... ein unglaublicher, |
Jahrzehntelang wird da schon immer "gemauschelt", selbst damals zwischen den "sozialistischen Brüdern und Schwestern", wenn man sich an die achtziger Jahre erinnert, als sich z. B. die sowjetischen und bulgarischen Jurorinnen gegenseitig "beharkten:
- Da nahm man z. B. bei kontinentalen Titelkämpfen in Florenz gnadenlos Rache an Beloglasowa für vermeintlich zwei Jahre zuvor stattgefundene Bevorteilung sowjetischer Gymnastinnen (Eingriff FIG-Präsident Titow's ins Wertungsgeschehen): und so gab es bei der 5. EM eben zweimal bulgarisches Gold (Panowa und Ignatowa) vor einer enttäuschten Belouglasowa...!
- Oder es gab Beispiele, wo trotz offensichtlicher Geräteverluste (z. B. einer Keule) trotzdem die damalige Idealnote 10,00 gezogen wurde - obwohl das tausende Zuschaueraugenpaare anders gesehen hatten...
- Oder es gibt nachweisliche Kampfrichterinnen-Aussagen, wonach ihnen von Amtsträgerinnen Zettel zugeschoben wurden, b e v o r die entsprechenden Gymnastinnen überhaupt die Wettkampffläche betreten hatten:
'Bitte gib Gymnastin X 10,00; Gymnastin Y liegt dann sicher bei 9,9'.
Gruselig - nicht wahr? Aber keiner kann, keiner will's beweisen!
Und jetzt sollen also bei den letzten o. g. Brevet-Prüfungen 2012 überraschend viele (nicht alle) Prüflinge diesselben Noten gegeben haben, was die Vermutung aufkommen lässt, dass diese entsprechende Informationen (kurioser Weise noch falsche) erhalten haben sollen.
Traurig ist nur, dass diese zwar nachvollziehbare Reißleine, die die FIG jetzt zieht, zwar ihre Berechtigung hat, aber auch die eigene Hilflosigkeit und viel zu lange Duldung dokumentiert:
1- Weil man wiederum keine echten Beweise hat, bestraft man alle! Es gibt aber durchaus auch ehrliche Kampfrichterinnen. Wieso werden deren Brevets im Sinne von "Sippenhaft" ebenso aberkannt?
2- Mitten in der beginnenden Urlaubszeit setzt man mit einer Frist von weniger als 10 Tagen eine Neuprüfung und nur für die ca. 120 Lehrgangsteilnehmerinnen von Bukarest an. Wer dies in persönlicher Planung nicht realisieren kann, ist einfach draußen!
3 - Scheinheilig ist auch, dass man der gesamten internationalen Jurorenschaft quasi ihre Eignungsfähigkeiten aberkennt, wohl aber drei Kampfricherinnen (aus Griechenland, aus Deutschland, aus Kroatien) nun zu "Expertinnen erhebt", um wenigstens die für den bereits am 20. Juli in Frankfurt angesetzte "Nachprüfung" ein Bewertungsgremium zu haben - was übrigens gegen das eigene Reglement verstößt, das dafür mindestens vier Tage vorsieht!!
Sicher alles nur aus der Not geboren, um wenigstens eine bevorstehenden Weltmeisterschaften mit temporären Kari-Diplomen durchführen zu können.
Hat bei all' dem übrigens mal jemand an die vielen, begeisterten, ja oft beseelten jungen Mädchen und Teenager (- auch Trainerinnen) gedacht oder an olympische Eide, an sportliche Ethik und Moral ... vom kaum noch vorhandenem medialen Interesse an dieser doch so faszinierenden Sportart ganz zu schweigen ?!
(c) Eckhard Herholz, GYMmedia