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Vom 3. bis 12. Oktober ist die subtropische 6,5-Millionen-Metropole Nanning im Süden Chinas Gastgeber der 45. Turn-Weltmeisterschaften der Männer und des 36. Welt-Championats der Frauen.
Nach den Olympischen Spielen London 2012 und nach der WM Antwerpen 2013 geht es nun bereits um die erste Qualifikationshürde für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, um die 24 Team-Plätze zur vorolympischen WM in Glasgow 2015, wo dann die 12 Mannschaftstickets für Rio de Janeiro ausgeturnt werden.
Wie die Welt spätestens seit Olympia 2008 in Peking weiß, sind die Chinesen glänzende Organisatoren und scheuen keine Kosten, wenn es um internationale Reputation geht. Sogar eine WM-Lane wie vor 6 Jahren bei den Olympischen Spielen hat man für den Turn-WM-Verkehr auch in Nanning eingerichtet. Im Vorfeld und an den Tagen des Podiumstrainings im Guangxi Sports Center schwärmten die Teilnehmer, trotz der tropischen Temperaturen um die 30° C nachgerade von den makellosen Bedingungen, die die Gastgeber den Athleten und allen WM-Teilnehmern anbieten.
Bei den Männern ist nahezu alles angereist, was aktuell Rang und Namen hat: Von den Top-Ten des letzten WM-Mehrkampffinales 2013 in Antwerpen ist nicht nur das komplette Medaillentrio dabei, von Uchimura über Kato bis Hambüchen - es fehlen nur der Russe Lichowitzki (8.) und der Chinese Zhou, Shixiang.
An den Geräten treten ebenfalls alle Titelverteidiger des Vorjahres an:
Mister "Twist" Kenzo SHIRAI (JPN) am Boden, KAMEYAMA (JPN) am Pferd, NABARRETE (BRA) an den Ringen, YANG (KOR) am Sprung, LIN (CHN) am Barren und ZONDERLAND (NED) am Reck. Außer an den Ringen (- hier fehlen Vizeweltmeister Balandin (RUS) und der Dritte Wynn (USA) sowie Sprung-Vize Legendre (USA) sind auch alle anderen Medaillengewinner von Antwerpen angeist, so dass spektakuläre Medaillenkämpfe zu erwarten sind.
(* - informieren Sie sich über den Link Participants/Teilnehmer auf der linken Navigationsspalte)
Bei den Frauen registrierte man nach den diesjährigen Meldelisten ein leicht ansteigendes Durchschnittsalter von 19,1 Jahren. Somit ist dieser Wert seit 1987 von ca. 17,5 auf über 19 Jahren nach der Jahrtausendwende angestiegen. (Dieser Wert lag im Vorjahr in Antwerpen bei den Männern bei 23,29; zu den Olympischen Spielen in London 2012 bei 24,44.).
Zweifellos gilt Titelverteidigerin Simone Biles (USA) erneut als Topfavoritin für Mehrkampftitel und an den Geräten (Sprung, Boden). Das Kraftpaket aus Spring (Texas) wies zu den US-Meisterschaften als nationaler Champion bereits gute Form nach. Glückt ihr die Titelverteidigung, wäre dies nach Swetlana Chorkina (2001, 2003) die zweite Turnerin, der das gelänge.
Das Leben werden ihr in Nanning sicher Europameisterin Alija Mustafina sowie die erfahrene Chinesin Yao, Jinnan schwer machen wollen, wie auch Larisa Iordache (ROU) und US-Turnerin und Vize-Weltmeisterin Kyle Ross zu den stärksten Widersacherinnen gehören werden. Die Sprung-Weltmeisterin von Tokio 2011, McKyla Maroney, ist diesmal wegen einer Verletzung, nicht dabei ...!
Zweifellos für Aufmerksamkeit wird auch die "Grand Dame" des Internationalen Turnsports, Oxana Chusowitina erhalten, hat sie doch eben bei den 17. Asienspielen die Silbermedaille am Sprung erkämpft. Wegen einer Fußverletzung war aber ihr Einsatz hier in Nanning noch nicht klar. Dass die 39-Jährige, die bereits 1991 in Indianapolis ihren ersten WM-Titel holte, zweimal Olympiagold erkämpfte, seither an fast allen Weltmeisterschaften teilnahm, mehrmals auch Europameisterin wurde und nun ihre 7. (!!) Olympiateilnahme anstrebt - ist weltweit ein außergewöhnliches Phänomen!
Deutschlands Frauntrainerin Ulla Koch war nach dem Podiumstraining im National Trainings Center sehr zufrieden sowohl mit den Athletinnen als auch mit den äußeren Umstanden. „Es war sehr gut, die Trainingsbedingungen waren super und das ganze Ambiente hochprofessionell. Unser Abschlusstest am 25.09. war fast optimal. Es gibt keine gesundheitlichen Probleme im Team Die Turnerinnen sind hochmotiviert und freuen sich nun auf die WM“, erklärte Koch: Nach Verletzung von Janine Berger ist nun doch wieder Elisabeth Seitz in der Mannschaft. Die 20 Jahre alte Mannheimerin ist mit ihrer 5. WM-Teilnahme die erfahrenste deutsche Turnerin.
* GYM V i d e o --: Sophie SCHEDER (GER) - Podiumsdurchgang Boden
Das Turn-Team Deutschland geht die Titelkämpfe so an:
Kim Bui, Pauline Schäfer und Sophie Scheder bestreiten den Mehrkampf, Cagla Akyol turnt an Sprung, Balken und Boden, Elisabeth Seitz am Stufenbarren. Leah Grießer fungiert als Ersatzturnerin.
Die besten 24 Mannschaften qualifizieren sich für die Vorolympischen Weltmeisterschaften 2015 in Glasgow. Dort erhalten dann schon die besten 8 Nationen das Olympiaticket für Rio de Janeiro, während sich noch einmal die restlichen 16 Nationalteams bei einem Testevent Anfang 2016 in Rio de Janeiro um die Olympiaplätze 9 bis 12 streiten müssen. Dies gilt sowohl für die Männer, als auch für die Frauen.