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Sonja Schmeisser
(28-03-2000)
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Er hat in den letzten
Monaten "viel Zeit und Geld" investiert, um seine Idee der Nachwuchsförderung
und Popularisierung des Kunstturnens umzusetzen. Er hat potentielle Partner aus Politik
und Wirtschaft angesprochen, er hat den Deutschen Turner-Bund, die Trainer, den Berliner
OSP, gestandene Aktive, Freunde und Turnsport-Fans einbezogen. Seine Lebensgefährtin
Antje Hertel unterstützt ihn. |
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Jetzt ist Andreas Wecker soweit, dass er sagt:
"Wir stehen unmittelbar vor den ersten Vertragsunterzeichnungen". Auf
einer Pressekonferenz der Turnabteilung des SC Berlin stellte er heute im Hotel
Kolumbus sein Konzept für ein Juniorteam vor, die
"National
Gymnastics Youngstars"
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Bedingungen
schaffen,
die Erfolge wieder ermöglichen |
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Es geht um die Olympischen Spiele 2004 und das Team,
das dann möglichst Medaillen für das deutsche Turnen holen soll. Die "alte
Garde" um Andreas Wecker, die sich jetzt noch in den Turnarenen der Welt verdient
macht, wird dann nicht mehr aktiv sein.
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"Und die jüngeren
haben oft gar nicht die Möglichkeit, sich sportlich weiterer zu entwickeln, weil das
Prinzip im jetzigen System lautet: Ich werde erst gefördert, wenn ich Erfolg habe. Das
ist ein großer Widerspruch; und so ist es kein Wunder, dass sich junge Turner dann lieber
um ihr Studium oder ihre Ausbildung kümmern und das Turnen hintenanstellen." |
Ein weiterer Grund für das große Engagement
des Olympiasiegers ist der Umstand, dass das Turnen immer mehr von der Bildfläche der
Öffentlichkeit verschwindet, im Bewußtsein vieler junger Leute (und Eltern) keine Rolle
mehr spielt.
Schließlich hat Andreas Wecker
immer für eine kontinuierliche sportliche Entwicklung vom Kind bis zum Spitzenturner
gestanden
und dies vor allem auch an seiner Ausbildung an einer Kinder- und Jugendsportschule
festgemacht. "Es muß wieder möglich sein, dass ein talentierter Turner von der
Schule die Möglichkeiten erhält, eben nicht gerade während der Olympiavorbereitungen
sein Abitur machen zu müssen. Bedingungen zu schaffen, die von der Schule, über die
materielle Absicherung, die Trainingsbedingungen, die medizinische Betreuung bis hin zur
Vermarktung reichen – das ist unser Ziel für ein Team von Jugendturnern, die sich
ganz gezielt auf Olympia 2004 vorbereiten sollen."
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Trotz des hohen
sportlichen Anspruchs faßt er seine Ziele weiter: "Der Sport muß insgesamt wieder
mehr ins Bewußtsein Jugendlicher rücken, Anreiz sein – auch das ist mit so einem
Team, das als Beispiel steht und viel Unterstützung erfährt, leichter möglich. Wir
sehen das auch als so eine Art Patent für andere Sportarten. Es muss ein Ansporn sein, in
dieses Team zu kommen, das sich im übrigen auch vom Äußeren von den anderen Turnern
abheben wird."
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Das
Team der "National Gymnastics Youngstars"
soll künftig eine Reihe namhafter Firmen unterstützen, die als Sponsorenpool die
Entwicklung der jungen Turner gewährleisten soll.
"Wir wollen bewußt Verträge über lange Zeiträume abschließen, so dass die
sportliche Zukunft des Teams langfristig gesichert ist", so Andreas Wecker.
Natürlich spielt sein Name und seine Vorbildwirkung bei dem gesamten Projekt auch ideell
eine große Rolle. "Ich hatte als ganz junger Turner auch immer ein Vorbild, und ich
weiß, wie wichtig das sein kann. Und natürlich haben mir mein Name und meine Erfolge
jetzt viele Türen geöffnet." |
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Wecker-Team
kein Becker-Team |
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Die "National Gymnastics Youngstars" sollen
offiziell bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften Anfang Juni in Ulm vorgestellt werden:
12 junge Turner im Alter zwischen 11 und 16 Jahren.
"Das unterscheidet uns auch vom ‚Becker-Team‘", erläuterte
Andreas Wecker auf eine entsprechende Frage. "Boris Becker hatte fertige Leute in
seinem Team - ich habe junge Sportler, die sich erst noch entwickeln wollen."
(Edition: Sportverlag Berlin)
Andreas Wecker ziert bereits den Entwurf der Olympiabuch-Ausgabe
des Sportverlages Berlin - in Erwartung der historischen
Dimension seines Sydneystarts: Er wäre der erste deutsche Turner, der an 4
Olympischen Spielen teilnähme!
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Die Idee ist gut, und für die Umsetzung haben der Berliner Olympiasieger und seine
Verbündeten schon eine Menge getan. Möge das Projekt ein Erfolg werden – es wäre
dem Kunstturnen in diesem Lande und auch Andreas Wecker zu wünschen.
Sonja Schmeißer / GYMmedia
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(Am 1.April 2000 war Andreas Wecker
Schirmherr und Gastgeber des 5. Obi-Cups in
Berlin, bei dem es die Rekordbeteiligung von 18 Teams aus 15 Ländern gab, u.a. waren
11 Nationen mit ihren kompletten Junioren- Nationalmannschaften im Vorfeld der Junioren
-EM Ende Mai 2000 in Bremen angereist.) |
.Lesen Sie dazu auch im GYMforum: |
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