
Anna Dogonadze-Lilkendey
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Axel Lilkendey ist
der Ehemann von Anna Dogonadze-Lilkendey, er war auch einst
ihr Trainer. Am Freitag, wenn der entscheidende Wettkampf für
seine Frau in Sydney läuft - noch dazu eine olympische
Premiere - wird er mit gemischten Gefühlen zusehen: "Ich
wollte hier zu Hause bei uns die gesamte Trampolinfamilie
versammeln, zum Fernsehen, Essen und Trinken und Feiern -
gemeinsam mit Mariam, unserer Tochter. Ich habe alle
eingeladen, die hier in Bad Kreuznach irgendwie mit uns und
dem Trampolinturnen zu tun haben - auch als eine Geste, um
Frieden zu schließen, denn es hat in der Vergangenheit viele
Unstimmigkeiten und auch Streit gegeben. Aber leider ist nun
wieder alles ganz anders gekommen."
Anna gilt als die größte Hoffnung des DTB, denn sie hat als
einzige realistische Medaillenchancen, die freilich jetzt
angesichts ihrer Erkrankung in weite Ferne gerückt sind. So
ist es klar, dass sich Medien zur "Familienfeier"
anmeldeten, TV-Stationen, Presseleute. "Plötzlich hieß
es, die Stadt Bad Kreuznach feiert im Vereinsheim. Für unsere
erfolgreichen Kanuten hatte es so eine Feier gegeben, nun soll
es nach dem Wunsch der Bürgermeisterin Frau Hassel für Anna
auch so gemacht werden, damit genug Platz für alle ist. Ich
hatte hier zu Hause alles vorbereitet, alle eingeladen, und
nun bin ich wiedermal draußen...", so Axel Lilkendey. Ob
er nun mit Mariam allein vorm Fernseher sitzt, oder doch noch
jemand vorbeikommt, weiß er noch nicht. Seiner Frau wünscht
er natürlich den größtmöglichen Erfolg, aber
"eigentlich ist es mir viel wichtiger, dass sie gesund
wiederkommt und wir endlich hier in Ruhe miteinander leben
können. Mit einer Medaille würde das hier in diesem Umfeld
noch schwerer..." |