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...siehe unter GYM-Wettkampfkalender
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Das internationale nacholympische Jahr 2005 ist in der Sportart GERÄTTURNEN das wohl schwierigste in der Geschichte des Weltverbandes, ist es doch nach diversen Wertungseklats bei den
Olympischen Spielen in Athen 2004 nicht gelungen, termingerecht neue, gültige Reglements für den bereits laufenden neuen Olympiazyklus zu erarbeiten, geschweige denn zu verabschieden.....
Interkontinentale Kampfrichterkurse abgesagt Während in allen anderen Disziplinen Interkontinentale Kampfrichterkurse den Auftakt für Schulungen und Weiterbildungen der internationalen Kampfrichterstäbe bilden (- siehe
GYM-Weltkalender der einzelnen Disziplinen), wird nach Aussage von FIG-Präsident
Bruno Grandi im Gerätturnen eine solche grundlegende Veranstaltung nicht vor den kommenden Weltmeisterschaften im November 2005 in Melbourne stattfinden können.
Sowohl der bereits für Dezember 2004 in Leipzig vorgesehene Interkontinentale Kampfrichterkurs (Männer) sowie der für Mitte Januar 2005 geplante Lehrgang in Osaka (Frauen) sind gestrichen worden.
Am Rande des
Weltcup-Finales in Birmingham im Dezember 2004 kam es zu folgender Verständigung betreffs des Wettkampfjahres 2004:
>> Im internationalen Frauenturnen bleibt alles unverändert, also wie es im bisherigen Code de Pointage festgelegt ist.
>> Im Männerturnen sind folgende Veränderungen festgelegt: - der Ausgangswert wird von 8,80 auf 8,40 Punkte reduziert;
(Dies geschieht rein rechnerisch dadurch, dass bei den speziellen Anforderungen 1-4 pro Elementegruppe das erforderliche B-Teil nicht mit 0,2 sondern nur mit 0,1 bewertet wird; dies trifft nicht auf die spezielle Anforderung 5, also die Abgänge, zu.)
'Quadratur der Ringe...?'
Weder in Vergangenheit noch in Gegenwart ist es dem internationalen Turnsport gelungen, aus dem Teufelskreis bisheriger Bewertungsmechanismen vierjähriger Neubewertungen von Schwierigkeiten und Schwierigkeitsstufen herauszukommen.
Wie in keiner anderen Sportart türmt sich die schier unbeherrschbare Menge von über 2.000 turnerischer Elemente auf, die es da in einem System feststehender Schwierigkeitstabellen zu katalogisieren gälte. Zudem kommen noch die unzähligen Modifikanten durch Verbindungen und Schwierigkeitssteigerungen durch Kopplung von Grundbewegungen um Bewegungsachsen im dreidimensionalen Raum hinzu....
Auch die Definition des Gültigkeitsbereiches ist ein ungelöster Problempunkt:
- Hat eine Turnreglement sowohl für den internationalen Spitzenmann, wie auch für den Anfänger oder den turnenden Senior im Freizeitbereich zu gelten...
- oder schafft sich jeder Bereich seine eigene, abgekoppelte Wertungswelt?
Wie habens's da die Fußballer leicht: Tor ist Tor, Abseits ist Abseits, für alle und (fast) jeder versteht's.
Wenn auch eine Elemente-Katalogisierung und -Klassifizierung durch Fleißarbeit zu einem Schwierigkeitskatalog im digitalen Zeitalter durchaus realisierbar wäre - eine überschaubare Anwendung durch den einzelnen Kampfrichter in konkreter Wettkampfsituation stieße dann in der Praxis erneut an Machbarkeitsgrenzen.
So steht derzeit allein die Forderung des FIG-Präsidenten Bruno Grandi an die Technischen Komitees aller olympischen Gym-Disziplinen im Raum, einen 'universellen Code, der in seinen Grundstrukturen für alle gilt' zu schaffen.
Dafür haben sich schon viele Experten den Kopf zerbrochen, halten stets das eigene System für das einzig beste.... sind aber bisher ebensooft gescheitert, weil es schier einer 'Quadratur des Kreises' nahekommt!
gymmedia / ehe -
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