Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?
- update: 10-Juni-2006

FitStep als Wettkampfform

- Von Sylvia Lehndorf, ATV Eisenberg

 

Hier meldet sich die FitStep- Mannschaft des ATV Eisenberg zu Wort.
Wie mit unserem Sport außerhalb des Fitnessstudios umgegangen wird, finden wir nämlich sehr schade.
Mit viel Freude und Motivation haben wir uns eine auftrittsfähige Formation geschaffen, weil wir die Idee - FitStep als Wettkampfkategorie - einfach toll fanden.

Wir sahen für uns die Möglichkeit, als Erwachsene auch jenseits der „30“ sinnvoll am Wettkampfsport teilzunehmen. Außerdem sind große Gruppenübungen für Zuschauer und Nichtleistungssportler sehr attraktiv und bereiten uns selbst ebenfalls viel Spaß. Da inzwischen auch die strengen Vorschriften der Wettkampfkleidung gegenüber der Sportaerobic gelockert wurden, gelangte FitStep (wie auch ShowContest) auf eine ganz neue Stufe der Präsentation.


Spätestens nach unserem letzten Wettkampf in Mahlow sind wir aber sehr frustriert:
Das neue Ranggruppensystem hat FitStep als Wettkampfsport degradiert, was sich in der Zahl der Meldungen für die Kategorie FitStep widerspiegelt. Wenn es nicht mehr um Sieg und Platzierungen geht, sind der Reiz und die besondere Atmosphäre von Wettkämpfen nahezu verloren. Für die Zuschauer, auf die viele ausrichtende Vereine angewiesen sind, ist das Ranggruppensystem sowieso unverständlich. Für Sponsoren ist diese Art Bewertung einer Mannschaft, die in unseren Augen nur die Teilnahme mit gewissem Erfolg bescheinigt, völlig uninteressant.

Nicht nachvollziehbar sind für uns auch die Wertungen der Kampfrichter. 
Wie können so große Unterschiede in der Bewertung von feststehenden Bestandteilen einer unveränderten Übung wie Musik, Raumausnutzung, Kreativität usw. bei verschiedenen Wettkämpfen entstehen? Wir haben fast den Verdacht, dass es eher nach dem Motto „hat mir gefallen/ hat mir nicht gefallen“  geht und nicht nach einheitlichen Kriterien, die für jeden Bewertungsteil gelten. 
Nicht erkennbar ist, wie die Formationsgröße in die Bewertung einfließt. Ungeklärt ist nach wie vor auch die Frage der Stepper selbst. Einige FitStep- Mannschaften treten mit Mini-Steppern an, die anderen mit „normalen“.

Wir sind auch nicht sicher, ob je einer der Verantwortlichen bedacht hat, dass eine große Gruppe aus Vereinssicht viel kostenintensiver ist. Sie kostet mehr Kleidung, mehr Fahrtkosten, mehr Startgebühr, mehr Sportgerät. Warum soll also ein Verein solch einen Aufwand betreiben, wenn diese erst neu geschaffene Kategorie so behandelt wird? 

Unser nächster Wettkampf - pardon: "Wettbewerb", findet in Winsen/ Luhe statt. 
100 € Startgebühr und noch mal 100 € Strafgebühr für einen nicht gestellten Kampfrichter (zum Glück haben wir einen) in einem Wettbewerb finden wir maßlos überzogen! Wir kommen trotzdem, aber nur, weil wir hoffen, dass sich ab der nächsten Saison an der geschilderten Problematik etwas ändert. Wenn nicht, so sind wir überzeugt, wird sich die Kategorie FitStep wegen mangelnder Teilnahme selbst abschaffen.

Wir möchten Euch bitten, falls es auch euch betrifft oder Euch dieses Thema auch aufstößt, dazu Eure Meinung zu äußern.

Falls Ihr Vereine kennt, welche Interesse an einer Verbesserung der Situation haben oder gern wieder ins Wettkampfgeschehen einsteigen würden, schreibt uns  >> HIER eine E-Mail 

Liebe Grüße aus Eisenberg
Sylvia vom ATV

 
 
 

Ist der deutsche Turnsport noch zu retten...?

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