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Mit einem Länderkampfsieg in historischer Dimension gewann heute im Schweizerischen Obersiggenthal überraschend die deutsche Frauenriege erstmals über die Top-Turnnation Rumänien: Mit 220,00 Punkten setzte sich das Turn-Team Deutschland nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit knapp einem Punkt Vorsprung vor Rumänien durch (219,050). Die gastgebende Schweizer Riege belegte Rang drei mit 212,40 Punkten. Rumäniens Larisa IORDACHE war der Star des Länderkampf und Beste der Einzelwertung mit 58,95 Punkten und erzielte mit 15,100 Punkten am Schwebebalken auch die höchte Länderkampfwertung des Tages.
Auch Deutschlands Turn-Männer gestalteten diesen letzten WM-Test erfolgreich und gewannen klar mit 342,800 Punkten vor Rumänien (338,550) und der Schweiz (327,950). Andrei MUNTEAN (86,500), Eddy Yusof (SUI; 85,600) und Fabian Hambüchen (GER; 84,900) waren die drei besten Mehrkämpfer ihrer Teams ...
Insbesondere am Stufenbarren konnten die deutschen Mädchen punkten, obwohl die Chemnitzer Spezialistin Sophie Scheder noch einige Abstriche an diesem Gerät machen musste, ihre "Kampfübung" aber durchzog, dafür aber Elisabeth Seitz sich wieder mit einer mehr als soliden Leistung einbrachte (13,950) und MTV-Turnerin Lisa Katharina Hill mit 14,650 Punkten hier den Höchstwert des Tages am Barren turnte.
Stark war auch die Bodenleistung ihrer Stuttgarter Team-Kollegin und Deutschen Mehrkampfmeisterin, Kim Bui mit 14,450.
Einmal mehr war Pauline Schäfer vom TuS Chemnitz (TV Pflugscheidt-Hixbeerg) beste deutsche Mehrkämpferin (55,600), die hinter Rumäniens Larisa IORDACHE (58,950 ) und der Schweizerein Giulia Steingruber 56,700) Rang 3 der Einzelwertung erreichte. Zum Schluss gab es ob des historisch-ersten Länderkampfsieges einer deutschen Frauennationalmannschaft über die Topnation Rumänien sogar fassungslose Tränen der Rührung und des Glücks, dieser deutschen Riege angehören zu dürfen ....!
Die Rumänen dagegen boten außer ihrem Superstar Iordache nur an Balken und Boden ihre gewohnten Leistungsprofiele an - nach wie vor schwächelten sie dagegen heftigst am Stufenbarren ...!
Nach den Sturzserien bei den Schweizer Meisterschaften 2014 waren auch die Gastgeberinnen durchaus wieder mit ihrer Teamleistung zufrieden, da sie einen guten, diesmal sturzfreien Wettkampf zeigten und sich gegenüber dem nationalen "Sturz-Championat" vor einer Woche rehabilitierten.
«Es war eine andere Welt. Heute bin ich ein stolzer Captain», sagte die 20-jährige Ostschweizerin Steingruber, die aufgrund einer Grippe in der vergangenen Woche nur reduziert hatte trainieren können. Heute aber bot sie vier fast fehlerlose Darbietungen, vor allem die Übung am Balken gelang ihr vorzüglich. Am Sprung zeigte die zweifache Europameisterin für einmal nicht den "Chusovitina", sondern den "Jurtschenko" mit einer Schraube. «Sie haben Selbstvertrauen zurückgewonnen. Wenn sie an den Weltmeisterschaften so auftreten, werden wir das Ziel, den 15. oder 16. Rang, erreichen können», zeigt sich der Schweizer Cheftrainer Zoltan Jordanov zuversichtlich.
* TEAM-WERTUNG
1. Deutschland (Schäfer, Bui, Schreder, Hill, Griesser, Seitz) - 220,00 Punkte
(Sprung 56,10, Stuba: 57,35, Balken 53,30, Boden 53,25).
2. Rumänien (Iordache, Stanila, Ocolisan, Tudorache, Munteanu, Zarzu) - 219,05 Punkte
(Sprung: 56,75, Stuba: 50,00, Balken: 56,35, Boden: 55,95).
3. Schweiz (Steingruber, Siegenthaler, Schulte, Barloggio, Hitz, Käslin) - 212,400 Punkte
(Sprung: 54,20, Stuba: 53,00, Balken: 54,25, Boden: 50,95).
* MEHRKAMPF, Einzel
1. Iordache (ROU) - 58,950
2. Steingruber (SUI) - 56,700
3. Schäfer (GER) - 55,600
* Beste Gerätewertungen:
- Sprung: 1. Iordache - 14,800
- Stufenbarren: 1. Hill - 14,650
- Balken: 1. Iordache - 15,100
- Boden: 1. Iordache - 14,600
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Auch das Turn-Team Deutschland der Männer gestaltete diesen letzten WM-Test erfolgreich:
Mit 342,800 Punkten und einem deutlichen Vorsprung von +4,25 Punkten gewannen die Männer um Fabian Hambüchen diesen Dreiländerkampf vor der Nationalmannschaft Rumäniens (338,550) und vor den gastgebenden Eidgenossen, nur knapp dahinter mit 337,950 Punkten.
Die Schweizer Turner waren am Pauschenpferd gut gestartet und gingen mit Selbstvertrauen in den weiteren Wettkampf. Beim zweitletzten Gerät, dem Reck mussten sie aber einige Stürze in Kauf nehmen. Im Vergleich zu den Schweizer Meisterschaften zeigten die Schweizer Athleten jedoch bessere Leistungen. «Es lief noch nicht zufriedenstellend, aber es geht Schritt für Schritt vorwärts», meinte Cheftrainer Beni Fluck.
Der Pechvogel der Deutschen Meisterschaften von Stuttgart, Andreas Bretschneider (Chemnitz), der zuvor die 1. WM-Qualifikation gewonnen hatte, bekam nun wieder mit hoffnungsvollen Leistungen "Boden unter die Füße" und blickt wieder optimistisch in die letzten vier Wochen der WM-Stabilisierungsphase. Er ließ zwar das Pferd weg, aber seine Übungen an Barren (14,950: Zweitbester hinter Philipp Herder: 15.300) und Reck (14,900, hinter Marcel Nguyen mit 15,250, (der am Barren Probleme mit der Felge mit ganzer Drehung hatte) waren bedeutsam fürs deutsche Teamresultat!
Kämpfer Hambüchen war am Reck mit dem Vorsatz angetreten, seine für die WM in Nanning geplanten vollen Reckinhalte (geplante 7.4-Pkt. Schwierigkeit!) durchzuziehen: Allerdings musste er (diesmal noch) bei einer neuen Verbindung nach dem Winkler-Salto das Reck vorzeitig verlassen...
In der Einzel-Mehrkampfwertung lag somit der Rumäne Andrei MUNTEAN mit 86,500 Punkten vorn, gefolgt vom Schweizer Mehrkampfmeister Eddy Yusof (85,600) und Fabian Hambüchen (GER; 84,900). Es folgten drei weitere Athleten mit einem vollen 6-Kampf:
4. Christian Baumann (SUI) - 84,300
5. Cristian Balog (ROU) - 81,750
6. Marco Rizzo (SUI) - 76,750
* Die Geräte-Bestwerte erzielten:
- Boden: 1. Fabian Hambüchen (GER) - 15,150
- Pferd: 1. Andrei Ursache (ROU) - 14,300
- Ringe: 1. Andrei Muntean (ROU) - 15,250
- Sprung: 1. Eddy Yusof (SUI) - 15,100
- Barren: 1. Andrei Berbecar (ROU), Andrei Muntean (ROU) - 15,450
- R e c k: 1. Marcel Nguyen (GER) - 15,250
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