26. Januar 2021  
Chemnitz, GER  
Gerätturnen

Dagmar Freitag: "Solch eine Hybris macht mich sprachlos!"

Die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages Dagmar FREITAG (SPD), die sich bereits im SPIEGEL-Artikel, der die Diskussion um angebliches "psychologisch-pädagogisches Fehlverhalten" der Chemnitzer Trainerin Gabi Frehse publizierte, geäußert hatte, lobt in einem MDR-Interview ("Sport im Osten) die "... selbstkritische Bestandsaufnahme", die aus der Pressemitteilung des Deutschen Turner-Bundes hervorgehe, da "... der Sport nicht versucht, für sich selbst aufzuklären, sondern wirklich nach außen geht und sagt, wir beauftragen unabhängige Expertinnen und Experten. Wir als Deutscher Turner-Bund halten uns erstmal 'raus ... das habe ich für absolut professionell gehalten ...!"
Richtig ist zwar, dass der DTB das natürlich machen kann, aber Frau Freitag irrt, wenn sich der DTB letztlich herraus halten kann, treten doch hier statt dessen eklatante Versäumnisse auf, die der Verband sogar selbstkritsch zugibt!
Obwohl Frau Freitag bisher weder in Chemnitz war, noch persönlichen Kontakt zu den wirklich Betroffenen vor Ort hatte, disqualifiziert sie bereits dortige Personen des Olympiastützpunktes sowie des TuS Chemnitz-Altendorf, die sich mit der gesamten fassungslosen Elternschaft der in Chemnitz trainierenden Turnerinnen nicht nur solidarisieren, sondern eindeutige und schlüssige Gegenargumente liefern. Ohne tiefere Kenntnisse der zweifellos komplizierten Sachlage verunglimpft sie deren engagierte Haltung, wenn sie sich zu der Äußerung versteigt:  " ... solch eine Hybris macht mich sprachlos! Wir haben hier Dinge vor uns, die nicht mehr zu bestreiten sind ..." (?) und sie vermutet weiter "... dass da nicht die richtigen Leute vor Ort sind, Verantwortung für ihren Sport zu tragen!"
Wahrlich, Frau Freitag: Selbst den geneigten und neutralen Betrachter macht Ihre Hybris sprachlos!

Turnerinnen und Eltern gehört die Priorität auf der Rechercheliste!


Apropos "Autorität":
Höchste Autorität sollten deshalb nun endlich und dringlich die wirklich Betroffenen, nämlich jene 25 aktuell beim TuS Chemnitz-Altendorf und am Bundesstützpunkt Chemnitz trainierenden Mädchen haben, die ihren Sport mit Leidenschaft und Liebe ausüben, die in Übereinstimmung mit den hohen leistungssportlichen Zielen auch bereit sind und dazu erzogen wurden, die (zumutbaren) hohen und zweifellos nicht immer schmerzfreien Belastungen in Eigenentscheidung auf sich nehmen, und deren Eltern in engem Austausch mit dem Chemnitzer Trainerpersonal voll hinter ihren Mädchen stehen.
Gerade dafür war und ist der Chemnitzer Stützpunkt als qualitativ-hochwertiger Standort bekannt!
Gerade deshalb haben so viele auswärtige Eltern ihre Mädchen nach Chemnitz geschickt - vor 11 Jahren sogar eine Pauline Schäfer, die ein paar Jahre danach gar ihre ebenso turnbegeisterte Schwester nachholte - in die Hände der nun durch sie so angeklagten und beschuldigten Person Gabriele Frehse ...!! (?)
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!! Man lese bitte die ...
  ►► Statements der Chemnitzer Turn-Elternschaft,
        - die bereits im Dezember als erste Antwort auf die SPIEGEL-Veröffentlichung
         gemacht wurden,
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* ...  und die heute (25. Jan) unserer Redaktion zugesandte
 ►► STELLUNGNAHME der Chemnitzer Turn-Elternschaft
        - als Reaktion auf die letzte Woche per Pressemittelung veröffentlichte
          DTB-Stellungnahme zur Chemnitzer Konfliktsituation.

N a c h s a t z :
♦ Sicher beziehen auch die regionalen Verantwortlichen vor Ort alle Aspekte der unmittelbar Betroffenen mit in ihre Entscheidungen ein.
♦ Dem Sportausschuss, der beschlossen hat, das Thema zum einem Tagesordnungspunkt seiner nächsten Sitzung (17. März) zu machen, nutzt sicher bis dahin noch jede Gelegenheit, sich umfassend kundig zu machen, ehe neuerliche voreilige öffentlichte Vorverurteilungen und Einschätzungen die Praxis des Sports eher schädigen als ihr nützen.
Am Montag, den 24. Januar, hat sich der Präsident des DTB, Dr. Alfons HÖLZL telefonisch mit dem Präsidenten des TuS Chemnitz-Altendorf, Herrn Frank MUNZER in Verbindung gesetzt: "Wir hatten ein fast einstündiges Gespräch miteinander. Wir haben unsere unterschiedlichen Beurteilungen sehr ausführlich und sehr sachlich besprochen. Herr Dr. Hölzl hat mir erläutert, warum er sich erst jetzt zeitversetzt bei mir gemeldet hat. Diese Gründe wurden von mir vollinhaltlich akzeptiert."
(C) gymmedia / Eckhard Herholz


* ANMERKUNG der GYMmedia-Redaktion:
Auf Grund der einseitigen und wenig objektiven Publizierung von Behauptungen einiger Personen um Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer in einem SPIEGEL-Artikel vom 27. November 2020, mit fachlicher Kenntnis und nach intensiver Recherche der wahren Verhältnisse vor Ort, haben wir diesem Thema redaktionellen Raum zur Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse an diesem Leistungsstützpunkt eingeräumt!
Wir glauben damit nicht nur unberechtigte Vorwürfe gegen Trainerpersönlichkeiten und von Chemnitzer Sportstrukturen aufzuhellen, sondern vor allem Schaden von der Sportart Gerätturnen abzuwenden.
Dies schließt kritikwürde Momente an unzureichenden Strukturen des deutschen Spitzensports und seiner handelnden Personen ebenso ein, wie man den DTB im Sinne der Aussagen seine Präsidenten Dr. Alfons HÖLZL, für einen ethisch-moralisch sauberen und humanen Spitzensport, nur weiter wirksam unterstützen kann!

Eckhard HERHOLZ
- Chefredakteur -
GYMmedia INTERNATIONAL