22-Feb-2001

Das Allerletzte:

Kein Glückwunsch der Post für "Täve" Schur zum "70."

  Der zweifache Radsportweltmeister und neunfache "DDR-Sportler des Jahres Gustav-Adolf "Täve" Schur, der heute die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im Bundestag vertritt, muss bei seinem 70. Geburtstag am 23. Februar 2001 auf einen Glückwunsch der Deutschen Post verzichten.
Ein von der Berliner Niederlassung bereits genehmigter und daraufhin im Amtsblatt bekannt gemachter Sonderstempel, der als Bild einen neutralen Radsportler Zeigt, wurde wenige Tage vor seinem Einsatz auf Weisung der in Bonn ansässigen Zentrale zurückgezogen.
Als Begründung für die nachträgliche Ablehnung teilte die Behörde dem Berliner Olympia- und Sport-Philatelisten-Club (OSPC), der den Sonderstempel beantragt hatte, mit, dass laut Geschäftsbedingungen der Deutschen Post im Stempelbild "keine Zusätze zugelassen (sind), die lebende Personen darstellen oder diese namentlich, mit Titel oder mit Funktionsbezeichnungen benennen."


Nicht-genehmigter Schurstempel 2001


Altig-Sonderstempel 1997

Den Einwand des OSCP, dass 1997 ein Sonderstempel zum 60.Geburtstag des Mannheimers Rudi Altig, der 1959 ebenso wie Schur Radsport-Weltmeister war, genehmigt wurde, wies die Post-Zentrale mit der Bemerkung zurück, dass daraus "kein Anspruch auf den Einsatz des o.g. Stempels abgeleitet werden (kann), da es sich hierbei um einen Fehler bei der Genehmigung hanmdelte, der heute nicht mehr nachvollzogen werden kann."

Auftraggeber war damals übrigens die Deutsche Post selbst, die in den letzten Jahren u.a. auch Sonderstempel für solche "lebenden Personen" wie Box-Exweltmeister Max Schmeling, die Kaiserslauterner Fußballlegende Fritz Walter und Tour de France-Sieger Jan Ullrich herausgab.

(V.Kluge)