Schweizer Juniorensieg beim OBI-Cup 2004

9. OBI CUP INTERNATIONAL

Den mit 24 Mannschaften aus 18 Ländern hervorragend besetzten 9. INTERNATIONALEN OBI CUP in Berlin gewann die Schweizer Juniorenriege mit deutlichen Vorsprung von 3,7 Punkten (158,50) vor der Mannschaft aus Griechenland (154,80) und vor Weißrussland (151,60). Gastgeber SC Berlin wurde Sechster.
Auch für die stärkste Einzelleistung sorgte die Traditiotions-Turnnation Schweiz mit dem Sieg des Juniors Claudio Capelli mit 53,15 Punkten...

Das Schweizer Siegerteam beim OBI CUP 2004 in Berlin

Jens Milbradt

Rekordteilnahme und höchstes sportliches Niveau!
Eine Nachbetrachtung von Trainer Jens Milbradt

Insgesamt starteten 23 Mannschaften aus 17 Ländern, was eine Rekordbeteiligung für dieses Nachwuchsturnier bedeutet.
Jedoch nicht nur das Teilnehmerfeld war rekordverdächtig, auch das sportliche Niveau der Veranstaltung war hochkarätig wie nie. Zum Beispiel turnte die Schweizer Mannschaft als Sieger über zehn Punkte mehr (!) als der OBI-Cup-Gewinner Holland vor einem Jahr.
Insgesamt lagen die ersten sechs Teams über der Punktzahl des Vorjahressiegers. Viele Nationen (Schweiz, Griechenland, Weißrussland, Großbritannien, Belgien, Portugal, Tschechische Republik und Österreich) sahen diesen Wettkampf als wichtigen Test für die JEM im April diesen Jahres in Ljubljana.

Dank gilt den Organisatoren um Siegfried Wüstemann, die wieder einmal hervorragende Arbeit leisteten. Die Idee, aufgrund der hohen Teilnehmerzahl in zwei Durchgängen zu turnen, wurde sehr gut umgesetzt. Kein Durchgang dauerte länger als zwei Stunden.

Roland Häuptli (SUI)

Zum sportlichen Niveau...

Die Turner aus der Schweiz, die den OBI-Cup überlegen gewannen, überzeugten in punkto Schwierigkeit (Ausgangswert) und Stabilität ihrer Übungen und zeigten damit ihren guten Vorbereitungsstand auf die JEM in fünf Wochen.
Mit Claudio Capelli (53,25) und Roland Häuptli (53,10) stellten sie auch die beiden besten Einzelturner. Mehrkampfergebnisse im Juniorenbereich über 53 Punkte sind internationale Spitze!
Griechenland und Weißrussland starteten ebenfalls mit einem starken Team und außergewöhnlichen Gerätspezialisten, die in Hinblick auf die JEM Medaillenambitionen nachwiesen. Auch mit Könnern an den einzelnen Geräten präsentierten sich die Mannschaften aus Australien und Großbritannien.
Die besten Einzelwertungen an den Geräten:
>> Boden: Claudio Capelli (Schweiz), 9,400 Punkte ;
>> Pferd: Alexander Zarewitsch (Weißrussland) 9,600 Punkte
>> Ringe: Prashran Sellathura (Australien); 9,300 Punkte
>> Sprung: Martin Gordon (Großbritannien); 9,350 Punkte
>> Barren: Alexander Zarewitsch (Weißrussland); 9,100 Punkte
>> Reck: Roland Häuptli (Schweiz); 8,950 Punkte

Thomas Taranu (Stuttgart)

Aus deutscher Sicht...
Für die deutschen Nachwuchsturner, die ohne Fabian Hambüchen und Waldemar Eichorn (beide eine Woche vorher beim Turnier in Madeira) und ohne Philipp Boy (noch verletzt), starteten, war der OBI-Cup die erste JEM-Qualifikation. Einige wenige Turner konnten dabei überzeugende Leistungen anbieten: Thomas Taranu (Stuttgart) wurde mit einem guten Mehrkampf (51,65) Dritter und damit bester deutscher Turner.
Brian Gladow (Berlin) verturnte einzig seine Pferdübung und belegte ingesamt Platz 5 (50,90).
Anton Wirt (Stuttgart) überzeugte mit guten Sprung- und Bodenleistungen (jeweils 9,00). Aber dann endet auch schon die Aufzählung der positven Momente. Bis zur zweiten JEM-Qualifikation in zwei Wochen bleibt viel zu tun, denn dort müssen deutliche Steigerungen nachgewiesen werden....

Brian Gladow (Berlin)

Aus Berliner Sicht der Gastgeber...

Die Riege des SC Berlin wurde Sechster und somit beste deutsche Mannschaft.

Mit Brian Gladow (16), Marvin Pokroppa (13) und Paulo Lando (12) turnte ein sehr junges Team, dem an dem einen oder anderen Gerät auch Fehler unterliefen.
Marvin und Paulo belegten die Plätze 2 und 3 in ihrer Alterskategorie. Dennoch kann auf die Leistung in den nächsten Jahren aufgebaut werden, damit Berlin wieder zu einer 'Turnhochburg' wird.

Bericht: Jens Milbradt, Berlin