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Wie steht es damit unter den Turnhallendächern deutscher Vereine?
Wenn z. B. jeder der ca. 20.000 deutschen Turnvereine sich auch nur um 10 Jugendliche oder Kinder der ins Land flutenden Heimatlosen kümmern, ihnen ein- bis mehrmals die Woche kostenfreies und entspannendes Mittun im freundlichen Milieu des Vereinsbetrieb bieten würde - hunderttausendfache Wirkung in den entwurzelten Familien im Sinne von Entspannung, Spaß und ein wenig Hoffnung in schwierigster Lebenszeit wären die Folge! Dies löste zwar nicht die aktuellen, akuten Flüchtlingsprobleme in der Gesellschaft, aber so kann der Sport so manches Zögern, manche Sprachlosigkeit überwinden und beginnende Eingliederung ermöglichen helfen.
Für eine solche Kultur der Begegnung hat gerade die deutsche Turnvereinslandschaft den besten Ruf, nicht nur ablesbar bei ihren Turnfesten, sondern auch und gerade jetzt, wo es im Alltag echt gebraucht wird. Turnvereinsvorstände sollten diesbezüglich ihre Sondersitzungen durchführen, wenn sie nicht schon längst das Thema "Integration" auf ihrer Agenda ganz oben zu stehen haben!
- Das Team von GYMmedia / - ehe -
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WILLKOMMENSKULTUR
- von Jörg STRATMANN
Die Herausforderung ist riesengroß. Für unsere Gesellschaft insgesamt und damit auch für den Sport. In diesen Tagen kommen Tausende von Flüchtlingen in dieses Land, die erst einmal kurzfristig eine Bleibe brauchen. Deswegen ist nun auch der organisierte Sport gefordert. Beispielsweise indem er sich selbst zurücknimmt und Platz schafft. Diese Bereitschaft hat er immer wieder gezeigt. Vereine sind zusammengerückt, wenn einzelne Sporthallen oder Sporträume der Kommune aus unterschiedlichen Gründen geschlossen oder anderweitig belegt werden müssen. Doch Sporträume sind zugleich wichtig und unverzichtbar als Begegnungsstätten – und auch als Integrationsräume für Flüchtlinge.
Dies gilt ebenso für Schulen, die für ihren Sportunterricht zwingend auf Sportstätten angewiesen sind. In seiner gesellschaftlichen Mitverantwortung auch zur Unterstützung von Menschen in Not leis-tet Sportdeutschland seinen Beitrag, um die Herausforderungen zu bewältigen – im partnerschaftlichen Miteinander. Dafür gibt es zahllose und anerkannte Beispiele. Doch kann in diesem Zusammenhang nicht schaden, noch einmal einen Begriff zu beleuchten, der zu einem Schlagwort der Stunde geworden ist:
„Willkommenskultur“.
So hieß auch das Thema einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die im Frühjahr viel berichtet wurde. Wie ist es darum bei uns bestellt? Und damit auch im Sport? Allein die Diskussion, ob wir in Deutschland eine Willkommenskultur haben, sei schon „Ausdruck eines Umdenkens“, so stellten die Verfasser fest. Und der Sport komme mit seinem Anspruch, offen für alle Menschen zu sein, unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität oder Religions-zugehörigkeit, dem aktuellen Verständnis dieses Begriffs ziemlich nahe.
Vor allem werde dieser Anspruch in den Vereinen erfüllt, die Integration längst zu ihrem Ziel gemacht hätten. Zum Beispiel im Programm „Integration durch Sport“.
Willkommenskultur ist auch eine Frage der Haltung. So wie sich Menschen unterschiedlich ver-halten, gibt es auch offene und weniger offene Vereine. Doch immer mehr gehen aktiv auf Migrantinnen und Migranten zu. Sportdeutschland füllt das Wort Willkommenskultur mit Leben. Dazu gehört aber auch, dass es Gelegenheit dafür bekommen muss.
* Quelle: DOSB-Presse
** Ein DOSB-Video: Integration durch Sport
* Youtube (211)
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♦♦ ENGAGEMENT:
Der Deutsche Turner-Bund und der Hessische Turnverband zeigen Engagement für Flüchtlinge:
Am Samstag sind 50 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren in die Sporthalle Gießen Ost eingeladen, den Mehrkampf der Frauen anzuschauen.
Diese sogenannten „unbegleiteten Jugendlichen“ sind aus Ländern wie Eritrea, Pakistan, Afghanistan oder Syrien geflohen und werden längere Zeit in Gießen untergebracht sein. DTB und HTV möchten mit dieser Aktion den Jugendlichen, die allesamt schweres, schicksalhaftes Leid erfahren haben, ein paar unbeschwerte Stunden ermöglichen.
> 75. DM 2015, Frauen > 82. DM 2015, Männer
♦♦ PROBLEMLÖSUNG ...
... welche Schwierigkeiten man dabei z. B. in der österreichischen Hauptstadt Wien zu überwinden hat, zeigt der folgende Fall:
>> Flüchtlingen helfen, ja - aber richtig! (23-Sep-2015)