21. Februar 2008
Österreich
Rhythmische Gymnastik
... Österreichische Rücktrittserie hält weiter an!
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Valentina Baldauf (Dornbirn)
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„Sonnenuntergang" in Österreich
„Wo sie war, da ging die Sonne auf ...! Valentina war die personifizierte gute Stimmung im Team. Angesichts ihrer schwierigen Sportbiografie hat sie Großartiges erreicht!“ - so Österreichs Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek über den Rücktritt der WM-Gymnastin Valentina Baldauf (18).
Dies ist nunmehr bereits der nach Lisa Stampfl und Catherine Czak dritte Rücktritt des sechsköpfigen Austria-WM-Ensembles von Patras 2007...
Die Karriere der jüngeren Schwester des österreichischen Spitzenturners Marco Baldauf, verlief in hohem Maße ungewöhnlich und steinig.
Für eine technisch-kompositorische Sportart als nahezu „unmöglich spät“ (mit 11 Jahren) in das gezielte Training eingestiegen, führte der Weg der heute 18jährigen Dornbirnerin bereits 2004 zum ersten Österreichischen Gruppen-Staatsmeistertitel. Es folgten drei nationale Einzel-Bronzemedaillen 2005 – und dann im Januar 2006 (bei einer völlig "unverdächtigen Übung" ein - ... Halswirbelbruch (!) ... im Training....!
Baldauf hatte großes Glück im Unglück:
Es blieben keine Spätfolgen zurück. Nach eineinhalb Jahren intensiver Rehabilitation erhielt sie im Juni 2007 das ersehnte Vollbelastungsattest.
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Valentina mit Lieblingsgerät Ball: ... ihre Vorbilder waren Almudena CID und Stela SULTANOVA
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Die Nominierung für die Nationalgruppe erkämpfte sie sich schon bei der
WM 2007 Ende September – und diese sollte trotz verpasster Olympiaqualifikation schließlich den Karrierehöhepunkt darstellen. Denn eine schwere Meniskusverletzung während der (gewonnenen) Gruppen-Staatsmeisterschaft im Dezember 2007 beendete de facto die Laufbahn.
Valentina ist aber schon wieder völler Pläne:
"Obwohl mir dieser Schritt sehr, sehr schwer fällt, musste ich die Entscheidung treffen ... ! Es wäre zu schwer für mich, noch einmal von anzufangen und alles wieder aufzuholen.
Auf jeden Fall werde ich es nie bereuen, mit diesem Sport angefangen zu haben. Das sind mir meine Verletzungen wert. Ich möchte in diesem künstlerischen Bereich bleiben, anfangen lateinamerikanisch zu tanzen oder vielleicht etwas in Richtung Musical machen....oder Patisserie.... . Nach meiner Matura gehe ich nach Südamerika, voraussichtlich nach Ecuador oder in eine Surfschule nach Costa Rica“
Der „große Bruder“ von Valentina ist Kunstturn-Ass Marco Baldauf und zollt Respekt:
"Valli hat aufgrund von Verletzungen und der bevor stehenden Matura die richtige Entscheidung getroffen.
Das Wichtigste ist, dass sie von ihrem schweren Unfall keine bleibenden Schäden davon getragen hat.
Ich bewundere, wie sie damals mit der Situation umging. Sie kann stolz auf ihre Karriere zurück blicken“.
* QUELLE: ÖFT, Mag. R. Labner