15. Oktober 2015  
Donaueschingen  
Gerätturnen

Ex-Kunstturner Dietmar Göbel läuft 246 km von Athen nach Sparta

Der ehemalige B-Kader-Turner und Hambüchen-Schützling Dr. Dietmar Göbel hat einen erstaunlichen und außergewöhnlichen sportlichen Paradigmenwechsel vollzogen. Dietmar Göbel vom TV Herborn, der zunächst von Karl-Ludwig "Kalu" Weller und anschließend von Wolfgang Hambüchen trainiert wurde, stand Ende der 80'er Jahre im B-Kader des DTB. Nach einer schweren Verletzung 1989 und in Anbetracht der 1990 erfolgten Wiedervereinigung sah der damals 25-Jährige für sich keine turnerische Perspektive mehr und entschloss sich, seine turnerische Karriere zu beenden und sich ganz auf sein Medizinstudium zu konzentrieren. Wie aber kommt ein ehemaliger Kunstturner dazu, eine Laufstrecke von 246 km in Angriff zu nehmen?

Der Kunstturner Dietmar Göbel (TV Herborn) Ende der Achtziger ...

'Dankbarkeit, Demut, Geduld!'

2014 lief er mit dieser Einstellung auf den 5. Platz mit einer Zeit von 26 Stunden, 15 Minuten und 57 Sekunden!

Beim diesjährigen Spartathlon Ende September 2015 musste Dietmar Göbel die schmerzliche Erfahrung machen, dass letztlich die beste physische und mentale Vorbereitung von einem Kilometer auf den anderen Makulatur werden kann. Nach 145 km und knapp 15 Stunden Laufzeit machte das rechte Knie aufgrund einer Entzündung nicht mehr mit.:
"Es ist mir unerklärlich, aber es ist durchaus mit dem Turnen vergleichbar. Du turnst deine Übungen im Training '100 x durch' und im Wettkampf macht dir urplötzlich ein schmerzendes Handgelenk einen Strich durch die Rechnung", so Dietmar Göbel.

Ein Trost bleibt
Dr. Dietmar Göbel steht mit 49 Jahren auf dem Sprung in den Perspektivkader der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung - und 2016 oder 2017 möchte er wieder "weit vorne" in Sparta ankommen.
(C) Für GYMmedia: Wolfgang Staiger