16. März 2007  
Chemnitz  
Gerätturnen

Junioren-Europameister Max Finzel gibt überraschend Rücktritt bekannt

Max Finzel: Schule vor Top-Sport...!

Spannungsfeld Spitzensport - Schule...
Auf einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Chemnitz hat der 18-jährige Junioren-Europameister von 2006, Max FINZEL, überraschend seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport bekannt gegeben.
Als Gründe gab er Motivationsprobleme bezüglich höchster olympischer Ansprüche und seine Absicht, sich verstärkt seiner schulischen Ausbildung in Richtung Abitur 2008 zu widmen, an.

... seine letzten Autogramme beim 2. National-Team-Cup in Cottbus.

Max Finzel selbst begründete seinen Schritt so:
"Um sportliche Höchstleistungen zu erbringen, muss ich mit vollem Engagement und viel Herz bei der Sache sein. Es zeichnete sich schon seit einiger Zeit bei mir ab, dass dies nicht mehr hundertprozentig der Fall ist".
Der Turner vom KTV Chemnitz wurde bislang von Henry Vogel trainiert und hatte 2006 bei den Junioren-Europameisterschaften im griechischen Volos eindrucksvoll die Goldmedaille am Reck und in der Mannschaftswertung gewonnen. Darüber hinaus errang er im Mehrkampf Bronze.

Das Verhältnis zwischen schulischen Belastungen bei gleichzeitig höchsten leistungssportlichen Ansprüchen nach internationalem Maß gehört leider in Deutschland zu den problematischsten und größtenteils ungelösten Problemen und unterwirft besonders in den trainingsintensiven Disziplinen junge Sportler unter komplizierteste Zwänge!
So muss auch Deutschlands Turn-Star Fabian Hambüchen im vor-olympischen WM-Jahr 2007 die Doppelbelastung mit gleichzeitigem Abiturabschluss durchstehen.

Jens Milbradt

Der ihn eine lange Wegstrecke als verantworlicher deutscher Junioren-Trainer betreuende Berliner Jens Milbradt zeigte sich tief betroffen:
"Für uns Insider kommt diese Entscheidung von Max nicht aus heiterem Himmel, wir müssen es aber respektieren, bedauern seinen Schritt jedoch außerordentlich. Denn es war immer eine Lust, mit Max zu arbeiten und seine außergewöhnlichen, frühen Erfolge und damit sein Potenzial für eine Weltkarriere im Turnen, haben nicht nur in Deutschland, sondern auch international Seltenheitswert.
Ich kann nur sagen: Sehr schade Max - und trotzdem alles Gute!"