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Mirko WOHLFAHRT
DTL-Vize-Präsident
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... als Antwort auf die Veröffentlichung von Standpunkten des
Managers des DTL- Erst-Bundeligisten TG Saar, Paul RUPP in der Saarbrücker Zeitung vom 11. Oktober
2005;
-siehe auch GYMmedia-News
und -Kommentar)
Paul
Rupp ist sauer.
Paul Rupp ist Manager des Erstbundesligisten im Gerätturnen,
der TG Saar.
Paul Rupp ist Marketingexperte. Paul Rupp macht Schlagzeilen.
Doch auf wessen Kosten...? |
Frustriert
von einer Niederlage seiner Mannschaft beim Aufsteiger TUS Leopoldshöhe
am
2.
Wettkampftag der laufenden Saison (8. Oktober) lässt er sich zu
Aussagen hinreißen, die jeglicher Grundlage entbehren. Auf seinen Spitzenmann Eugen Spiridonov verzichten müssend, da
dieser gleichzeitig zu einem Länderkampf
der deutschen Nationalmannschaft (Rheineck, Schweiz) weilte und dort
das deutsche Spitzenergebnis erzielte, reiste das von Rupp gemanagte
Team des Medaillenaspiranten TG Saar mit einer 5-köpfigen Rumpftruppe
zum vermeintlich leicht schlagbaren Wiederaufsteiger TUS Leopoldshöhe.
Dort kam es zu einem unerwarteten Wettkampfausgang, der Favorit wurde
geschlagen, so weit so gut.
Mit
einem Rundumschlag gegen den "Dilettantismus im Turnmanagement"
im Allgemeinen, kann Paul Rupp nur den Kopf schütteln und meint damit
die Terminabsprachen zwischen dem Dachverband DTB und der Deutschen
Turnliga – "Haltet den Dieb" –:
Fakten
I:
-
Der zwischen DTB und DTL abgestimmte Terminplan 2005 wurde im November
2004 bekannt gegeben und im Leitfaden des DTB veröffentlicht. Diese
Termine wurde auf der Jahrestagung der DTL bestätigt, mit dem Hinweis,
dass es zu Termin-Überschneidungen auf Grund der Weltmeisterschaften
kommen kann. Da aber zum damaligen Zeitpunkt nur ein einziger deutscher
Starter bei der WM seitens des DTB avisiert worden war
(Medaillenkandidat Hambüchen), trat nur dessen Bundesligaverein KTV
Straubenhardt an das Präsidium mit der Bitte um Terminverschiebung
heran. Dieser wurde stattgegeben.
-
Im März 2005 wurde das Präsidium der DTL seitens des DTB von einer geänderten
Strategie zur Vorbereitung und Bestreitung der Weltmeisterschaften in
Kenntnis gesetzt. Diese beinhaltet neben der Annahme einer Einladung zum
Trainingslager – respektive WM-Vorbereitung - seitens des
Olympiasiegers Japan (einmalige Chance) auch eine Länderkampftätigkeit
der Nationalmannschaft. Anschließende Gespräche mit Verantwortlichen
des DTB vor und während des Deutschen Turnfestes brachten keine grundsätzlichen
Lösungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Terminschwierigkeiten im
Ligabetrieb der Vereine der DTL. Daraufhin
erhielten die Vereine der DTL mit Schreiben vom 26.05.05 die
Aufforderung, individuelle Lösungen zu suchen, um gemeinsam mit dem
Wettkampfpartner Termine abzustimmen. Das Management zweier Vereine hat
davon Gebrauch gemacht.
Fakten
II:
- Priorität
hat - da sind sich die Verantwortlichen seitens des DTB und der DTL
und (fast) aller Spitzenvereine einig - die Leistungsentwicklung der
Turner der deutschen Nationalmannschaft !
- Die
DTL bietet mit Ihrem Wettkampfsystem (Liga) dmit ca. 650
TeilnehmerInnen den Vereinen der
Spitzenturner die Möglichkeit, diese Leistungsentwicklung zu
unterstützen und ihre Vereine zu präsentieren.
- Jeder
Liga-Verein sollte stolz sein, einen Turner von nationaler bis
internationaler Klasse entwickelt zu haben!
- Jedem im Turnen Tätigen ist klar, dass mit Blick
auf die knallharte internationale Konkurrenz der Ligabetrieb nur
bedingt leistungsfördernd ist.
Es liegt in der Hand
des Managements des DTB und der Vereine der DTL, dies zu optimieren,
da allen Beteiligten klar sein dürfte, dass nur eine enge
Kooperation die Schere zwischen anspruchsvollem Leistungsprofil der
Nationalmannschaft und der Präsentation des jeweiligen Vereins mit
seiner Ligamannschaft gegenüber den regionalen Partnern so weit wie
möglich schließen kann.
- Deutsche
Spitzenturner und Ihr direktes Umfeld verdienen Ihr Auskommen hauptsächlich
aus Bundesmitteln, in Abhängigkeit Ihrer Leistungen auf dem
Internationalen Podium.
- Optimierende
Gespräche gibt es bereits seit langem, da auch dem Bundestrainer
klar ist, dass Voraussetzung für ein erfolgreiches Bestehen
unserer Sportart in der deutschen Sportlandschaft der internationale
Erfolg ist (DSB-Förderung ) U N D die Bundesliga vielen Vereinen
hilft, sich zu finanzieren und damit auch zu organisieren.
Akzeptiert wird, dass das Ligasystem auch unsere Sportart in die
Regionen trägt und somit
Teil der Sportlandschaft der Gesellschaft ist. Das Gesamtprodukt
Turnen wird somit durch die Öffentlichkeit wahrgenommen, Leistungen
durch die Medien transportiert.
- Schließlich
sollte man respektvoller umgehen mit Leuten, die - wie der
Bundestrainer – in keineswegs leichter Situation Verantwortung übernommen
haben und gegenüber jenen, die im DTL-Ehrenamt mehr als bemüht sind,
unter den vorgenannten Rahmenbedingungen das Beste aus der
Gesamtsituation zu machen.
So
handelt doch eigentlich jener „dilettantisch“, der diese Fakten und
Rahmenbedingungen nicht akzeptiert, oder anders: Ist nicht jener der
„Dilettant“, der bei einem Aufgebot von 22 Turnern mit fünf zum
vermeintlichen „Looser“ anreist...?
Auch ein Vereins-Management, welches – wie im Vorjahr geschehen -
einen Bundesligawettkampf nur Stunden vor Beginn absagt, ist
- mit Verlaub - keineswegs hochprofessionell.
Aus dieser Sicht klingt das Ganze eben mehr nach „haltet den Dieb!“
Mirko Wohlfahrt
Vize-Präsident Deutsche Turnliga
>>...
weitere Meinungen: "... zu "Paul
Rupp ist sauer"
Otto BAUR
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"Verständlich..!
Aber noch vieles andere ist auch
verständlich, ich hoffe, auch vermittelbar.
Wenn es doch s o o einfach wäre. Ich war selbst bei
vielen gemeinsamen Planungen dabei, alle bemühten sich
redlich, aber leider kommt es immer wieder schier unvermeidbar
zu Konflikten, nicht nur der Interessen, auch gewaltige
Sachzwänge bauen sich auf.
Meine Bitte, keine Polemik,
sondern miteinander reden, und nochmals reden, der Sache
wegen!
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Außerdem:
Beide brauchen einander, Verein und erfolgreiche Nationalmannschaft.
Auf Gedeih und Verderb aneinandergeschmiedet, zu gemeinsamem Tun
verdammt, verpflichtet, wenn beide etwas erreichen wollen.
Also auf ein Neues, in die Hände
spucken und zum Wohl aller knüppeln..
Otto Baur, TV Wetzgau
DTL-Beisitzer Regionalligen
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(24-10-2005)
STELLUNGNAHME/Antwort zu "Offener Brief",
Mirko Wohlfahrt:
Lieber
Mirco,
in
deinem offenen Brief vom 19.11.05 reagierst du empört auf
meine Aussage in der Saarbrücker Zeitung bezüglich der
Bundesliga-Terminplanung 2005.
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Zum
Ersten lege ich Wert darauf, dass ich in diesem Interview
keine Personen kritisiert habe, sondern das
„Terminmanagement“, für das sowohl die DTL als auch der DTB
verantwortlich sind.
Ralf Neumann hat zwei Tage nach dem Erscheinen dieses Artikels in
der Saarbrücker Zeitung für
die DTL Stellung bezogen und den DTB beziehungsweise Cheftrainer
Andreas Hirsch für die Terminüberschneidungen verantwortlich
gemacht. Damit war für mich und sicherlich auch für die
sportinteressierten Zeitungsleser diese Sache beendet. Nun kommt ein
Nachschlag von, den ich so nicht stehen lassen kann.
Du
machst es dir zu einfach, wenn du meine Kritik ausschließlich mit
dem verlorenen Wettkampf der TG Saar gegen Leopoldshöhe verbindest.
Im übrigen war für die TG Saar der TUS Leopoldshöhe in keiner
Weise ein - wie du schreibst -
„vermeintlicher Looser“, sondern ein achtsamer Gegner,
der diesen Wettkampf durch gute Leistungen verdient gewonnen hat.
Die Tatsache, dass unsere Mannschaft mit nur 5 Turner anreiste hat
andere Gründe, die wir hier nicht zu diskutieren brauchen.
Soviel zu deiner Überschrift „Interpretation einer
Niederlage“. (s.o. - die Red.)
Meine
Kritik richtete sich vielmehr auf die Tatsache, dass von sieben (7)
beschlossenen Wettkampfterminen drei (3) nachträglich durch
internationale Aufgaben belegt wurden.
Damit müssen die betroffenen Vereine fast die Hälfte ihrer
Begegnungen ohne ihre Spitzenturner und „Aushängeschilder“
bestreiten. Ein Zustand, den man weder dem Publikum noch den Medien
erklären kann. Auch finanzielle Einbußen müssen durch das Unverständnis
der Sponsoren an dieser Situation hingenommen werden. Das gab es
noch nie in der Geschichte der Bundesliga und das habe ich als „Terminchaos“
bezeichnet. Im übrigen stehe ich mit dieser Kritik nicht alleine
da. Eine diesbezügliche DPA-Meldung hat vor Bundesligabeginn in
vielen bundesdeutschen Zeitungen für Kopfschütteln gesorgt. Der
Leitartikel der Fachzeitschrift „Leon“ stand sogar unter der Überschrift
„Lachnummer Bundesliga“.
Also, warum jetzt die „beleidigte Leberwurst“ spielen?
Auch
für mich hat die Leistungsentwicklung der deutschen
Nationalmannschaft eine selbstverständliche Priorität. Der Saarländische
Turnerbund hat als einer der kleinsten Landesturnverbände seit
Jahren mit viel Aufwand Spitzenturner entwickelt und diese der
Nationalmannschaft zur Verfügung gestellt. Übrigens auch lange vor
der politischen Wende. Als Verantwortungsträger im Lande muss ich
aber auch die Probleme sehen, die unserer Sportart durch ein „Ausbluten“
der Vereine drohen. GYMmedia
(E. Herholz) hatte in seinem Kommentar hierzu klare Worte gefunden.
Denen kann ich mich im vollen Umfange anschließen.
Wenn wir unser schönes
Kunstturnen aus dem Keller der Randsportarten herausbringen wollen,
müssen wir neue Wege gehen. Ein wichtiger Weg ist dabei die
Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung durch ein gut
organisiertes- und langzeit- präsentes Wettkampfsystem. Der Liga
steht dabei durch ihre große Außenwirkung und als wichtige
Verbindungsschiene zu den Vereinen eine wichtige Rolle zu. Deshalb
stehe ich uneingeschränkt zur Liga und werde auch in Zukunft
hierzu meine Meinung sagen.
Mit freundlichen Grüßen aus Saarbrücken
Paul Rupp
...
lesen Sie dazu auch: GYMmedia-News vom 11.10.05: "Turnbundesliga
ohne Stars"
und "DTL-Wettkampf-Saison
2005" (aktueller Stand).
für weitere Meinungsäußerung zum Thema Termine/Koordination
internationale - nationale Aufgaben, nutzen Sie auch bitte unser "GYMmedia-Board"
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