02. Oktober 2014  
Bregenz, Österreich  
Gerätturnen

Turnlegende Hans Sauter im 89. Lebensjahr verstorben

Hans Sauter (AUT)
*6.6.1925 - + 1.10.2014

Österreichs erfolgreichster Turner nach dem 2. Weltkrieg, Hans SAUTER - 4-maliger Olympiateilnehmer (1948-1960), Gewinner von EM-Bronze 1955 am Pferd, und 43-facher Staatsmeister - ist am 1. Oktober 2014 verstorben.
Der national wie international erfolgreichste Kunstturner der Österreichischen Turngeschichte erlag im 89. Lebensjahr nach schwerer Krankheit. Der Bregenzer nahm an vier Olympischen Spielen teil (1948; 6. Rang 1952; 1956, 1960) und gewann bei der Europameisterschaft 1955 die Bronzemedaille am Pauschenpferd. Die ewige österreichische Bestenliste führt Sauter mit 43 Staatsmeistertiteln zwischen 1949 und 1960 (davon 8x der „wichtigste“ im Mehrkampf) bis heute an. Im Jahr 1938 trat Hans Sauter als damals  13-Jähriger dem Turnverein Bregenz-Vorkloster bei. Er gehörte zum hoffnungsvollen Nachwuchs, als er 1943 zum Kriegsdienst eingezogen wurde.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges beherrschte er das österreichische Kunstturnen bis ins Jahr 1960 und hält noch bis heute den nationalen Medaillenrekord, dem später nur der 2004 zurückgetretene Thomas Zimmermann als Österreichische Nr. 2 am nächsten kam  (38 Titel, davon 7x Mehrkampf).
Neben Pauschenpferd, an welchem er 1952 den 6. Platz in Helsinki bei den Olympischen Spielen erreichte, gehörte auch das Reck zu seinen Spezialgeräten
Schon während seiner aktiven Zeit engagierte sich Hans Sauter als österreichischer Nationaltrainer. In Wolfurt installierte er den ersten österreichischen Landeskader.  Seine Kenntnisse über den Turnsport gab er in Referenten, Kursen und Fortbildungen ab 1953 weiter. Auch seinen Heimatverein, die Turnerschaft Bregenz Vorkloster verdankt ihm viele Momente historischer Prägung.

Hans Sauter bei Siegerehrung (2013)

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 1960 forcierte Hans Sauter die Anfänge der Kaderbildung. Aus seinem Umfeld wuchsen in Folge zahlreiche Persönlichkeiten heraus, die die Vereins- und Verbandsarbeit des Turnsports lange nachhaltig prägten. Der Vater zweier Töchter arbeitete bis zu seiner Pensionierung als leitender Vorarlberger Landesbediensteter in Bregenz. Der österreichische Turnsport verliert mit ihm eine der prägendsten Persönlichkeiten – sowohl als ebenso bescheidener und zugleich herausragender Sportler, als auch als exzellenter Trainer und Fachexperte, dessen Rat bis zuletzt gerne gesucht wurde.
(c) Quelle: Ö F T / Mag. R. Labner