison, Männer: 2. Wettkampftag (a): Gastgeber SC Cottbus muss Heimniederlage gegen TG Saar verkraften
... vorgezogene Partie !!
Die 45. Bundesligasaison 2012 der deutschen Kunstturner in der 1. Deutschen Turn-Liga begann am Samstag (22. 09.) mit einer vorgezogenen Partie (des 2. Wettkampftages): Gastgeber SC Cottbus musste in der heimischen Lausitz Arena gegen den hochmotivierten Vize-Meister 2011, die TG Saar, eine überraschende Niederlage von 21 : 26 Scorepoints hinnehmen, deren Grundlage bereits von den Gästen am ersten Gerät Boden (0 : 11) gelegt wurde. Die Aufholjagd der Lausitzer, die ohne Philipp Boy auskommen mussten, war letztlich nicht zwingend genug, so dass die Schützlinge von Trainer Victor Schweizer ihren Vorsprung clever bis zum Reck verteidigten, wo ein "Mr. Eisenhand" eigentlich gar kein neues Element kreieren wollte ... ...
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Die 45. DTL-Bundesliga-Saison 2012 der Männer _______________________________________
Die acht Erstligisten mit Titelverteidiger KTV Straubenhardt, Vize TG Saar, dem drittplatzierten SC Cottbus, mit MTV Stuttgart, der Clubgemeinschaft MTT Chemnitz/Halle und dem FC Bayern München sowie den beiden Aufsteigern TV Schwäbisch Gmünd Wetzgau und KTV Obere Lahn haben insgesamt 97 Athleten für diese Saison gemeldet. Darunter sollen auch 16 Legionäre (16,5 %) aus 12 europäischen Nationen an die Geräte gehen. Nur ein Team, das "MTT Chemnitz/Halle", kann sich keine Fremdverstärkung leisten. Mit vier Ausländern - darunter die 3 Rumänen Dragulescu, Bucur, Popescu und dem starken Franzosen Cucherat - und dem auch zahlenmäßig stärksten Aufgebot (15) will Neuling TV Wetzgau powern, und hat zudem auch noch den niedersächsischen Nationalturner Andreas Toba in seinen Reihen.. Die spektakulärste Neuverpflichtung gelang dabei Titelverteidiger KTV Straubenhardt, die zwar nun ohne den Deutschen Fabian Hambüchen antreten, aber dafür den russischen Mehrkampffünften von London, David Beljawski unter Vertrag haben, der gemeinsam mit dem Olympiazweiten Marcel Nguyen für zwingende Leistungsakzente sorgen soll.
Bis zum Finale am 24. November in der Berliner Max Schmelinghalle stehen insgesamt 7 Wettkampftage an, für die heute Abend ab 19 Uhr bereits erste Weichenstellungen zweier Medaillenträger der Vorsaison erfolgen sollen.
"2". WETTKAMPFTAG(22. 09. / dererste folgt am 29. 09.) ____________________________________________
SC Cottbus - TG Saar Der neunmalige Deutsche Mannschaftsmeister musste zu Hause den ersten Wettkampf ohne den derzeit noch immer demotivierten Philipp Boy antreten (* ... siehe auch: > "Raus aus dem Boy-Schatten"), der noch keine Entscheidung über das Ob und Wie der Fortsetzung seiner Laufbahn getroffen hat.
Gegner TG Saar war zwar nicht ohne Respekt in die Lausitz gereist, ließ aber schon am Boden den mit vielen Fehlern startenden Cottbusern keine Chance: Die 0 : 11 Punkte fühlten sich wie eine "Klatsche" an, von der sich der neunmalige Ex-Meister nicht wieder erholen sollte... „Wir wollen wieder ins Final- Turnier einziehen. Es wäre das dritte Mal in Folge. Der Kampf um Platz drei ist mein Minimalziel“, sagt Waldemar Eichorn zuvor, wenn auch die Cottbuser an fünf der sechs Geräten mindestens gleichwertig waren
Numerisch klare 21 : 26 - Punkte -Niederlage gegen die TG Saar, die den Cottbusern (rechts, in Rot) heftig weh tat, denn außer am Boden gewannen sie nämlich vier der fünf restlichen Geräte und waren am Pferd nahezu gleichwertig!
WETTKAMPFBERICHT: _______________________ "Wir haben gleich am Boden viel zu viele Fehler gemacht und uns davon nicht wieder erholt", so resümierte Cottbus' Mannschaftstrainer Gerhard Adolph, und nicht nur das: Auch substanziell boten die Gäste hier fast 2 Punkte mehr Inhalt an, die sie durch die stabilere Vortragsweise zu einem Punktvorsprung von glatt 4,00 ausbauten, der sich in der Folge der nächsten Geräte als uneinholbar erwies. In der DTL-internen Score-Punktregelung ging das erste Gerät mit gigantischen 0 : 11 Punkten an die TG Saar. Von diesem Rückstand konnten die Cottbuser gerade mal die Hälte wettmachen, obwohl sie außer Boden und Pferd die restlichen vier Geräte gewannen, doch nach internationalen Wertungsvorschriften fehlten ihnen am Ende nur knappe 0,8 Punkte !! (?) * GYMmedia exklusiv-Video --:
* TG Saar: Waldemar Eichorn: (4.9) = 12,300 (... verliert sein Score-Punkt-Duell gegen Marc Krause) * SC Cottb.: Roman Zozulia: (5.7) = 13,859 (... wird aber vom Usbeken Anton Fokin mit besserer E-Note geschlagen) ******************************************************************************** Dabei war es aber keineswegs so, dass die Saarländer etwa nicht inhaltlich mithalten konnten: An vier der Geräte hatten sie durchschnittlich höhere Schwierigkeitswerte (D) als die Lausitzer (Boden: +1,8; Pferd: +0,4; Ringe: +1,3; Barren: +0,1). Manche der Cottbuser schienen auch ein wenig platt zu sein, kamen sie doch eben aus dem Trainingslager Kienbaum nach voller Saison-Auftaktbelastung und hatten einfach auch Pech, wie Steve Woitalla, der am Boden nach der ersten Reihe wegrutschte, auch nach der letzten Bahn stürzte und am Ende noch den Reckabgang versemmelte... Oder Hoffnungsträger Christopher Jursch, der gegen Routinier Eugen Spiridonow (noch) nicht entscheidend punkten konnte. Der jedoch turnte - entgegen seiner Ankündigung, seinen "geplagten " Schultern die Ringe nicht zuzumuten - dann doch einen vollen Sechskampf und akzeptable 81,70 Punkte), wenn er auch dort gegen den Youngster Lukas Gallay (- 1 Scorepunkt) und gegen den am Barren Bestwertung turnenden Steve Woitalla (14,600; - 4 p.) hinnehmen musste. * GYMmedia-Exklusiv-Video ---: Steve Woitalla (SCC), Barren
Wie Spiridonow zog auch Waldemar Eichorn alle sechs Geräte durch (79,850) und gewann drei seiner sechs Score-Duelle. Eigentlicher Matchwinner für die TG Saar war wieder einmal der erstaunliche Usbeke Anton Fokin, der alle seine vier "Joker"-Duelle gegen den Ausländer der Gastgeber, den Ukrainer Roman Zozulia für sich entscheiden konnte und am Ende mit 7 Punkten bester Scorer war - gemeinsam mit Ivan Bykow und dem für Cottbus turnenden Chemnitzer Andreas Bretschneider.
Letzterer trat dann am letzten Gerät als "Mister Eisenhand" mit einer kuriosen Reckübung in Erscheinung: Er hielt seinen "Kolman-Salto" unbegreiflicher Weise mit nur einer Hand und vermied dadurch einen schlimmeren Sturz - ein Kabinettstückchen, was die Geistesgegenwart, die unglaubliche Griffhärte und die Physis des Athleten unterstreicht: * GYMmedia exklusiv-Video ---: "Mr. Iron hand":
Alles in allem: Philipp Boy fehlte dem Vorjahresdritten also schmerzlich! Nichtsdestotrotz gilt der Glückwunsch dem Vorjahres-Vize, der einfach seine Chancen besser genutzt hat und nicht etwa nur durch Glück allein den Sieg davontrug. Ein faires Turn-Publikum in der Lausitz Arena applaudierte dann auch sowohl dem Sieger, als auch den eigenen Jung's, die mit einer 5-Etappen-Aufholjagd zumindest für einen spannenden Bundesliga-Saisonauftakt dieser vorgezogenen Begegnung des eigentlich 2. Wettkampftages sorgten. Es kann also noch heftig spannend werden, auf dem Weg zum Bundesliga-Finale am 24. November in Berlin. * GYMmedia INTERNATIONAL / E. Herholz
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