Vom 07. - 09. November finden in Daytona Beach (Florida/USA) die 30. Trampolin Weltmeisterschaften 2014 statt. Dazu haben beim Turn-Weltverband F.I.G. insgesamt 42 Nationen eine Gesamtzahl von 288 Sportler gemeldet: 112 Damen und 176 Herren. Sie starten in den Disziplinen Trampolin-Einzel (TRA) und -Synchron (SYN) sowie in der Disziplin Doppel-Mini-Tramp (DMT) und auf der Tumblingbahn (TUM). Die beiden letztgenannten Kategorien gehören seit 40 Jahren dazu. Da es sich 2014 um eine sogenannte "Zwischen-WM" handelt, werden diesmal keine Mannschaftstitel vergeben.
Die Wettkampfhalle ist gerichtet: Ruhe vor dem Sturm ...!
♦ Kleiner historischer Exkurs ...
Nachdem es Anfang der 1960'er Jahre bei mehreren Kongressen der F.I.G. nicht gelang, das Trampolinturnen als neue Disziplin im Internationalen Turnverband aufzunehmen, wurde im Jahre 1964 im Walter-Kolb-Zimmer des Deutschen Turner-Bundes in Frankfurt am Main der Internationale Trampolin Verband (F.I.T.) gegründet.
Bereits wenige Wochen später fanden dann in London die 1. Weltmeisterschaften statt. Die Leistungsträger kamen damals aus den USA und so gewannen nicht unerwartet Danny Millman und Judy Wills. ...
Inzwischen sind 50 Jahre vergangen und im Jahre 1999 fusionierten die beiden Weltverbände mit dem einzigen Ziel, die IOC Anerkennung als internationale Programm Sportart zu erlangen. Diese Absicht wurde ein Jahr später umgesetzt und seit Sydney 2000 sind die Flugakrobaten fester Bestandteil der Olympischen Sommerspiele.
♦ WM-Start vor 50 Jahren
Zum insgesamt 7. Male in den fünf Jahrzehnten WM-Geschichte finden die Titelkämpfe auf dem amerikanischen Kontinent statt: Nach dem Londoner Doppelstart (1964 und '65) folgte erstmals 1966 Lafayette (Louisiana), dann 1976 Tulsa (Oklahoma), 1982 Bozeman (Montana), 1988 Birmingham (Alabama) sowie zweimal kanadische Gastgeberstädte: 1996 Vancouver und 2007 Quebec. Nun also 2014 Daytone Beach, am Sonnenstrand von Florida mit dem 30'er WM-Jubiläum.
♦ Die Leistungspräsenzen
Hatten beim WM-Start 1964 in London und in den ersten zehn Jahren danach vorwiegend die Amerikaner die Szene beherrscht, so folgten im Mittelblock der inzwischen 50 Jahre Weltmeisterschaften überwiegend Sportler aus Europa, oftmals aus der Sowjetunion bzw. später Russland.
Doch auch England, Frankreich und Deutschland dürfen dabei nicht unerwähnt bleiben. Seit nunmehr zehn Jahren ist eine Vorherrschaft Chinas festzustellen, wobei lediglich die Girls aus Kanada immer mal wieder dagegen gehalten haben. An dieser Rangfolge hat sich aktuell wenig bis gar nichts geändert und so ist die Favoritenrolle schnell ausgemacht. Nachdem nun vor wenigen Jahren die sog. "Time of Flight-Regelung" (Flugzeit als Bewertungsfaktor) hinzu kam, sind zudem die Abstände zwischen den Top Athleten sowie den vielen nationalen Titelträgern noch größer geworden. Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr zur 29. WM in Sofia wird es auch diesmal wieder ein Trampolin-Einzel Halbfinale geben, zu dem sich die besten 24 qualifizieren, es schließt sich das gewohnte Finale mit acht Qualifikanten an.
♦ Die WM-Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum:
SCHWEIZ
Der Schweizerische Turnverband (STV) hatte folgende Turnerinnen und Turner für die WM selektioniert:
Ziel ist, einen Schweizer Turner unter den ersten 20 und eine Turnerin unter den ersten 24 im Einzelwettkampf zu platzieren. Bei den Männern soll im Synchron das Finale erreicht werden.
DEUTSCHLAND
Der Stuttgarter Coach Michael KUHN ist nach einwöchigem Vorbereitungslager seit Sonntag in Florida angereist, mit dem Deutschen Meister Martin Gromowski (MTV Bad Kreuznach), Kyrylo Sonn (MTV Bad Kreuznach), Daniel Schmidt (Bramfelder SV), Immanuel Kober (MTV Stuttgart) sowie Leonie Adam (MTV Stuttgart) und Sarah Eckes (MTV Bad Kreuznach). Christina Jansen (VfL Pinneberg) geht am Doppel-Mini-Tramp an den Start. Als sportliches Ziel hat Kuhn das Erreichen des WM-Halbfinales, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, ausgegeben.
ÖSTERREICH
Der ÖFT ist diesmal - neben 4 Nachwuchsathleten - nur mit einem Elite-Athleten bei diesem Championat vertreten: Martin Spatt hofft auf eine Platzierung nahe dem Semifinale der besten 24, die ihm eine gute Voraussetzung in der Olympiaqualifikation im Jahr 2015 verschaffen würde.