Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?
15-Dez-2007

Ignoranz von ARD und ZDF
- Zur TV-Widerspiegelung der Turn-WM 2007 -

- von Bernard Schwermann

  Das Turn-Fachmagazin LEON* kritisierte in seiner Ausgabe 05/2007 die ungenügende Widerspiegelung der Turn-WM bei den öffentlich-rechtlichen deutschen TV-Anstalten, die es in ihren Hauptprogrammen sogar fertig brachten, den sensationellen Bronze-Erfolg der deutschen Turnmänner - ... in den dritten Programmen und zeitversetzt stattfinden zu lassen...! 
So erreichten uns zu diesem Thema zahlreiche Stellungnahmen, u.a. auch der folgende Standpunkt:
- die REDAKTION

"Ignoranz von ARD und ZDF" sowie  " - Gute Nacht"
Einige Anmerkungen zu  "LEON  05, 2007", Seite 38,
- von Bernard Schwermann

Die in o.g. Artikeln angesprochene Thematik ist doch seit langem in ARD und ZDF gängige Praxis. Nicht einmal im eigenen Land stattfindende Sport-Highlights ändern dieses Bild,  so auch nicht die Turn-WM 2007 in Stuttgart.

Einige Beispiele sollen das untermauern.
1) Die Verteilung der Sportpräsenz in ARD (Programmanteil 8 % !!) und ZDF wurde erst kürzlich (DOSB vom 15.6.2007), anlässlich einer Anhörung im Sportausschuss des Deutschen Bundestages bekannt gegeben. siehe auch GYMmedia vom 28.06 2007)
Diese Statistik spricht eine ein
deutige Sprache, z.B. Turnen Platz 25 mit 35 Sendeminuten in 2006 !!

2) Hockey-Präsident Wüterich beschreibt im MM vom 13.9.2003 auch diese Problematik und kommt zu dem Schluss: "ARD und ZDF zerstören den Sport ".  Recht hat er, und Recht hat er auch mit der Feststellung von 2002: "Totengräber der Sportvielfalt ".

3) Am Beispiel des Deutschen Skiverbandes (DSV) wird gerade aktuell deutlich,  wie stark sich Fachverbände in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden, wenn Kader-Trainingsmaßnahmen abgesagt werden müssen und sogar die Vierschanzentournee zu scheitern droht.

4) Das ZDF übertrug am Samstag, den 13.10.2007 live ein Fußball-Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft am frühen Abend. Das hatte zur Folge, dass es an diesem Abend das sonst übliche Sportstudio gegen 22 Uhr nicht gab. Deutlicher kann es nicht zum Ausdruck kommen, welchen Stellenwert "der andere Sport" im ZDF,  bzw. im ZDF-Fußballstudio hat.

Aber vielleicht wird das ständig wiederkehrende Gezeter der Herren Beckenbauer, Hoeneß, Rummenigge und Co. nach mehr Geld von den Fernsehanstalten bald erhört, damit der Deutsche Fußball international besser mithalten kann. Das auch
vielleicht deshalb, um zu erreichen, dass der FC Bayern München den zur Zeit international etwas schwachen VfB Stuttgart endlich schlagen kann. Eigentlich ist es unverständlich, dass diese Situation stillschweigend hingenommen wird. Haben denn die Sport-Fachverbände und insbesondere der DOSB keine Möglichkeiten hier etwas zu ändern, oder sitzen  h i e r  die eigentlichen "Schläfer"? 
Man
kann doch nicht alles mit der "Fernseh-Interessenslage der Zuschauer" begründen oder von der (ominösen) Einschaltquote abhängig machen.
Wenn das Fernsehen weiterhin mit
unserem Geld und der für die teuren Sport-(Fußball) rechte zu erwartenden Gebührenerhöhung so einseitig vorgeht, muss festgestellt werden, dass die Fernsehanstalten von ARD und ZDF ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht erfüllen.

Schon jetzt leben wir sportlich in einer Fußballrepublik. Die Ergebnisse der anderen Sportarten im internationalen Spiegelbild sprechen eine eindeutige Sprache. Wenn nichts geändert wird sagen wir bald sportlich gänzlich  GUTE NACHT!  
Bernard Schwermann 

 
* ... wir sind sehr auch an  I h r e r  Meinung interessiert. Diskutieren Sie mit!
 

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