Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?
17-SEP-2002

"Eine Chance für den DTB..."

Anonyme Leser-Meinung (?) zur aktuellen Leistungssport-Diskussion
 
  Wir sind uns einig in der Auffassung, dass das Gerätturnen eine der komplexesten und aufwändigsten Sportarten überhaupt ist. Es liegt sicherlich ein steiniger Weg vor dem deutschen Leistungsturnen und es muss sich im System und in der Struktur einiges ändern, um dem Nachwuchs dessen Ältern und den Förderern zu zeigen, dass Turnen eine Perspektive hat und sich in Deutschland im Spitzensport nicht verstecken muss.

Es gibt einige Macher, diese sind wohl bekannt, jedoch nicht gleich der Personen, die Spitzenpositionen im Verband bekleiden und auch entsprechend bezahlt werden. Beispiele, wie es besser zu machen geht, zeigt Euch jeder Kenner der Materie.
Es besteht nicht Notwendigkeit an bestehenden Strukturen und Leistungsentwicklungskonzepten zu feilen, sondern funktionierende aus der Schublade zu holen und an deren Umsetzung zu ARBEITEN!

Dies bedarf allerdings auch eines überdurchschnittlichen Engagements der Verantwortlichen! Innerhalb der letzten 10 Jahre habe ich nur Aktionismus, der mit Einbürgerungen begann, sich im Sonnen von Fremdleistungen fortsetzte und mit dem jetzigen unüberlegten Schnellschuss seine Krönung erlebt. Dieser grenzt an Ignoranz nicht nur vor der Mündigkeit der Athleten und den Machern in Ihrem sozialen Umfeld; ja an Arroganz der momentanen Führungsriege.

Gelinde gesagt ist es eine Farce, die in mühevoller Kleinarbeit entwickelten Strukturen zur sozialen Absicherung der Athleten in den Vereinen, ihre regionale auch werbliche relevante Außenwirkung und, nicht zu vergessen, die Vorbildfunktion auf den Nachwuchs zu übergehen.
Es gibt nur ein System zur optimalen Leistungsentwicklung: 

Dies ist die Schaffung optimaler Trainingsbedingungen in der Einheit von trainingsmethodischer, medizinischer, psychologischer und sozialer Betreuung mit dem Ziel, die maximale Leistungsfähigkeit eines Athleten zu entwickeln um sie im Wettkampf auch abrufen zu können.
Aufgabe der Verantwortlichen ist es,
- diese Bedingungen zu schaffen um dann 
- die Umsetzung der (eigenen) Konzepte zu kontrollieren ggf. korrigierend einzugreifen und (wichtig!!!)
-  öffentlich darzustellen.
Diese, dann auch erfolgreiche Arbeit vorausgesetzt, wird dann auch der Popularität des Turnsports (durch Leistung) wieder einen Aufschwung geben!!

Ich sehe diese gesamte Diskussion als Chance für den DTB, das nun geweckte Medieninteresse zu nutzen, um diese telegene Sportart in dem Maße zu verkaufen, wie es die wahrlich hart arbeitenden Turner verdient haben. Dazu gehört auch die Einflussnahme an der Entwicklung von für den Konsumenten transparenten Wettkampfsystemen.
Vergesst nicht: Ihr Verantwortlichen seid von Mitgliedern und Steuerzahlern finanzierte "Dienstleister" am Turner und nicht umgekehrt.
Wir brauchen Profis, die sich für Ihre Jungs den berühmten "A…." aufreißen.

  -. -. 
(der vollständige Name ist der Redaktion inzwischen bekannt)
(Überschrift und Hervorhebungen. die Red.)

  ANMERKUNG. 

In eigener Sache:
Leider erreichen uns - wie im vorliegenden Falle  - auch Zuschriften und Lesermeinungen völlig anonym bzw. mit ungültiger E-Mailadresse.  GYMmedia veröffentlicht  i. d. Regel und auch künftig solche Meinungen nicht!  Wir verstehen jedoch das persönliche Interesse an Anonymität!
Somit garantieren wir auf Wunsch den
100%igen Schutz der Quelle und zeichnen mit einem vom Autor auch selbst gewählten Synonym, wenn es der Adressat wünscht, sich jedoch zuvor  gegenüber der Redaktion nachvollziehbar zu erkennen gibt!
Die Veröffentlichung dieses obigen Beitrages bleibt somit die absolute Ausnahme!  die Red.
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>> .. inzwischen ist der Red. der wirkliche Name der Person bekannt, die Wert darauf legt aus nachvollziehbaren Gründen anonym zu bleiben.

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Liebe Gymmedia-Macher,
naheliegender als die Beantwortung der Frage, ob der deutsche Turnsport noch zu retten sei ist für mich die Bitte um eine Antwort auf die Frage: Brauchen wir anonyme Pseudo-Spezialisten? Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung. Diese dann zu veröffentlichen ist ebenfalls o.k..
Mich irritiert nur der Stil, in dem sich der zweifellos kritische Schreiber äußert. Grundsätzlich nie - zur Zeit aber schon gar nicht - brauchen wir "Besserwisser", sondern kühle Köpfe, die es schaffen, den Turnern ein angemessenes Selbstwertgefühl zurückzugeben, sie und ihre investierte Arbeit zu achten und sie perspektivisch zu einem (wieder) erfolgreichen Team zu formen. Störungen von außen - sei es von der Funktionärsebene oder durch Schlaumeier ("Ich hab's ja schon immer gesagt ...!") dürfen künftig kein Forum mehr bekommen - und bitte auch nicht bei Gymmedia.
Abschließend an den Schreiber der Tipp, es doch mal mit einer "Rückenschule" zu versuchen: die stärkt das Kreuz. Dann klappt's vielleicht auch mit der Unterschrift auf eingesandten Lesermeinungen!
Maren Knittel, Vizepräsidentin Allgemeines Turnen in Schleswig-Holstein
(18-Sep-2002)



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Sehr geehrte Frau Knittel,
eigentlich haben Sie ja so recht! Aber Ihr Appell an das "Rückgrat" ist leider nur in einer heilen Welt durchzusetzen. Leider entsprechen aber die Zustände im betreffenden Funktionärsbereich keineswegs solchen Idealvorstellungen, die den fairen, offenen Kampf mit "Visier hoch" als selbstverständlich erscheinen lassen. Wo charakterliche Schwächen der mit Macht versehenen Menschen Zustände von persönlichen  Bedrohungen entstehen lassen, gibt es auch Menschen, die der Mut zur Wahrheit und zur Kampfansage eben verlässt. So ist es im Journalismus legitim, jenen Personen Quellenschutz zukommen zu lassen, die es aus nachvollziehbaren Gründen wünschen, die sich jedoch der Redaktion gegenüber eindeutig als Person zu erkenne geben.
Dies ist im Übrigen im o.g. Falle inzwischen geschehen.
Naheliegender als die von Ihnen empfohlene "Rückenschule" empfehlen wir - modifiziert als "Charakterkurs" vorrangig  j e n e n  künftigen Funktionären, die unter dem Dach des DTB oder überhaupt Verantwortung über Jugendliche übernehmen, damit kein Klima von Erpressung und Persönlichkeitsverletzungen solch einen Dialog überhaupt erforderlich macht.
... denn: Eigentlich haben Sie ja   s o   recht!
Eckhard Herholz
GYMmedia 

(19-Sep-2002)

 

Aktuelle Diskussion nach dem deutschen Turn-Desaster bei Olympia und
nach der Turn-WM 2001 sowie nach den "Konzentrationsversuchen" des DTB in der aktuellen Athenvorbereitung....:

Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?

Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?
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