40. TURN-EM der Männer 2018

♦ EM-VORSCHAU: Zur Ausgangssituation...

* TEAMS --: Seit Kopenhagen 1996 gewann Russland allein 6x Mannschaftsgold und steht nach Sofia (2014) und Bern (2016) nun in Glasgow aussichtsreich vor dem möglichen Hattrick. Am ehesten könnten den Russen die britischen Gastgeber einen Strich durch die Rechnung machen, die sich in "ihrem" Olympiajahr 2012 erstmals mit EM-Gold schmückten, die Russen auf Rang 2 verwiesen, und die zuletzt zweimal die Silbermedaille gewannen. Alles sieht also diesmal nach einem interessanten Zweikampf um Gold aus !? Wer da in der Hydro-Arena noch mit für den Titel, wohl aber eher für die Medaillenränge in Frage käme, ist ziemlich offen, hängt sicherlich von der Tagesform und den personellen Besetzungen ab. Da müssen doch z. B. die Schweizer (Bronze 2016 in Bern) auf Brägger, auf Baumann und auch Yusof verzichten und man darf gespannt sein, wie generell der Mix zwischen Etablierten und nachdrängender Jugend in den Teams Deutschlands, Frankreichs gelingt ...
►► Alle EM-Team-Enscheidungen Männer 1996 - 2016
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Team Germany:  ...mit Marcel Nguyen (TSV Unterhaching), Andreas Bretschneider (KTV Chemnitz), Andreas Toba (TK Hannover), Nick Klessing (SV Halle) und Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt)
Junioren: ... mit Karim Rida (SC Berlin), Daniel Wörz (TG Böckingen), Lukas Kochan (SC Cottbus), Lewis und Glen Trebing (beide TSG Kassel-Niederzwehren);
Ziel:  ... mindestens Rang 5!
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* GERÄTEFINALS --: Da es leider im internationalen Wettkampfkalender kaum noch vergleichbare Starterfelder gibt, ist auch betreffs der Favoritenlage eine seriöse Chancenvorhersage nur schwer möglich. Dafür sollte man sich von den Topleistungen am Donnerstag eher überraschen lassen ...!

 ♦ EM-WETTKAMPFVERLAUF

* Samstag, 11. August:
♦♦ DIE ENTSCHEIDUNGEN: TEAM-FINALE, Männer
RUSSLAND sah von Anfang an wie der potenzielle Sieger aus: Die Männer um Nikolai Nagorni, der als einziger einen vollen Sechskampf turnte (84,650), gaben sich an keinem Gerät eine Blöße, starteten am Boden mit einem halben Punkt Rückstand zu GROSSBRITANNIEN und markierten an Pferd, Sprung und Barren die höchsten Gerätewerte. (Dass sie bei ihrer bekannten Ringestärke diesmal das Gerät an den Finalneuling Türkei verloren, war allerdings ein unerwartetes Überraschungsmoment.) Auf alle Fälle kamen ihnen technisch und inhaltlich nur der britische Vize-Weltmeister nahe: Der allerdings büsste am letzten Gerät, dem Reck alle möglichen Siegchancen ein: Erst stürzte Dominick Cunningham nach "Tkatschow, gegrätscht" und nach "Markelow" gleich 2x und danach musste noch James Hall nach einem Kovacs-Salto gehockt unfreiwillig vom Gerät. Ohne diesen materiell-heftigen 3-Punkte-Sturzschaden waren die Briten ziemlich dicht dran, an den Russen - denn am Ende betrug der Rückstand zu Gold nur noch -3,898 Punkte!
Russlands Hattrick und 7. EM-Teamgold dokumentieren jedoch zu Recht die technisch- und inhaltlich überlegene Rolle der führenden europäischen Turnnation!
Der Kampf um Bronze wogte dagegen auf und ab, fand allerdings eine ganze Liga tiefer und mit einem über 6-Punkte-Rückstand statt:
Im breiter gefächerten Verfolgerfeld hatte FRANKREICH trotz relativ schwacher Ringeleistungen (7.), aber an Boden (3.), Pferd und Reck hinter dem abgehobenen Führungsduo RUS / GBR die besten Anschlussleistungen als jeweils drittbeste Nation, was am Ende die Bronzemedaille einbrachte.
TurnTeam Deutschland fehlten diesmal die auch inhaltlich herausragenden Top-Leistungen von Führungsturnern alter Zeiten, vom Schlage eines Hambüchen oder Boy und die Jungen machten einfach noch keinen Druck, so dass am Ende nach Rang 4 nur zu konstatieren ist: Eine Menge Arbeit ist zu leisten, um sich wieder aus "europäischem Mittelmaß" nach vorn zu bewegen!
Auch den Schweizern gelang - bis auf das beste Reck-Resultat (!) und einen starken Barrenauftritt (3.), dort mit einer 15,0-Übung von Oliver Hegi - an den anderen Geräten zu wenig, wenn auch Youngster Noe Seiffert andeutete, dass da in naher Zukunft mit ehrgeizigem Nachwuchs in olympischer Spur zu rechnen ist. Den Eidgenossen fehlten auch mit Brägger, Yusof und Bachmann wichtige Leistungsträger.
Die Türkei als Finaldebütant gleich hinter der Schweiz auf Rang 5 - mit dem früheren Ex-Reck-Weltmeister Aljaz Pegan im Trainerteam - war nicht nur üerraschend, sondern durchaus auch ein Gewinn: Bestes Geräteergebnis an den Ringen (!), besser als Deutschland am Sprung (5.) und am Reck (4.) - wenn die Türken dann an Boden und Pferd auch noch ziemlich einbrachen ...
* R E S U L T A T E:
1. RUSSIA              - 257,260
2. GREAT BRITAIN  - 253,362
3. FRANCE             - 246,928
      4. Germany             - 243,629
      5. Switzerland         - 243,462
      6. Spain                  - 239,461
      7. Turkey                - 239,361
      8. Italy                    - 222,327
►► Team-Finale, Männer
    ► ECh-Team-Platzierungen, Männer 1996 - 2018

  S P R U N G   (> Qualifikation)
1. DALALOYAN, Artur  (RUS)  - (5.6) - 15,000
                                                    - (5.6) - 14,800 = 14,900
2. RADIVILOV, Igor     (UKR)   - (5.6) - 14,733
                                                     - (5.6) - 15,000 = 14,866
3. LANKIN, Dmitri       (RUS)   - (5.6) - 14,733
                                                     - (5.2) - 14,600 = 14,666
          ► Detailierte Resultate

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* QUALIFIKATION: (Donnerstag, 09. August)
* T E A M S --: Schon im Qualifikationskampf des ersten Tages setzte sich Russland deutlich vom "Rest" der Nationen ab und legte zwischen sich und der Konkurrenz überzeugende 7 Punkte! Dahinter lösten Großbritannien, Deutschland, die Schweiz zwar erwartungsgemäß ihre Qualifikationsaufgabe, allerdings stimmt z. B. ein Rückstadt von 13/14 Punkten zwischen Topnation Russland und der Riege Deutschlands (3.)  bzw. der Schweiz (4.) nachdenklich; auch, dass die Ukraine ohne ihren Star Oleg Wernjajew (- nach Operation Anfang des Jahres in Rekonvaleszenz, will zur WM wieder fit sein) nicht die Hälfte wert war und nach 2010 zum zweiten Male nicht im Finale steht (Rang 13!). Dafür jubelten die Türken, die sich erstmals unter die besten 8 brachten, sogar noch vor Frankreich (6.), Spanien (7.) und Italien (8.). Einstige Erfolgsnationen, wie Rumänien (15.), Weißrussland (16.) blieben dagegen völlig auf der Strecke ...!
* Glasgow-Ergebnisse:
► Qualifikation MÄNNER, Elite   ►► ECh-Team-Platzierungen, Männer 1996 - 2016

* EINZEL-Qualifikation: (Spitzenwerte an den einzelnen Geräten:
> Boden : Artem Dolgopyat           (ISR) (6.4) = 14,666
                 - als 4. qualifiziert: M. Nguyen (GER)
> Pferd:    Rhys McClenaghan       (IRL) (6.5) = 15,266
> Ringe:  Eleftherios Petrounias (GRE)  (6.3) = 15,133
                 - als 7. qualif. M. Nguyen (GER)
> Sprung: Andrei Medwedjew (ISR)  (5.6/5.6) = 14,849
> Barren: David Beljawski            (RUS) (6.4) = 15,533
                 - als 3. qualif.: Oliver Hegi (SUI); 8. Nils Dunkel (GER)
> R e c k: Epke Zonderland         (NED) (6.2) =14,333
                - als 3. qualif. Oliver Hehi (SUI); 8. Taha Serhani (SUI)
               
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