26. Januar 2004  
Berlin / Frankfurt  
Rhythmische Gymnastik

Das Olympia-Jahr 2004 - Favoriten und Highlights

Der Kampf um die beiden olympischen Goldmedaillen, die in der Rhythmischen Sportgymnastik in Athen vergeben werden, dürfte äußerst spannend werden.
Mit Welt- und Europameisterin Alina Kabajewa (RUS) gibt es eine Favoritin, jedoch räumt man der Ukrainerin Anna Bessonowa, mehrfache Welt- und Europameisterin mit Handgeräten, ebensolche Chancen ein...
Bei den Gruppen sind die Russinnen hochfavorisiert, das Olympiagold ihrer Vorgängerinnen zu verteidigen.
Aus den Reihen des DTB hat einzig Lisa Ingildeeva (Schmiden) in Athen einen Startplatz, nachdem sich die deutsche Gruppe nicht qualifiziert hatte.

Alina Kabajewa (RUS)

Der Wettkampf-Höhepunkt vor den Olympischen Spielen wird in Kiew, der ukrainischen Hauptstadt, ausgetragen: Die Europameisterschaften 2004 sind nur im Einzel ausgeschrieben und werden Anfang Juni zur Generalprobe für Olympia. Es werden Mannschafts- und Mehrkampfmedaillen vergeben, jedoch keine Finals mit Handgeräten ausgetragen.
Darüber hinaus finden vor den Olympischen Spielen fünf Grand Prix Turniere, World Cup Turniere und meist auch die Nationalen Meisterschaften statt. In Athen gehen insgesamt nur 24 Einzelgymnastinnen an den Start, die sich bei den WM 2003 in Budapest qualifiziert hatten.
Nach den Olympischen Spielen freuen sich die Ausrichter der großen Turniere auf die Olympiarevanche. So hofft man in der Hauptstadt, dass beim Berlin Masters 2004 vom 15. bis 17. Oktober die Olympiasiegerin an den Start gehen wird.

Lisa Ingildeeva (GER)

Gruppen: Werden die Weltmeister auch Olympiasieger?

Für die Gruppen ist der harte Schnitt im September 2003 erfolgt: Zehn Teams bereiten sich auf die Olympischen Spiele vor, die anderen nicht...
Letzteres bedeutet in vielen Fällen totalen Neuaufbau; so auch für die deutsche Gruppe, die mit der Nicht-Qualifikation eine sehr schwere Enttäuschung zu verkraften hatte. Zumal das Ergebnis von Sydney 2000 noch einen 4. Platz für Deutschland verzeichnete.

Medaillenkandidat: Die Gruppe aus Bulgarien

„Es macht keinen Sinn in Enttäuschung zur verharren. Wir müssen aus den Fehlern lernen und die richtigen Konsequenzen ziehen, damit wir in Peking 2008 wieder dabei sind“, so Cheftrainerin Livia Medilanski.
Im November 2003 wurde eine bundesweite Sichtung im Leistungszentrum Kienbaum durchgeführt. Die ausgewählten Gymnastinnen im Alter von 12 bis 13 Jahren sollen ab dem Sommer 2004 am Bundesstützpunkt Wattenscheid behutsam und zielgerichtet auf die entscheidende Olympiaqualifikation 2007 vorbereitet werden. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der Entscheidung, einen völligen Neuaufbau der Nationalgruppe vorzunehmen, den richtigen Weg eingeschlagen haben. Nur so können wir die Gymnastinnen langfristig und ohne übertriebenen Erfolgsdruck an die internationale Spitze führen“, so die Cheftrainerin.
Mit dabei ist u.a. auch die Berlinerin Tina Giese (15), die bereits in der Gruppe von Budapest stand und nun mit den jüngeren Mädchen die neue Aufgabe angeht.

-gymmedia / dtb-presse-