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Zu 3.: Welche
Szenarien ergeben sich nun für DTB – gemessen an der rasanten
medialen Entwicklung - um wieder größere öffentliche Wahrnehmung, größere
Außenwirkung zu erzielen?
Hier kann man nur
beispielhaft auf das Wesentlichste verweisen – das ist ein weites
Feld. Deshalb sind aber Prioritäten zu setzen; man könnte sich einen
Termin- oder Netzplan vorstellen, der nach exakten Fristen abzuarbeiten
wäre:
Dabei klammere ich mal die permanenten zwei „Überaufgaben“ mit
Voraussetzungscharakter für alles aus:
- Szenario Nr. 1: Sicherung der
Nachwuchsgewinnung und –ausbildung.
- Szenario Nr. 2: Wiedererlangung
internationaler Spitzenleistungen und –positionen.
Ohne
entsprechende Qualitäten dieser Prozesse sind alle weiteren Szenarien
nur wenig wirksam:
Beispiele:
Die öffentliche
Wahrnehmung von Turnen und Gymnastik verbessern
(R. Brechtken, in der Ausgabe "DEUTSCHES TURNEN",
4/2002)
Verbesserung
der Transparenz und Attraktivität der Wettkämpfe:
- z.B: Deutsche Turnliga:
>>> Score-System-Vorschlag
von Dr. Karsten Ewald (KTV Stuttgart)
Vereinfachendes, attraktives Punkte-System bei Bundesliga-Wettkämpfen,
bei dem Punkte für verschiedene Wertungsdifferenzen gegeben werden.
Ergänzt durch...:
>>> Einführung
der „DEUTSCHEN RANGLISTE“:
Aus dem nationalen DTL-Geschehen heraus, ergänzt durch nationale
Ranglistenwettkämpfe, Deutsche Meisterschaften, Länderkampfeinsätze
und internationale Einsätze wird eine durchgängige Rangliste geführt,
die tages- und wettkampfaktuell der Öffentlichkeit und der Presse gegenüber
aktiv geführt und dokumentiert wird.
Am Ende eines Jahres wird zu einem geeigneten öffentlichen Termin die
besten 6 Turner mit attraktiven Trophäen und Sponsoren-Preisen
ausgezeichnet („Turner des Jahres“, GYMmedia-Preis, BÄNFER-Pokal,
Spieth-Medaille o.ä.)
(AW+Punktwert / 2 =Ranglistenindex der drei (besten) Geräte ;
zzgl. Mehrkampf-Bonus: - bei 6 Geräten: + 0,3; - bei 5 Geräten: + 0,2;
- bei 4 Geräten: + 0,3 )
>>>Schaffung eines neuen nationalen
Top-Wettkampfs:
Das German
GYM Final / später auch international als GERMAN
GYM OPEN erweiterbar.
Als Teil 1 der Deutschen Meisterschaften (Einzel) werden die
Mehrkampfmeisterschaften durchgeführt.
Am Tag 1: WK 1 – Qualifikation für WK 2, das MK-Finale und
Qualifikation für WK 3, die Gerätefinals (später, im Teil 2)
Am Tag 2: WK 2 - Deutsches
Mehrkampffinale der 18 Besten
(Deutsche Ranglisten-Wertung)
–
hier wird also der wertvollste nationale Einzeltitel ausgeturnt.
Die am ersten Tag ermittelten Qualifikations- Rangfolgen an den Geräten
sind fix – nur die ersten drei Turner haben Gerätemedaillen gewonnen
die zu einem zweiten (Medien)-Termin
als Wettkampf 3 der drei besten Turner pro Gerät ausgeturnt,
werden, nämlich:
TEIL 2 der Deutschen Einzelmeisterschaften, die Gerätefinals:
Als German GYM Final gemeinsam:
Gerätturnen Männer, Frauen, RSG, Trampolin....
Der Sieger ist der Deutsche Meister am/mit dem jeweiligen Gerät.
Die Platzierten kämpfen um Silber und Bronze.
Sponsoren stellen attraktive Preisgelder zur Verfügung.
Die Veranstaltung an attraktivem Standort wird medial an einen Sponsor /
eine TV-Station verkauft.
Als German GYM OPEN könnte künftig
ein Internationaler Superstar (der Olympiasieger/der Weltmeister/der
Europameister am entsprechenden Gerät) dazu geladen werden. Dann treten
nur noch die jeweils 2 besten Deutschen Athleten im Kampf um den Titel
– und gegen den internationalen Star im Kampf um das höchste
Preisgeld an.
(Das Wettkampfkonzept ist fertig; Vorgespräche mit
Sponsoren/TV-Redaktionen sind
geführt.
Sollte der DTB n i c
h t an der
Umsetzung im Rahmen der DM nicht interessiert sein, kann diese
Wettkampfform als Einladungswettkampf auch privat-wirtschaftlich als
Ergänzung des nationalen Wettkampfkalenders organisiert werden....)
Ø
Problem
Öffenlichkeitsarbeit (- an
ausgewählten Beispielen):
Stars werden gemacht oder
machen sich selbst erstrangig durch ihre Top-Leistung!
Sie müssen aber durch ein System professioneller Präsentation für die
Öffentlichkeit wahrnehmbar gemacht werden – zu ungünstigen Zeiten
eben vorerst ohne TV-Präsenz.
Da ist erstrangig die Eigenleistung, sind Investition und Aufwand
notwendig.
- Daten, Biographien, Charaktere und ihre Leistungen müssen in
visuellen, digitalen und Printformaten präsentiert werden und
jeder Zeit attraktiv verfügbar sein.
- Moderne Formen tagesaktueller Leistungs- und Datenerfassung und deren
attraktiver Verfügbarkeit
, also Vitas, top-aktuelle persönliche Websites der
Nationalmannschaftsmitglieder mit Sponsorenpartnerschaften,
digitaler GYM-Fotoservice...usw.
- TV- Widerspiegelung von Turn- und Gymnastik-Events müssen künftig
mit interessierten Partner und Sponsoren als Angebotspakete in
Eigenregie produziert und ihr Vertrieb national und international durch
Kompetenzpartner realisiert werden.
- Info-Kanal im Internet: (GYMmedia in
eigener Sache)
...Nutzen der Serviceleistung von www.gymmedia.de
- Weiterleitung an
Multiplikatoren, wie Newsletter-Service, Zulieferung
an www.sport1.de oder andere
übergeordnete Plattformen
- LEON-Magazin: Das
Leistungssport-Magazin "LEON" muss dringend auf eine solide
Grundlage seiner redaktionellen Führung, seiner Herstellung, und seines
Vertriebs gestellt werden. Dabei sind die Logistik und Struktur des DTB
zu nutzen.
Anheben des Status „Mitglied der
Nationalmannschaft“
Neben der Erringung eines Deutschen Meistertitels muss es das höchste
Ziel eines Sportlers des DTB / auch der DTL sein, als Mitglied der
Landes-Auswahl berufen zu werden und zum Einsatz zu kommen.
Die Katalogisierung D-C-B-A-Kader ist vielleicht verwaltungstechnisch
notwendig, hierfür aber absolut ungeeignet.
- Einführung eines jährlichen, feierlichen und öffentlichen Rituals
oder Procederes der
„Aufnahme in die Deutsche Nationalriege“
mit würdigem Szenario.
(In der Vorstufe sollte das bereits auch im Juniorenbereich gemacht
werden, weil dies dort emotional noch wirksamer ist):
- z.B. wäre das jährlich im Umfeld der Jahn-Wettkämpfe im August in
Freyburg an der Unstrut möglich;
- Übergabe eines DTB-Ehren-Diploms und
- Übergabe eines entsprechend gestalteten Trikots, das mit bestimmten
Meister-Insignien veredelt werden kann, inklusive div.
Trainings-Varianten: Erkennbarkeit auch im Alltag.....
(Verträge, bzw. Spezial-Anfertigungen mit Ausrüstern, Anzüge/T-Shirts,
Schuhe...)
Ø
Würdigung vollbrachter
Leistungen
Was insbesondere in den Wochen und Monaten nach den Olympischen
Spielen im Umgang bestimmter Funktionäre mit den ehemaligen Leistungsträgern
geschehen ist, ist nicht nur höchst unwürdig, sondern extrem
ungeschickt. Andere Verbände (Fußball) hegen, pflegen und präsentieren
ihre Ex-Stars nach allen medialen Regeln der Kunst – der Deutsche
Turner-Bund schickt seine Mohren in der Regel nach getaner Schuldigkeit
und im günstigsten Falle ohne Zwischenfälle in die Wüste, ...wenn
nicht exzellente selfmade men ihre mehr oder weniger geschickten
Eigeninszenierungen betreiben.
Was hier für ein Reservoir an erworbenem Wissen und Erfahrungen mit in
die Wüste geschickt wird, ist unglaublich.
Ein künftiges Management des Spitzensports muss für jeden Athleten
nicht nur einen individuellen Trainingsplan erstellen, der klar
definierte Leistungsentwicklung beinhaltet, sondern für jeden Athleten
geht es auch um klare Perspektiven über den Zeitraum
n a c h seiner aktiven Zeit
hinaus.
Wo sollen denn sonst unsere kommenden Spitzentrainer- und Funktionäre
und Kompetenzträger herkommen....?
Die USA machen es uns in Oklahoma-City vor:
Warum hat das Ursprungsland des Turnens noch
keine „Hall of Fame“ –
keine Ruhmeshalle des Top-Sports...?
Es gibt mittlerer Weile 54 deutsche Olympiasieger, Welt- und
Europameister, nur allein im Gerätturnen. Hätten die nicht einen würdigen
Platz auch historischer Dimension des
Gedenkens und Würdigens verdient,
- angefangen von Carl Schuhmann, den
Flatows, über den ersten
Weltmeister Ernst Winter, den
„Turner des vergangenen Jahrhunderts“ Alfred
Schwarzmann (-ausgerechnet der „Kicker“ hat ihm diesen
Titel verliehen, nicht der DTB),
... bis hin zum letzten Weltmeister Valeri
Belenki und zum letzten Olympiasieger Andreas
Wecker...
Das zwar etwas angestaubte – aber eigentlich sehr würdige Ambiente
der Ehrenhalle deutscher Turngeschichte in Freyburg könnte gerade
deswegen einen solchen modernen Touch durch die internationalen
deutschen Stars des Turngeschäfts gebrauchen. Natürlich fände hier
eine ständig zu aktualisierende Deutsche Meistertafel auch ihren würdigen
Platz.
Die Stadt Freyburg, der dortige Förderverein und Sponsor Rotkäppchen-Sekt
– sind ansprechbar – eine moderne museale Konzeption wäre flugs
erstellt.....
Ein
„DTB- Athletenrat“ oder eine „DTB-Ehren-Riege“......
Schnell verblassender, aktueller Ruhm sollte noch lange
nachwirken, für junge Sportler als Vorbild, für Medien, für Öffentlichkeit.
Nach Ende aktiver Sportlerkarrieren sollten vorbildhafte Athleten mit
internationalen und nationalen Top-Leistungen eine erneute Berufung in
eine DTB-Ehrenriege erhalten, für die ein bestimmter Ehrenkodex
erstellt werden soll.
Die namhaftesten sollten darin den Vorsitz haben.
Eine Satzung legt die wesentlichen
Aufgaben und Befugnisse oder auch Privilegien fest.
Ein jährlich zu erstellender und zu aktualisierender Aktionsplan
beschreibt die persönlichen Aufgaben und konkreten Einsätze im
Jahresverlauf z.B.
- Betreuung aller Bundesliga-Veranstaltungen,
- aller Länderkämpfe
- der Deutschen Meisterschaften und anderer Wettkämpfe
- bestimmter, ausgewählter Wettkämpfe oder Veranstaltungen im Jugend-
oder Juniorenbereich.
Von den entsprechenden Veranstaltern werden die somit Beauftragten als
VIP’s eingeladen und behandelt;
-
- Sie übernehmen
Aufgaben bei Veranstaltungspräsentationen, Eröffnungen,
Siegerehrungen, im PR-Bereich;
-
- Sie
werden im Vorfeld der Presse und den Medien avisiert und stehen als
interessante Gesprächspartner zur Verfügung.
-
- Sie
helfen beim Promoten verschiedenster Wettbewerbe und Events.
Natürlich fände
dieser DTB-Athletenrat auch seinen würdigen Platz in der „Deutschen
Hall of Fame“.
Zusammensetzung bzw. Neuaufnahmen werden auf
Deutschen Turntagen in geeigneter Form, sowie durch
Stellvertreter bekannt gemacht. ...usw.
usw..
- Sollte sich der DTB n i c h t für die Umsetzung
solcherart Ideen interessieren, sollte eine entsprechende „Hall
of Fame“ durch privates und Sponsoring-Interesse initiiert
werden...
- Sollte der DTB sich n i c h t für einen „DTB-EHRENRIEGE“
erwärmen können,
sollte dies als DTL-EHRENRIEGE“
die gleiche gewollte Außenwirkung erzeugen können
Ich schlage als Initiatoren und als Kandidaten für den Vorsitz eines
solchen Gremiums und als deren erstrangige Mitglieder den Ex-Weltmeister
von 1989 Andreas Aguilar und seinen
damaligen schärfsten Konkurrenten und späteren letzten deutschen
Turn-Olympiasieger Andreas Wecker vor;
weiterhin den Weltmeister der Geschichte aus der DDR Jörg Behrend und den erste Weltmeister des wiedervereinten
Deutschlands, Ex-Reck-Weltmeister Ralf Büchner.
Unter ihrer
Leitung sollten Satzungen, Ehren-Kodex,
Funktionsplan und Mitgliedschaften
kurzfristig erarbeitet werden und bereits auf dem kommenden Deutschen
Turntag vorgestellt werden können....
Das
Ganze kostet nicht nur neue Investitionen an Ideen, Kraft, Innovationen,
Konzepten, sondern auch Geld! Woher...???
Betrachten
Sie meinen Vorschlag nach 1.- € Mitgliedsbeitrag pro Mitglied und
Jahr m e h r für Reorganisation, Belebung und
Neustrukturierung des Wettkampf- und Spitzensport aller
Disziplinen(!!) auszugeben durchaus als ernsthafte, prüfungswürdige
Variante!
Natürlich bin ich mir sicher, dass der Werner Luchtmeier dem Turntag
freudenstrahlend verkünden wird, dass es erneut gelungen ist, eine
Beitragserhöhung vom DTB abzuwenden - bei gleichzeitig leeren
DTB-Kassen..
Ob man aber bei gleichzeitig geringer werdenden Unterstützungen von
außen und beim momentanen Leistungsstand den Erfordernissen des
modernen Berufssportes gerecht wird und kostenaufwendige aber notwendige
Professionalisierungen und Strukturveränderungen oder
Zukunftsstrategien des modernen Turnsports zu realisieren sind, muss
ernsthaft bezweifeln werden.
Eckhard Herholz
Chemnitz, Oktober
2002
(vorbereitet als Grundsatzreferat zum Perspektiv-Kongress der DEUTSCHEN
TURNLIGA,
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