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BERLIN, 9. März. Kürzlich hat
Kunstturn-Cheftrainer Rainer Hanschke 22 Namen auf ein Blatt Papier
geschrieben. "Das sind diejenigen, mit denen ich planen kann",
sagte Hanschke. 24 Jahre ist der Älteste, 14 der Jüngste: Die
Verantwortlichen im Deutschen Turner-Bund (DTB) haben für diese
Orgelpfeifen-Riege die Bezeichnung "Athen-Kader" erfunden. (-
siehe auch Bericht vom Kienbaumlehrgang Februar: ...neue
Gesichter im Jahr 1 nach Sydney") Bis zu Olympia 2004 in Athen vergehen noch ein paar Sommer. Die Zukunft aber hat im DTB schon begonnen, und zwar gnadenlos.
Laut Hanschke gibt es keine Alternative zum Verzicht auf die Routiniers. Die WM im Oktober, für die eine neue Wertungsvorschrift gilt, soll den jungen Athleten Gelegenheit bieten, erstmals den Preisrichtern vorzuturnen. Aus dem Athen-Kader haben nur vier Männer Erfahrung bei großen Wettkämpfen gesammelt: Dimitri Nonin (21) vom SC Berlin, der sich demnächst an der Schulter operieren lassen muss, Sven Kwiatkowski (24, Chemnitz), Sergej Pfeifer (24, Hannover) und Rene Tschernitschek (23, Halle). Die Namen Wecker, Belenki, Charkow oder Toba tauchen in der Planung nicht mehr auf. Zwar sagte DTB-Generalsekretär Hans-Peter Wullenweber beschwichtigend: "Es geht nicht darum, die Alten rauszuschmeißen." Doch die Absichten von Friedrich, seit November im DTB für Spitzensport zuständig, sind unmissverständlich: Falls die "Champions" glaubten, sie könnten "bei der WM 2001 einen Abgang mit Glanz und Gloria" feiern, werde er das verhindern. "Wir danken ihnen für das, was sie in der Vergangenheit für uns geleistet haben", sagte Friedrich, "aber darüber geht meine Sentimentalität nicht hinaus." Friedrich, der
ehemalige Cheftrainer und Sportdirektor, sieht sich als Mann
des Neuanfangs nach Sydney. Dort hatte die DTB-Mannschaft Platz 10 belegt.
Den betroffenen Athleten aber fehlt vermutlich der Sinn für die brüske
Zurückweisung. Wecker verletzte sich in Sydney derart schwer an der
Schulter, dass an Training noch immer nicht zu denken ist. Belenki, der
Seitpferd-Weltmeister 1997 aus Stuttgart, war wegen einer
Schulteroperation nicht im Olympiakader. Ebenso wenig Charkow, dem die
Achillessehne gerissen war. (B.Klimke / Berl.
Zeitung v.10.03.2001 (- siehe auch Kienbaum-Kader-Lehrgang Februar: ...neue Gesichter im Jahr 1 nach Sydney") |
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