Nach
oben offenes Wertungssystem als Chance für ein verständlicheres
Notensystem...??
...
er’s glaubt hat nur beschränkte Ahnung vom Turnen und verhilft mit
der daraus resultierenden Willkür und Extremität zu einer
unverantwortlichen Entwicklung in dieser Sportart !!
M. Troxler
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Liebe Leser,
als aktiver FIG-Kampfrichter habe ich mich entschlossen, endlich über ein
totgeschwiegenes Tabu zu reden und dem vom TK-FIG unterstützten
Mediengeschrei entgegen zu wirken.
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Zur
Erinnerung
Das A-Kampfgericht wurde zu den olympischen Spielen 2005 zum Sündenbock
für ein meines Erachtens untaugliches FIG-Reglement vorgeschoben.
Die FIG-Verantwortlichen unterstützten mit ihrer Haltung das
Medienspektakel um Betrug und absichtliche Verfälschung des Wettkampfes
durch Offenlegung falscher Tatsachen, als Vertuschungsaktion für eigene
Verfehlungen im bestehenden Wettkampfreglement.
Jedermann in Insiderkreisen weiß nämlich, dass eine Übung nicht durch
das A-Kampfgericht sondern durch das niemals erwähnte B-Kampfgericht
entschieden wird.
Das B-Kampfgericht wird
jedoch indirekt durch Reglementierungsauslegung in der Ausübung seiner
Arbeit aufs gröbste behindert. Es ist z.B. dem Kampfrichter nicht
gestattet, von der Basisnote zu stark abzuweichen. Unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten in der Beurteilung einer Übung
sind vom jeweiligen Taxationsstandpunkt (Position, Sichtwinkel) der
Konzentration aufs Geschehen und den persönlichen Kenntnissen eines
Kampfrichters abhängig und beeinflusst.
Dieser Faktor sollte
berücksichtigt und nicht durch Abweichungslimiten eingeschränkt
werden!
Bei 6 Kampfrichtern kann es schlicht nicht sein, dass alle gesehenen
Abweichungen der gleichen Art entsprechen!
Die Erfassung der Abzüge sollte
sich ausschließlich auf korrekte geforderte Haltung, geforderte Körperposen
und Endlagen der Elemente beschränken.
Die dabei angewandte Technik sollte der Kampfrichter den jeweiligen
verantwortlichen Technikern überlassen.
Wichtig ist einzig und
allein, wie ästhetisch, sauber und rhythmisch wird ein Element zur
Vollendung als Ganzes geführt. Über das wie wird schon seit Jahrzehnten gefeilscht und dies beflügelt
schließlich unseren Fortschritt maßgeblich.
Ich bin der Meinung,
dass das FIG-TK endlich seiner effektiven Aufgabe nachkommen, das
B-Notensystem überdenken und neu gestaltet werden sollte. So könnten
endlich die echten Abzüge wahrheitsgetreu aus Sicht jedes einzelnen
Kampfrichters in die Endabrechnung aufgenommen und eingebracht werden.
Beim A-Wert einer Übung
könnte durch eigenständige Werte der Elemente der sonst schon am Limit
der Möglichkeiten laufende und Schwerstarbeit verrichtende
A-Kampfrichter entlastet werden.
Meines Erachtens könnten alle Bonuswerte - sprich Werterhöhungen und
Verbindungen - gestrichen werden.
Somit wäre jedes Element in seiner Form einfacher zu erfassen und die
Traumnote 10 wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt.
Die von mir unten aufgeführte Wertungsvariante (als Beispiel ) sehe ich
als Diskussionsbasis und könnte zur Lösungsfindung dienen.
Ich appelliere mit diesem " Aufschrei"
an die Verantwortlichen im ganzen FIG-Gremium mit dem neuen "Code de Pointage" eine vernünftige und
gangbare Lösung anzustreben und vielleicht weiterhin eine 10er-Wertung
beizubehalten. |
Nicht die Administratoren sollten über die Zukunft im Kunstturnen
entscheiden sondern die verantwortlichen Trainer, welche mit allen
Risiken dieser Sportart vertraut sind, und diese auch weiterhin nach außen
präsentieren müssen.
Markus
Troxler,
Kunstturnerverband LU/OW/ NW (Schweiz)
Beispielvariante
eines neuen Wertungssystem:
(Anforderungsprofil Variante offen für
alle Altersstufen anwendbar:
Wertteile von A-Teil
bis F-Teile: A=1 Pkt./ B=2Pkt/ C=3Pkt/ D=4Pkt/ E=5Pkt/ F=6Pk
Forderung Übungsinhalt: - 9 Wertteile (frei) + 1 Abgang,
(4Spez. Anf.)
- Total 10 Elemente (im Jugendbereich z.B. 7
Element )
Die Punkte der 9 höchsten SW werden zusammen gezählt plus
4
Spez. Elemente plus Abgang ergeben das Wertteiletotal:
Anzahl Elemente offen. Alle geturnten
Elemente werden gezählt
- 4 Spezielle Anforderungen min. B-Teil à 2
Pkte.
- Abgang unabhängig der SW als 10.Element
gewertet: A / B / C / D / E / F
(kann nicht ersetzt werden )
Schwierigkeitsnote:
Total der 9 höchsten Schwierigkeitsteile + 4 Spez. Anf. + Abgang
otal dividiert mit Anzahl geturnter Elemente
=
Schwierigkeitswert (offen nach oben)
+ Ausführung:
Ausführungstotalwert (max. 5 Pkte.)
Keine Werterhöhungen der Elemente
Kein Verbindungsbonus möglich!
Spezielle
Anforderungen min. B-Element gerätespezifisch:
(max. 3 Elemente-Gruppen gleicher Struktur)
BODEN:
Kraft/Beweglichkeit
Gym.-Sprünge m. Dr.,Beinschwungelemente
Akroreihe vw/rw ( min. 3 Wertelemente )
Akro sw +vw rückwärts abgesprg. mit ¼ od. ½ Dr.
PFERD:
Einbeinschwünge
Spindeln /Einpauschenkreisen/
Thomaskreisen
Wandern im Seit-od. Querstütz
Kehren oder Wendeschwünge
RINGE:
Schwung zum Handstand
Schwungelemente d. Hg. vw /Kippen
Schwungelemente d. Hg. rw/ Kreuzkippen
Kraft oder Schwungkraft
SPRUNG:
2 Sprünge verschiedener Struktur (Mittelwert)
Sprung -Tabelle neu.
A = 2,5-2,9 Pkte / B
= 3,0 -3,4 / C = 3,5 -
3,9 / D = 4,0 - 4,4/ E
= 4,5 - 4,9 / F= 5 P.
BARREN:
Schwungelement durch d. Hang (auch Seithang)
Schwungelement durch oder in den Oberarmhang
Schwungelemente durch den Stütz auf ein od. beide H.
Kraftelement/Beinschwungelemente
RECK:
Langhangschwünge m. od. ohne Drehungen
Flugelemente aus allen Grifflagen
Stangennahe Elemente unabhängig Griffposition
Ellemente im Ellgriff und Hg. rl.
Regeln zur
SW-Ermittlung
Abzüge vom SW: Zu wenig geturnte Element
Abzug je - 6 Pkte.
Kein
Abgang
- 6 Pkte.
z.B. Zwischenschwung, Erleichterung der
Übung -3 Pkt.
Wiederholungen: Wiederholungen werden als
Wertteil nicht gerechnet,
als geturntes Element jedoch gezählt.
Strukturen:
Gleichmässige Verteilung der Elementstruktur
z.B. 3 Elemente (Elementverbindungen)
erlaubt
Bei Verstoss gegen diese Regel
Abzug 3 Pkte.
u.s.w |