Niveauvolle Einzelfinals
Das haben wir schon anders erlebt: Das Juniorenfinale der Rhönradturner stand schon oft in der Kritik als müde Veranstaltung am Ende eines langen Wettkampftages, zuletzt vor einem Jahr beim Deutschen Turnfest in Frankfurt, als in der Woche zuvor hochdekoriert Juniorenweltmeister und Vizeweltmeister reihenweise „plattgingen“ oder aus dem Rad stürzten.
Nicht so bei der diesjährigen Veranstaltung in Strausberg. Da machten alle Aktiven noch einmal beste Werbung für den Rhönradsport und hielten sogar einige Überraschungen parat.
* Finale Geradeturnen Juniorinnen L9
Theresa Münker (TSV Bayer 04 Leverkusen) bestätigte im Finale Geradeturnen noch einmal ihre große Klasse in ihrer Paradedisziplin und siegte mit 9,45 Punkten vor
Mareike Jochem (SG Heisingen), die sogar ihre Leistung vom Mehrkampf übertraf, aber mit ebenfalls hervorragenden 9,30 Punkten nicht an Münker vorbeikam.
Nicole Möllers (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte trotz einer guten Vorstellung und 9,05 Punkten ihr Niveau vom Mehrkampf (9,40 Pkt.) nicht halten und wurde Dritte in einem hochklassigen Finale.
* Finale Spiraleturnen Juniorinnen L9 Klare Angelegenheit für Mareike Jochem Auch im Spiraleturnen lieferten sich wieder die Protagonisten der SG Heisingen und des TSV Bayer 04 Leverkusen einen spannenden Wettkampf, diesmal mit dem besseren Ende für
Mareike Jochem (SG Heisingen), die mit 8,70 Punkten klar gewann.
Nicole Möllers (TSV Bayer 04 Leverkusen, 8,35 Pkt.) setzte sich mit fünf Hundertstel Vorsprung auf Platz zwei vor ihre Vereinskameradinnen
Theresa Münker und
Riccarda Vogel, die beide mit 8,30 Punkten Dritte wurden.
* Finale Sprung Juniorinnen L9 Die Stunde der „Enttäuschten“ Ein völlig ungewohntes Bild bot das Siegerpodest beim Sprungfinale. Hier hielten sich die Juniorinnen schadlos, die am Nachmittag beim Mehrkampf einige herbe Enttäuschungen erfahren mussten. Die amtierende Sprung-Juniorenweltmeisterin
Sarah Metz (SV Neuhof) siegte mit einem Salto vorwärts mit ganzer Drehung, für den sie 8,40 Punkte erhielt, obwohl sie bei der Landung in die Matte greifen musste. Ihre härteste Konkurrentin,
Riccarda Vogel (TSV Bayer 04 Leverkusen), ein eben solches Sprungtalent, bekam für den gleichen Sprung lediglich 8,05 Punkte, womöglich weil sie ihn komplett auf den Hosenboden setzte beim Landen.
Für
Jana Fründt vom TSV Marburg-Ockershausen muss der dritte Platz in diesem Sprungfinale (7,10 Pkt.) wie Balsam auf die seelischen Wunden des Mehrkampfs gewesen sein, wo sie im zweiten Teil der Veranstaltung von einem dritten Platz im Zwischenklassement durchgereicht wurde bis auf Platz 5.
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Finalergebnisse L9, weiblich * Finale Geradeturnen Junioren L9
Keine Überraschungen
Insgesamt kamen die Finalteilnehmer nicht an ihre Leistungen aus dem Mehrkampf heran, die Tendenz stimmte aber dennoch.
Max Brinkmann (TSV Weilheim) gewann mit 8,65 Punkten vor
Tim Reiter (SPVGG Feuerbach), der es auf 8,35 Punkte brachte.
Daniel Sternberger (TSV Bleidenstadt) profitierte als Dritter (8,05 Pkt.) eher davon, dass die weiteren Mitstreiter wohl doch schon zu müde waren, um noch einmal richtig den Platz auf dem Treppchen anzugreifen.
* Finale Spiraleturnen Junioren L9 Mutiger Brinkmann zeigt Salto im Spiraleturnen Deutlich bessere Leistungen als im Mehrkampf zeigten die Jungs im Spiraleturnen. Das gewann etwas überraschend
Jannik Stühr (TSB Flensburg) mit 8,05 Punkten vor Lokalmatador
Lion Jüdes (KSC Strausberg), der von 6,75 Punkten im Mehrkampf auf jetzt 7,90 Punkten im Finale wohl den größten Leistungssprung schaffte zur Freude des einheimischen Publikums und seiner Trainerin
Grit Paulat.
Max Brinkmann wurde Dritter (7,80 Pkt.) und für seinen Mut nicht belohnt. Er zeigte in der großen Spirale einen Salto, allerdings erst im zweiten Anlauf, was ihm letztendlich wegen seines „Aussteigers“ den Sieg kostete. Dennoch ist Max ein Typ, wie ihn das Rhönradturnen braucht: Immer auf der Suche nach was Neuem.
Finale Sprung Junioren L9
Brinkmann mit zwei Klassesprüngen zum dritten Sieg
Mit einem Auerbachsalto und einem Salto rückwärts mit ganzer Drehung, für die es im Mittel von den Kampfrichtern 9,100 Punkte gab, setzte
Max Brinkmann im Finale Sprung Maßstäbe, an die keiner seiner Konkurrenten mehr herankam. Der Zweitplatzierte
Jannik Stühr (TSB Flensburg) versuchte zwar ebenfalls mit einem Auerbachsalto und einem Salto vorwärts gestreckt Brinkmann Paroli zu bieten, reichte in der Ausführung aber nicht an den Weilheimer heran und bekam im Mittel der beiden Sprünge 7,925 Punkte. Mit zwei soliden Sprüngen sicherte sich
Daniel Sternberger (TSV Bleidenstadt) mit 7,600 Punkten Platz drei.
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Finalergebnisse L9, männlich