Bruno GRANDI, der langjährige Präsident des Internationalen Turnerbundes (F.I.G.) von 1997 bis 2016, ist heute in Italien nach einer nicht näher bezeichneten Krankheit verstorben. Die FIG würdigte Grandi als "einen warmherzigen Mann mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit", und hob insbesondere seine Reformen hervor, die dem Turnen "Glaubwürdigkeit, Popularität und Universalität verliehen haben", insbesondere die Erweiterung des einst auf 10 Punkte begrenzten Wertungssystems. Unter der Führung von Grandi setzte der Weltturnverband im Wettkampf auch ein Mindestalter fest - 16 Jahre für Frauen und 18 Jahre für Männer. "Diese Maßnahme zielte darauf ab, das intensive Training der Kinder in bestimmten Ländern zu bekämpfen und das Verletzungsrisiko zu verringern", sagte die FIG unter Hervorhebung der Bedeutung dieser Regelung.
Bruno GRANDI (*09.05.1934 - 13.09.2019); V E R M Ä C H T N I S !
Bruno Grandi war in seiner Jugend auch ein guter Kunstturner. Nach dem Abitur studierte er an der Sportuniversität in Rom und wurde anschließend Lehrkraft für Turnen, später Trainer der italienischen Jugendnationalmannschaft, dann auch der Nationalmannschaft Italiens. Von 1977 bis 2000 war er Präsident des italienischen Turnverbandes. Nach dem Tod Mario Pescantes war er zudem 1998–1999 amtierender Vizepräsident Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens.
Von Juri Titow (RUS) übernahm er 1996 die Amtsgeschäfte des Präsidenten des Welt-Turnverbandes (FIG) bis 2016.
Dort setzte er sich u. a. für eine Verkleinerung der Mannschaftsgröße bei internationalen Wettkämpfen ein, wodurch die Olympia- und Weltmeisterschaftsmedaillen auf mehr Staaten verteilt werden konnten.
2001 wurde Grandi in die "International Gymnastics Hall of Fame" (siehe Foto, rechts) aufgenommen. Der langjährige Honorarprofessor der Universität Mailand war auch bis zum Jahre 2004 vier Jahre lang Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.
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