Arthur ZANETTI (BRA) |
Brasilien hat durch Arthur Zanetti die zweite Goldmedaille bei den olympischen Spielen in London gewonnen.
Der 22-jährige Kunstturner deklassierte im Finale an den Ringen die Konkurrenz und sicherte damit dem größten Land Südamerikas das erste olympische Edelmetall in dieser Disziplin.
<< Zanetti hatte bereits die Qualifikation als Viertbester absolviert und durfte sich berechtigte Hoffnung auf eine Medaille machen.
Die Konkurrenz war jedoch stark, Favorit auf Gold war der dreifache Weltmeister und Olympiasieger Chen Yibing aus China, hinter dem Zanetti 2011 in Tokio Vize-Weltmeister geworden war ...
... der Vize-Weltmeister holt Olympiagold! |
Chen Yibing lag nach sieben von acht Finalteilnehmern auch deutlich in Vorsprung und war damit auf dem besten Weg seinen Titel zu verteidigen.
Zanetti als letzter Starter hatte also nichts zu verlieren und alles zu gewinnen.
Nach einer fehlerfreien Präsentation zeigte er sich bereits optimistisch, und nach einer schier endlosen Wartezeit durfte er dann auch befreit aufjubeln. Mit 15.900 Punkte lag er klar von Chen Yibing (15.800), den er dadurch auf Silber verdrängte. Bronze gewann Matteo Morandi aus Italien (15.733).
“Ich bin überglücklich, das erste Gold für mein Land im Kunstturnen geholt zu haben. Ich habe sehr hart gearbeitet, um diese Medaille zu bekommen”, so Zanetti in einer ersten Reaktion gegenüber den lateinamerikanischen Medien.
Freudestrahlend nahm Zanetti wenig später die zweite Goldmedaille für Brasilien in Empfang und lauschte anschliessend gerührt der Nationalhymne. Experten hatten schon im Vorfeld das Potenzial des Kunstturners hervorgehoben und einen Medaillenrang für möglich gehalten. Dass es gegen die bekannt starke Konkurrenz jedoch für Gold reichen würde, darauf wollte wohl niemand wetten.
Diego Hypolito: Enttäuscht ...! |
Für das brasilianische Kunstturnen ist der Erfolg das beste Ergebnis in seiner Geschichte. Das größte Land Südamerikas war in London 2012 bei den Männern mit Diego Hypólito und Sergio Sasaki noch im Einzel am Boden und im Mehrkampf vertreten.
Doppelweltmeister Hypólito patzte jedoch bereits in der Qualifikation und schied frühzeitig aus, Sasaki holte im Finale einen überraschend guten 10. Platz.
“Ich wollte diese Medaille unbedingt gewinnen. Und zwar nicht nur für mich, sondern für das Kunstturnen, für alle Vereine, damit es ganz Brasilien die Türen öffnet. Ich erwarte, dass sich das Turnen nun verändert und zwar weil es sich verändern muss” deutete der aus dem Bundesstaat São Paulo stammende Athlet in Hinblick auf das bislang ergebnislose Abschneiden brasilianischer Kunstturner und Kunstturnerinnen bei olympischen Spielen an.