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EM
Nachlese Zum Mannschaftswettbewerb
Zur Medienkritik Die deutschen Mädchen mussten sich im
vergangenen Jahr in den Fachmedien erhebliche detaillierte manchmal sogar nicht
ganz sachliche -Kritik hinsichtlich ihrer Inhalte (Schwierigkeiten) gefallen lassen. Sie
hätten es verdient, wenn die deutlichen Verbesserungen jetzt ebenso detailliert berichtet
würden. Die Schwierigkeit einer Übung bemisst sich üblicherweise am Ausgangswert. Birgit
Schweigert hat in Paris an den Geräten Barren, Balken und Boden jeweils den
Ausgangswert 10 erhalten, wobei besonders bemerkenswert ist, dass die Optimalnote am
Balken trotz Absteiger (zweimal) gehalten wurde (für deutsche Turnerinnen bislang
keineswegs selbstverständlich). Dieses besondere Qualitätsmerkmal gilt ebenso für Lisa
Brüggemann am Boden. Beide Turnerinnen erhielten für Übungen mit Fehler
9,05/9,137 (Birgit) bzw. 9,075 (Lisa)
Punkte. Lisas Barrenübung war den Kampfrichterinnen ebenfalls 10,0 Punkte Ausgangswert
wert, am Balken (rechnerisch ebenfalls 10,0) büßte sie nach dem Absteiger leider den
Ausgangswert ein). Dagmar Fehrenschild zeigt am Barren eine sichere 10er
Übung, hat sich am Boden auf 9,9 gesteigert und erhielt am Balken (Nichtanerkennung einer
Verbindung ) eine 9,8. Hinsichtlich der geturnten Punktzahlen sind nicht nur Dagmars
Barrenübung mit 9,6 Punkten, sondern auch Birgits und Lisas Barrenübungen (9,475 bzw. 9,437 Punkte) sowie Birgits
Bodenübung (9,437Punkte) erwähnenswert. Richtig ist, dass die deutschen Turnerinnen am
Sprung hinsichtlich der Ausgangswerte immer noch hinterherhinken. Allerdings hat sich in
Paris gezeigt, dass an diesem Gerät hohe Ausgangswerte nicht zwangsläufig hohe Endwerte
nach sich ziehen. Birgit - zum Beispiel -
erhielt in Paris obwohl Startturnerin - die besten deutschen Sprungnoten. Mit
Ausgangswerten von nur 9,5 bzw. 9,55 erhielt
sie die immerhin Noten von 9,043 bzw. 9,162,
sie lag damit nur unwesentlich schlechter als so manche
Konkurrentin mit deutlich höherem Ausgangswert. Zu den
Turnerinnen Die generellen Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele beinhalten den Nachweis einer
Finalchance. Die für die Turnerinnen bekannt gegebenen Kriterien (Platz 10
Mehrkampf, Platz 6 Gerätefinale) gehen über diese allgemeinen Kriterien erheblich
hinaus. Zum einen wird nicht der Nachweis der potentiellen Chance verlangt, sondern das
definitive Erreichen nicht nur eines Finales sondern sogar einer bestimmten Platzierung,
zum anderen wird außer acht gelassen, dass die Sportart ihre Finalisten im Mehrkampf
als Platz 24(EM) bzw. Platz 36 (WM) definiert. Diese Kriterien haben sowohl Birgit
(doppelt) bei der WM (Platz 24) und EM (Platz
12) als auch Dagmar bei der EM (Platz 16) und
Lisa (EM Platz 21 Mannschaftswettkampf) erfüllt. Zu
Beurteilung der Leistungsfähigkeit und des Leistungsniveaus einer Turnerin ist m.E. die
hätte, wäre Argumentation durchaus gerechtfertigt. So ist es absolut
richtig, Lisas Bodenübung unter diesem Aspekt zu beleuchten. Der letzte Finalplatz ging
mit 9,675 an Crisci. Lisa erhielt für ihre (mit Ausnahme des Fehlers) exzellente
Bodenübung 9,075; zu berücksichtigen ist hierbei, dass ein Sturz aufgrund des
Gesamteindrucks in der Regel mehr als 0,5 Punkte kostet.Gleiches gilt jedoch sogar doppelt auch
für Birgit. Sie hat die offiziellen Kriterien des NOK unter diesem Gesichtspunkt gleich
zweimal haarscharf verfehlt. Am Balken ging der letzte Finalplatz mit 9,437 Punkten an
Lisa Mason. Birgit erhielt für ihre mit Ausnahme des Absteigers makellose Übung eine
9,05, d.h. allein die Addition des Fehlers von 0,5 Punkte hätte ihr den sicheren
Finalplatz beschert (und bekanntlich kann in einem Balkenfinale alles passieren).Im Mehrkampffinale platzierte sich Birgit mit 36,911 Punkten auf Platz 12 nur unwesentlich hinter Monica Bergamelli)
(37,299) und Lisa Mason (37,368). 0,5 Punkte mehr und Platz 10 wäre erreicht. Wohlgemerkt
es geht hier eigentlich nicht um die Platzierungsdiskussion, sondern um den Nachweis,
dass Biggi die Finalqualität nachgewiesen
hat. T.Schweigert |
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