Ex-Pferdkünstler Brehme und Dietrich: ... nach langer Zeit kaum wiedererkannt! |
Vierzig Jahre nach Montreal 1976 gab es ein Treffen der alt-bundesdeutschen Olympiariege der Frauen auf dem Gelände der Southsidebase des Flugplatzes Schlierstadt, und
... zum 5. Male seit 1998 fand ein ebensolches "Nostalgie"-Treffen des legendären einstigen Armeesportklubs "ASK Vorwärts" Potsdam statt. Da liefen sich z. B. die früheren Teamkameraden der bronzenen Olympiariege von 1968 Gerhard "Fliege" DIETRICH und der Leipziger Dr. Matthias BREHME über den Weg: "... Menschenskinder, ... lange her, hätte Dich fast nicht wiedererkannt!" Der Organisator des Treffens Dr. Günter BEIER hatte den Vize-Europameister am Pauschenpferd (Madrid 1971) als Gast eingeladen; Dietrich hatte vor ihm am Pferd 1967 in Tampere EM-Bronze gewonnen.
♦♦ Schlierstadt: "Ach, ja..., - die alten Zeiten!"
Hoch ging es auch bei den ehemaligen bundesdeutschen WM-und Olympiaauswahlriegen der Frauen der siebziger Jahre her. Der passionierte Fallschirmspringer und Olympiakämpe Eberhard Gienger hatte auf "seinen" Flugplatz geladen und betreute und bewirtete mit bekanntem Charme die Damenriegen, unterstützt von seinem Nationalmannschaftskollegen Manfred Diehl, der als ein anerkannter Grillmaster fungierte. Der zweimalige Olympiateilnehmer (1972 + '78) Reinhard Ritter glänzte musikalisch mit seinen Werken an der Hammond-Orgel. Ach, auch Ex-Reckspezialist Wolfgang Thüne hatte sich auch unter das Damentreffen gemischt, fand er doch gerade Mitte der siebziger Jahre nach seiner Flucht aus der DDR in der bundesdeutschen Turnfamilie herzliche Aufnahme und Unterstützung und wieder Boden unter den Füßen.
... und zur Freude aller, war auch die damalige Bundestrainerin Jana Kubicka angereist - sogar diesmal "ohne Waage", und es gab auch keinen "Zimmerdurchgang" mehr!
BRD-Nationalturnerinnen der siebziger Jahre - heute: |
Erinnerungen: Erstmals wurde in Montreal 1976 die Mehkampfteilnahme auf ein 36'er Finalfeld bei Olympia beschränkt, drei pro Nation qualifizierten sich. Für die bundesdeutsche Riege schafften das Andrea Bieger (12.), Jutta Oltersdorf (23., die schon 4 Jahre zuvor in München dabei war), sowie Petra Kurbjuweit (26.).
Nein, zu den DDR-Turnerinnen hatte man damals so gut wie keinen Kontakt. Die gehörten hinter der Sowjetunion und den Rumäninnen zur Weltspitze, gewannen Team-Bronze und hatten mit Gitta Escher (aus Halle; 6.) Marion Kische (Berlin; 8.) und Kerstin Gerschau (Leipzig; 9.) gleich drei Turnerinnen unter die Top-Ten gebracht.
Viel wurde erzählt: ... dass sich Gise Wörle damals kurz vor Olympia beim Länderkampf gegen die Rumäninnen schwer verletzt hatte; auch Angie Mayer verpasste Olympia wegen einer Verletzung, Heidi Bieg war noch zu jung und erlebte wenigstens das Jugendlager mit. Auch Petra Klemm aus Kiel war eine gute Turnerin und ist mit dem Deutschen Ex-Meister Manfred Diehl verheiratet. Auch für Wiebke Hunn kamen die Olympischen Spiele 1976 noch zu früh, sie rückte erst danach in den A-Kader auf und erlebte 1978 die Weltmeisterschaften im französischen Strasbourg.
Das war sie, die bundesdeutsche "Girl Group" des Olympiajahrganges 1976
... und irgendwas, außer der "geliebt / gehassten" Schinderei von damals, muss doch geblieben sein, denn sonst würde es solche herzlichen und temperamentvollen Wiedersehen doch nicht geben. Der engagierte Sport hat schon 'was ... oder nicht?!
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♦♦ Turnen in Potsdam - das war damals so etwas wie die "Gründerzelle" des Spitzenkunstturnens schon in der frühen DDR, was auf Ostdeutsch damals "Leistungsgerätturnen" hieß. Der Armeesportklub "Vorwärts" ist bis heute der erfolgreichste deutsche Männer-Turnklub, brachte er doch eine große Anzahl international erfolgreicher Athleten hervor, wie Salto-Erfinder Bernd Jäger, den späteren Cheftrainer Peter Weber, Gerhard "Fliege" Dietrich und zuletzt Ringe-Olympiasieger Holger Behrendt sowie den nach der politischen Wende ersten gesamtdeutschen Turn-Weltmeister Ralf Büchner - die allesamt aus der Meisterschmiede, der Turnhalle "Am Potsdamer Luftschiffhafen" kamen.
Seit 1998 organisiert der frühere Sportpsychologe und Olympia-Bronzemedaillengewinner von Mexiko-City, Dr. Günter BEIER, diese Treffen mit wachsenden Teilnehmerzahlen, die seit 2008 immer im Olympiajahr stattfinden.
Zu diesem 5. ASK-Treffen 2016 waren ca. 80 Teilnehmer erschienen ...!
* ... eine größere Bildversion finden Sie hier: >> D o w n l o a d |
Wie immer begann das Treffen mit einer 2-stündigen Schiffahrt auf der Havel im herrlichen brandenburger Land. Nach dem Gruppenfoto folgten einige Impressionen über die aktuellen Olympischen Spiele von Rio, die Deutschlands oberster internationaler Kampfrichter Holger Albrecht - ebenfalls ein Potsdamer Urgestein - vortrug. Ex-Trainer Lutz Wiedemann hatte ein paar Fotos, Impressionen und Collagen aus alten Zeiten zusammengestellt, und wir sahen Luftaufnahmen vom Luftschiffhafen, auf den dann am Abschlusstag noch ein Rundgang folgte. Nach dem "kulturell / historischem" Teil war ein leckeres Grillbuffet angerichtet und der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus, bei dem rege über Vergangenes, aber auch Persönliches diskutiert wurde. Das nächste Potsdamer Turnertreffen ist für den Zeitraum nach den Olympischen Spielen 2020 (Tokio) geplant.
GYMmedia-Rückblenden auf einige vergangene ASK-Turnertreffen
> Olympiajahr 2008 > II. ASK-Treffen 2003