Ein Bergturnfest bzw. Bergsportfest ist eine überwiegend sportlich und gemeinschaftlich motivierte Open-Air-Veranstaltung, die auf einer topographisch signifikanten Anhöhe bzw. einem Berg stattfindet.
Bergturnfeste entstanden schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie gelten als Meilenstein der Turnbewegung, als deren Initiator Friedrich Ludwig Jahn gilt, der deshalb auch als Turnvater bezeichnet wird. Dem Ruf "raus aus den Hallen" und Schaffen von natürlichen Erlebnissen in Bewegung und mit Gemeinschaftsgefühl erfreuen sich derzeit wieder eines neuen, regen Zuspruchs: Bis heute soll es noch über 30 dieser Bergturnfeste in Deutschland und noch weit mehr im deutschsprachigen Raum geben, an die der ehemalige Präsident der Jahngesellschaft, Hansgeorg KLING im Folgenden erinnert ...:
... des Turnvaters Idee: Noch heute vielerorts top-aktuell!!
175 Jahre Bergturnfeste: Start mit dem Feldbergfest 1844
- von Hansgeorg KLING; ehem. Präsident Jahngesellschaft
Die Bergturnfeste werden in diesem Jahr 175 Jahre alt. Es war am 23. Juni 1844, dass sich 200 Turner aus Frankfurt, Offenbach, Mainz und Hanau auf dem 880 m hohen Feldberg im Taunus zum ersten Feldbergfest trafen. Das Ereignis war so ungewöhnlich, dass damals den 200 Aktiven 6.000 Zuschauer gegenüber standen ....
Die Bergturnfeste sind, wie die Turnfeste überhaupt, eine „Erfindung“ Friedrich Ludwig Jahns (1778 – 1852). Er widmet ihnen in seinem „Deutschen Volkstum“ (1810) ein eigenes Kapitel als Volksfeste: „Festlichkeit ist Erheben über das gemeine Leben, Herauskommen aus der Alltäglichkeit“.
Anders als vor 200 Jahren sind sie heute nicht mehr so politisch: Die, die sich in den Jahren nach 1811 zu den Turnfesten versammelten, die Studenten, Gymnasialschüler, Handwerker, also das aufgeklärte, liberal gesonnene Bürgertum, wollten sich nicht nur aktiv betätigen im Sinne der Jahnschen Vielseitigkeit, sondern sie kamen auch zusammen, weil sie mit der herrschenden Obrigkeit nicht einverstanden waren. Die Turnfeste entstanden aus den „Denktagen“ an bestimmte wichtige politische Ereignisse, z. B. den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Sie waren Volksfeste mit national-patriotischem Charakter.
<< Den Anstoß zum Feldbergfest gab August Ravenstein, Geograph und Kartograph (1809- 1881), der Frankfurter „Turnvater“. Schon 1846 konnte er 15 Vereine begrüßen. Im Nahbereich des Feldbergs gründeten sich bald zahlreiche Turnvereine neu.
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Heute wie vor 175 Jahren sind die Bergturnfeste zweifellos eine Besonderheit des Turnens.
Ihr Kennzeichen: die Vielseitigkeit des Angebots, der Bezug zur Natur (raus aus den Hallen), die Förderung des Gemeinschaftsgefühls, das Erlebnishafte. Im Bereich des DTB gibt es noch etwa 30 dieser Feste - im gesamten deutschen Sprachraum sind es noch weit mehr.
* Autor: Hansgeorg Kling / Jahnpressedienst / Jahngesellschaft
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♦ Der Hessische Turnverband verweist allein in seinem Zuständigkeitsbereich ► 2019 auf 10 Bergturnfeste!
♦ ... weitere Bergturnfeste:
28.-30.06.: > 84. Jahn-Bergturnfest
05.-07.07.: > Giller: Das BergTurnFest
24./25.08.: > Bergturnfest "Mensfelder Kopf"
31.08./01.09.: > 74. Greifenstein-Bergturnfest
... und viele andere mehr!!
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