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Harri TILCH * 1935 - + 2011
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Harri TILCH, langjähriger Rhönradsportler und -funktionär sowie Turntrainer - zuletzt bei der "Freien Sportvereinigung Schwenningen" - ist im Alter von 76 Jahren gestorben.
In seinem Verein, bei den Rhönradfreunden im Schwäbischen Turnerbund (STB) und weit darüber hinaus herrscht tiefe Betroffenheit über seinen Tod.
1934 in Breslau geboren, fand Harry Tilch nach dem II. Weltkrieg zunächst in Sachsen seine Heimat, wo er damals mit 18 Jahren erstmals Begegnung mit dem Rhönrad hatte und seither von diesem Sportgerät nicht mehr loskam. ...
1955 besuchte er mit Leipziger Sportlern erstmals ein Sportfest in Schwenningen. Hier gab es auch erste Kontakte mit seinen im Schwarzwald lebenden Verwandten.
Nach der Veranstaltung reiste er jedoch wieder zurück, floh aber kurze Zeit später doch in den Westen und wurde in Schwenningen ansässig, wo er 1956 die Rhönradabteilung in der
"Freien Sportvereinigung Schwenningen" gründete, die damit die erste Abteilung im Schwäbischen Turnerbund war.
Durch gute Kontakte zum ASV Rimpar nahmen er und sein Cousin Horst Berger auch bei deren Wettkämpfen teil und steigerten dadurch ihre Leistungen. Somit stand einer Teilnahme an den ersten Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen in Hannover 1960 nichts mehr im Wege.
Mit einem 5. Platz von Harri Tilch und dem 13. Rang von Horst Berger wurde man bundesweit auf die Schwenninger Rhönradturner aufmerksam.
Mit der Vizemeisterschaft 1962 erzielte Harri Tilch sein bestes Ergebnis. Seinen letzten Wettkampf bestritt er 1972 mit der STB-Auswahl beim Deutschlandpokal in Berlin zusammen mit Horst Berger, Michael Jockheck und Heinz-Günther Wrasmann. Hier vollbrachte er das Husarenstück, nach dem Abrutschen von der Holzdiele und dem damit verbundenen Plattgehen ohne Bodenberührung in den Grätschstand zu steigen und das Gerät in der Kleinen Spirale wieder auf die Holzdiele zu bringen, um die Übung mit einem Unterschwung zu beenden. Die Kampfrichter zogen daraufhin statt dem vorgeschriebenen Großabzug von 1,00 Punkten nur 0,5 Punkte ab.
Auch als Trainer der Schwenninger Turner war er sehr erfolgreich und seine Jungs Heinz-Günther Wrasmann, Harry Ross, Wolfgang Tilch und Jörg Bläse gewannen von 1971 bis 1980 sieben Deutsche Einzeltitel, dazu vier Deutsche Vereins-Mannschaftstitel sowie drei Titel als STB-Auswahl beim damaligen Deutschlandpokal für Mannschaften der Landesturnverbände, der von 1986 bis 1994 insgesamt 27 Mal ausgetragen wurde.
1996 siedelte Tilch nach Clausthal-Zellerfeld in den Oberharz über, ohne seine Kontakte nach Schwenningen zu verlieren.
Am Ende seiner Lebensbahn holten ihn seine Kinder zurück nach Schwenningen, wo er am 25. Juli dieses Jahres beigesetzt wurde.
* (Artikel von Klaus Jipp, Landesfachwart Rhönradturnen im Schwäbischen Turnerbund)