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Das
Turn-Fachmagazin LEON* kritisierte
in seiner Ausgabe 05/2007 die ungenügende Widerspiegelung der Turn-WM
bei den öffentlich-rechtlichen deutschen TV-Anstalten, die es in ihren
Hauptprogrammen sogar fertig brachten, den sensationellen Bronze-Erfolg
der deutschen Turnmänner - ... in den dritten Programmen und
zeitversetzt stattfinden zu lassen...!
So erreichten uns zu diesem Thema zahlreiche Stellungnahmen, u.a. auch
der folgende Standpunkt:
- die REDAKTION
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"Ignoranz
von ARD und ZDF" sowie " - Gute Nacht"
Einige Anmerkungen zu "LEON 05, 2007",
Seite 38,
- von Bernard Schwermann
Die in o.g.
Artikeln angesprochene Thematik ist doch seit langem in ARD und
ZDF
gängige Praxis. Nicht
einmal im eigenen Land stattfindende Sport-Highlights ändern
dieses Bild, so auch nicht die Turn-WM
2007 in Stuttgart. |
Einige Beispiele sollen das untermauern.
1) Die Verteilung der Sportpräsenz
in ARD (Programmanteil 8 % !!) und ZDF wurde
erst kürzlich (DOSB vom 15.6.2007), anlässlich einer Anhörung im
Sportausschuss
des Deutschen Bundestages bekannt
gegeben. siehe auch GYMmedia
vom 28.06 2007)
Diese Statistik spricht eine eindeutige
Sprache, z.B. Turnen Platz 25 mit 35 Sendeminuten in 2006 !!
2) Hockey-Präsident Wüterich
beschreibt im MM vom 13.9.2003 auch diese Problematik und kommt zu dem
Schluss: "ARD und ZDF zerstören den Sport ". Recht hat
er, und Recht hat er auch mit der Feststellung von 2002: "Totengräber
der
Sportvielfalt ".
3) Am Beispiel des Deutschen
Skiverbandes (DSV) wird gerade aktuell deutlich,
wie stark sich Fachverbände in einem Abhängigkeitsverhältnis
befinden, wenn
Kader-Trainingsmaßnahmen abgesagt
werden müssen und sogar die Vierschanzentournee zu scheitern droht.
4) Das ZDF übertrug am
Samstag, den 13.10.2007 live ein Fußball-Länderspiel
der Deutschen Nationalmannschaft am frühen Abend. Das hatte zur Folge,
dass
es an diesem Abend das sonst übliche Sportstudio gegen 22 Uhr nicht
gab.
Deutlicher kann es nicht zum
Ausdruck kommen, welchen Stellenwert "der andere
Sport" im ZDF, bzw. im
ZDF-Fußballstudio hat.
Aber vielleicht wird das ständig wiederkehrende Gezeter der Herren
Beckenbauer, Hoeneß, Rummenigge und Co. nach mehr Geld von den
Fernsehanstalten bald erhört, damit der Deutsche Fußball international
besser mithalten kann. Das auch
vielleicht deshalb, um zu erreichen,
dass der FC Bayern München den zur Zeit international etwas schwachen
VfB Stuttgart endlich schlagen kann.
Eigentlich ist es unverständlich,
dass diese Situation stillschweigend hingenommen
wird. Haben denn die Sport-Fachverbände
und insbesondere der DOSB keine Möglichkeiten hier etwas zu ändern,
oder sitzen h i e r die eigentlichen "Schläfer"?
Man
kann doch nicht alles mit der
"Fernseh-Interessenslage der Zuschauer" begründen
oder von der (ominösen)
Einschaltquote abhängig machen.
Wenn das Fernsehen weiterhin mit
unserem Geld und der für die teuren
Sport-(Fußball) rechte zu erwartenden Gebührenerhöhung so einseitig
vorgeht, muss festgestellt werden, dass die Fernsehanstalten
von ARD und ZDF ihren öffentlich-rechtlichen
Auftrag nicht erfüllen.
Schon jetzt leben wir sportlich
in einer Fußballrepublik. Die Ergebnisse der anderen
Sportarten im internationalen
Spiegelbild sprechen eine eindeutige Sprache. Wenn
nichts geändert wird sagen wir bald
sportlich gänzlich GUTE NACHT!
Bernard Schwermann
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