06. Oktober 2011  
Tokio, Japan  
Gerätturnen

Neuerliche Rochade im WM-Team: Nun doch Taranu statt Toba ...... und Hambüchen startet im Mehrkampf!

Thomas TARANU (GER)

Es war eine aktuelle Entscheidung der deutschen WM-Teamleitung nach dem gestrigen Podiumstraining der Männer in der WM-Arena zu Tokio:
Dem mit erst 20 Jahren jüngsten Turner in der Mannschaft, Andreas Toba (Hannover) flatterten nun doch die Nerven stärker als es gut war, ihm gelang einfach zu wenig, als dass Bundestrainer Andreas Hirsch seine am Sonntag getroffenen Entscheidung 'pro Toba' hätte aufrecht erhalten können.
Nun wurde aktuell vor Ort entschieden, dass doch der erfahrenere Straubenhardter Thomas TARANU als sechster Mann ins Turnteam Deutschland rückt, und Fabian HAMBÜCHEN wagt sich wieder an den vollen Mehrkampf!

Andreas Hirsch: ... alles fürs Team!

Die Begründung des Bundestrainers Hirsch:
"Die Argumente, die im Vorfeld zu einer Nominierung Tobas geführt haben, konnten sich im Podiumstraining nicht bestätigen.  Die Verteilung der Aufgaben auf Thomas Taranu und andere Turner verspricht mehr Stabilität, vor allem unter dem Aspekt der Zielstellung Qualifikation für die Olympischen Spiele".

Und da auch Fabian Hambüchen einen glänzenden Podiumsdurchgang absolvierte, erhält er nun doch nach seiner Achillessehnenverletzung erstmals wieder die volle Mehrkampfchance bei einem Großereignis, kann so auch am Pferd den dort schwächeren Taranu besser kompensieren ...
Damit starten nun die beiden letzten Mehrkampf-Europameister HAMBÜCHEN (Mailand, 2009) und Philipp BOY (Berlin 2011) in einem Team...!
 ... und nun auch mit dem 24-jährige Thomas TARANU! 
Der war z. B. schon Mehrkampfdritter der Deutschen Vorjahresmeisterschaften (Berlin 2010), besitzt dieWM-Erfahrung von Rotterdam (2010) und der EM (2011, Berlin; 7. Ringe), hatte zwar zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft noch nicht wieder alte Mehrkampfqualitäten anzubieten (7. DM in Göppingen), war sich deshalb ob eines WM-Einsatzes kurz vor Abreise nach Tokio auch noch nicht so sicher und anerkannte auch die im WM-Vorfeld vollzogene positive Leistungsentwicklung des erst zwanzigjährigen TKH-Turners Andreas Toba, der nun doch schon eine versteckte Träne der Enttäuschung verdrücken musste.

Wenn alles optimal läuft, sollte eine direkte Olympiaqualifikation zu schaffen sein. Zumindest von der Papierform her, dürfte das eine der stärksten Turnmannschaften sein, die je bei einer WM an die Geräte ging. Trotzdem kann noch immer viel passieren, so wie das Pauschenpferd beim Podiumstraining den Cottbusser Philipp Boy heftigst abwarf ... zum Glück ohne jegliche Folgen ... kann das ein Teamresultat schon ganz schön durcheiander wirbeln.