Gingen die EM-Titel vor zwei Jahren in Brüssel ausschließlich an Top-Nation Rumänien (4x) und an Russland (1x), so kamen am heutigen Finaltag der 35. Turn-Europameisterschaften der Frauen 2014 die neuen Europameisterin aus 5 unterschiedlichen Ländern!
Am Sprunggerät war die Schweizerin Giulia STEINGRUBER mit besten Ausführungsnoten erneut nicht zu schlagen. Am Barren war Rebecca DOWNIE souverän (schwierigste Übung: 6.6) in die goldene Spur ihrer britischen Vorgängerin Beth Tweddle gegangen, dann brach Russlands Newcomerin Maria CHARENKOWA, die im Vorjahr noch bei den European Youth Olympic Festival gestartet war, die rumänische Balkenhoheit und verwies dort die etablierte Larisa IORDACHE auf Rang zwei, die dann allerdings am Boden die bei dieser EM einzige Einzelmedaille für den Mannschafts-Europameister Rumänien gewann, sich jedoch mit dem italienischen "Dauerbrenner", Vanessa FERRARI, den Sieg teilen musste.
Mit jeweils zwei Gerätesiegen unterstrichen die Juniorinnen Russlands (Barren und Balken) sowie Großbritanniens (Sprung, Boden) am Abschlusstag der Junioren-Europameisterschaften in Sofia ihre momentan führende Position im Nachwuchsbereich des europäischen Kunstturnens, wobei Rumänien diesmal gänzlich ohne Sieg blieb, sich mit drei Silbermedaillen begnügen musste und im Barrenfinale gar nicht vertreten war. Die Siege für Russland gingen an Daria Skrypnik (Stufenbarren) vor Mehrkampfsiegerin Angelina Melnikowa, die nach dem Balkenerfolg damit zur erfolgreichsten Juniorin avancierte.
Gleich zum Auftakt war Elissa DOWNIE (GBR) am Sprung ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und zum Schluss krönte die Mehrkampfvierte Catherine LYONS das grandiose Abschneiden der Britinnen mit der Goldmedaille am Boden: Einen solchen Medaillensatz mit je 2x Gold, Silber und Bronze und hinter Russland (4 / 1 / -) zweitbeste Nachwuchsnation, vor Rumänien (- / 4 / 1) - das gab es bisher für sie noch nicht.
Glücklich lagen sich auch die deutschen Mädchen in den Armen, ...
Rumäniens Frauenmannschaft verteidigte heute bei den 35. Turn-Europameisterschaften 2014 in der bulgarischen Hauptstadt Sofia erfolgreich ihren Titel.
Mit Steigerung an allen Geräten und Bestwerten an Barren, Balken und Boden und 172,754 Punkten verwiesen sie die inach dem Vorkampf führenden Britinnen (170,663) deutlich auf den Silberrang, die nur am Stufenbarren die Spitzenposition einnehmen konnten.
Bronze gewann erwartungsgemäß Russland mit 169,329 Punkten.
Nach Mannschaftsgold zum Auftakt unterstrich die Qualifikationsbeste Juniorin Angelina MELNIKOWA mit einem überzeugenden Mehrkampfsieg mit 57,107 Punkten, dass auch die junge russische Leistungsgeneration in der richtigen olympischen Spur ist, auch wenn es ihrer zweiten Starterin, Seda Tutchalian heute nicht gelang, den Doppelsieg abzusichern und sie auf Rang 7 zurückfiel.
Dafür bestätigte Rumäniens Laura JURCA ihre Leistung und wurde mit 56,698 Vize-Junioren-Europameisterin. Die kleine russische Schwäche nutzte mit persönlicher Steigerung die Britin Elissa DOWNIE und gewann mit 55,332 die Bronzemedaille.
Bei diesen, historisch 35. Europameisterschaften der Frauen 2014 ging es am ersten Elite-Tag um die Qualifikation für das Team-Finale der besten acht Nationen (Samstag) sowie für die einzelnen Turnerinnen um den Einzug in die Gerätefinals des Abschlusstages. Ein Mehrkampf ist bei dieser EM - im Gegensatz zu den Juniorinnen - nicht ausgeschrieben. Deutlicher als erwartetet machten die Britinnen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ihren Medaillenanspruch deutlich und setzten sich mit 172,174 an die Spitze der Favoritinnen. Erwartungsgemäß gruppierten sich dahinter mit Rumänien (171,130) und Russland (170,621) exakt jenes Führungstrio, welches erste Ansprüche auf die Medaillenvergabe geltend machen sollte. Die vor zwei Jahren drittplatzierten Italienerinnen liegen dagegen schon mit deutlichen -3,7 Punkten zurück (166,928) und müssen wohl eher aufpassen, nicht vom Deutschland verdrängt zu werden, die mit weniger als -0,3 Punkten dahinter auf Rang 5 das Achterfinale erreichten (166,695).
Am Eröffnungstag der diesjährigen Turn-Europameisterschaften der Frauen fiel bereits die erste Entscheidung im Mannschaftswettbewerb der Junioren-EM 2014.
Russlands Mädchen, die besonders am Stufenbarren überzeugten, setzten sich mit 168,262 Punkten vor den Britinnen durch, die mit 165,005 Punkten die Silbermedaille errangen. Mit leichten Schwächen am Stufenbarren und trotz der Nationen-Bestwertung am Balken konnten die Rumäninnen mit 164,972 nicht verhindern, dass Großbritannien mit 165,005 und dem besten Gerät Boden hinter den Russinnen die Silbermedaille gewann.
Seit 1957 (Bukarest) werden Turn-Europameisterschaften der Frauen durchgeführt. Die ersten Europameisterinnen kamen aus der Sowjetunion (Larissa Latynina, 1957, '61), aus Polen (Natalia Kot, 1959) und aus Jugoslawien (Mirjana Bilic, 1963).
Bulgariens Hauptstadt Sofia war bereits 1965 Gastgeber der V. Europäischen Titelkämpfe, erlebte den Mehrkampfsieg der unvergleichlichen Vera Caslavska (CSR) und hinter Larissa Latynina (URS) gewann Birgit Radochla (GDR) die nach Ingrid Föst (1961, Leipzig) bereits zweite Bronzemedaille einer deutschen Turnerin.
Die Zeiten von Spitzenleistungen der Bulgarinnen liegen allerdings schon einige Jahre zurück: Ihre Beste war 1987 in Moskau Diana Dudewa, die gemeinsam mit Jelena Schuschunowa (URS) Mehrkampfbronze gewann und hinter Daniela Silivash (ROU) Vize-Europameisterin am Stufenbarren wurde ...