Maxi GNAUCK: " Ich war selbst in Clermont-Ferrand vor Ort und habe gesehen, wie sich die Oksana nach diesem Sturz beim 2. Sprung gefühlt und geärgert hat. Wenn man selbst Leistungssportler war, weiß man, dass es da vor allem um den eigenen,  den 
p e r s ö n l i c h e n   Anspruch geht. Sie wollte das Ding einfach richtig stehen....
Dass sie trotzdem noch Gold gewonnen hat, ist zwar ein wenig kurios, zeigt aber, dass Oksana eben die zwei schwierigsten Sprünge der Welt wagt -  ... und die anderen weniger Substanz boten!
Ich bin mir sicher, gerade  w e i l  das hier so lief, kriegt sie das Problem mit dem zweiten Sprung bis Peking absolut noch hin!"

Die Olympiasiegerin (1980) Maxi Gnauck verlor vor drei Jahren ihren Job in Deutschland (Norderstedt). Ihre Heimatstadt Berlin "nutzt" zwar noch heute ihren Namen für eine Turntalentschule, konnte ihr aber selbst keine Arbeit bieten. So  wechselte sie 2005 in die Schweiz. ...

Angesprochen auf das letzte deutsche EM-Gold 1985 (Helsinki, Stufenbarren, gemeinsam mit Jelena Schuschunowa):
"Ups - dass ich die letzte deutsche Europameisterin war... das wird mir erst jetzt bewusst. Damals war ich 20 Jahre alt, mein letzter Titel...!
Erstrangig freut es mich natürlich, dass Oksana 'statistisch' gesehen nun diese Gold-Serie nach 23 Jahren wieder fortsetzt.
Aber ihre Grundlagen wurden eben zwar durch sie und ganz andere Personen und frühzeitig im Ausland gelegt....
Schön, dass ihr Deutschland nun die Bedingungen gibt, alles noch persönlich so richtig auf den Punkt zu bringen!
Genauso aber habe ich mich aber über die kleine Mannheimerin Elisabeth SEITZ bei den Juniorinnen gefreut: Kommt ins Stufenbarrenfinale und steigert sich dort noch sogar!
D a s  sind die echten Erfolge einer Turnstruktur im Lande: Wenn man ganz oben dann wieder Gold für deutsches Frauenturnen bejubeln kann, für das man selbst die allerersten, schwierigen Trainingsjahre organisiert hat!

Olympiavorbereitung im SchwabenlandPer Vertrag zwischen dem Luxemburger Turnverband und dem Schwäbischen Turnerbund trainiert Sascha Palgen in der Trainingsgruppe des Ex-Cottbuser Trainers Gunter Schönherr, gemeinsam mit den deutschen Olympiakandidaten Robert Juckel, Marcel Nguyen und Thomas Andergassen.
"Das macht einfach mehr Sinn, da die Bedingungen hier einfach nicht besser sein können", so der Turner vom Club "Etoile Rumelange" (Rümlingen) aus dem Süden Luxemburgs.
Nach athletischem Aufbau wird nun schrittweise die Phase des Übergangs vom Lern- zum Übungstraining gestaltet.
Am Boden hat der sprunggewaltige Turner bereits gegenüber dem Vorjahr an Inhalten zugelegt: Der "Hypolito", d.h. ein Doppel-Twist gebückt mit ganzer Schraube, ist schon in der 1. Bahn der Bodenübung (ein halber Punkt mehr an Ausgangswert!) und am Pferd ist zu Beginn eine 360°-Drehung ("Son") dazu gekommen...

Den Josef STOFFEL, die mittlererweile 80-jährige luxemburger Turnlegende, kennt er natürlich.
Der war zwischen 1948 (London)  und 1964 (Tokio) bei allen fünf Olympischen Spielen dabei und wurde sogar bei den ersten Europameisterschaften der Turngeschichte 1955 in Frankfurt am Main Vize-Europameister am Sprung, gemeinsam mit dem späteren (1956) Olympiasieger Helmut Bantz und hinter dem Sieger Adalbert Dickhut aus Deutschland...
... und mit 36 Jahren bestritt dieser Josy Stoffel in Tokio dann seine 5. Olympischen Spiele!
Als er 2001 den als WM-Premiere in Gent erstmals eingesetzten Sprungtisch "Pegases" begutachtete, sagte der damals 73-Jährige: "Das ist ein Ding - man müsste eben noch mal 50 Jahre jünger sein",
... so alt wie sein Nachfolger, Sascha Palgen, heute!

Als Junior war er bei den kontinentalen Meisterschaften 2002 in Patras schon 15. im Mehrkampf, was auf eine ausgewogene und vielseitige Grundausbildung hinweist. Zwei Jahre später beim Elite-Debüt in Ljubljana wurde er 17. im Mehrkampf.
Bei Weltcups stand er im Vorjahr in Gent und in Cottbus jeweils im Bodenfinale.
Cottbus übrigens ist ihm schon als Schüler bekannt, nahm er doch dort regelmäßig an dem qualitativ hochwertigen Internationalen GWG-Cup teil.
2005 musste er auf die EM-Teilnahme in Debrecen verzichten: Bei einem Sturz auf den Kopf hatte er sich zuvor einen Halswirbel gebrochen - der tragische Sturz von Ronny Ziesmer kurz vor Olympia 2004 war allen noch gegenwärtig
.... - doch Sascha hatte Glück und schrammte an Schlimmeren vorbei.

" ... bei dieser Erinnerung an Josy Stoffel fällt mir mein Telefonat vor gut 20 Jahren mit Stoffel für das "Flickflack-Buch" ein:
Ich hatte mit meinem Schweizer Journalistenkollegen Erwin Haenggi telefoniert, der übermittelte mir die Telefonnummer des (damaligen) Angestellten eines Gefängnisses und schickte mir Zeitungsartikel aus dem "Sport Zürich"  und einem anderen Blatt und daraus entnahm ich das Foto (- am Pauschenpferd) für das Buch.
Stoffel selbst war etwas verwundert und verschüchtert, als ich ihn zu Hause aus dem damals "tiefen, kommunistischen Osten Berlins" anrief....!
Er erzählte aber genug, so dass ich aus dem Schweizer Material und dem Telefonat einen, wie ich glaube, doch ordentlichen Artikel fertigen konnte."

>>> "Fünfmal beim Olympiafest"
* - mit freundlicher Genehmigung des Autors)

Am 27. Juni 2008 wir Josef STOFFEL 80 Jahre alt und blickt mit Spannung auf seinen "olympischen Nachfolger Sascha Palgen.

* In eigener Sache:
Nach 10 Jahren erfolgreicher Nutzung des "GYMmedia-Eventservices" durch die Cottbuser Organisatoren erhielt der Europäische Gymnastic Service GYMmedia INTERNATIONAL unter Androhung rechtlicher Schritte die Aufforderung, den ab 2008 mit einem
  ® versehenen Namen* diesesTraditionsturniers ab sofort 
n ic h t  mehr zu verwenden!
Wir glauben aber, dass all' unsere Tagesuser aus über 115 Ländern sich auch durch "Turn-Weltcup Cottbus" bestens informiert fühlen.
- die Redaktion
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>> GYMmedia World Cup Service - Cottbus 2008