15. September 2024  
Leipzig, GER  
Rhythmische Gymnastik

Birgit Guhr: Oberste deutsche Gymnastik-Kampfrichterin wurde 70

Man findet sie noch, vereinzelt und inzwischen vorwiegend im ehrenamtlichen Ruhestand: die hochqualifizierten Spitzensporttrainer mit akademischer Ausbildung. So auch die Diplomsportlehrerin und -Trainerin Birgit GUHR, die in diesen Tagen ihren 70. Geburtstag feierte. Von 1973 bis 1977 hatte sie an der legendären Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) Leipzig das  Spezialfach GYMNASTIK belegt und wurde dort zur hochspezialisierten Trainerin ausgebildet. An diesem Wochenende wurde sie auch als eine der Ehrengäste beim 40. Jubiläum des Bundesstützpunktes Fellbach-Schmiden geehrt, bestimmte sie doch gleich nach der Wende von 1991 an als Bundestrainerin, zwischen 2006 bis 2008 als Teamchefin die Rhythmische Sportgymnastik und bis 2018 als sächsische Landestrainerin die Szenerie dieser ästhetischen Disziplin im Lande, auch unter den politisch und gesellschaftlich nun völlig anderen Bedingungen als zu vor ...

Ende 2008 erfuhr die Leipziger Landestrainerin Birgit Guhr mit einem einfachen, lakonischen Telefonanruf, dass ihr Vertrag als Deutsche RSG-Team-Chefin per 31. Dezember verliert, da man mit neuer "neuer Prioritätensetzung" den Schwerpunkt aus Erfolgsgründen stärker auf die Gymnastik-Gruppen legen wolle ... ein auch noch heute als unverantwortlicher Personalabbau zu charakterisierender Vorgang, der schließlich Kompetenzabbau zur Folge hatte!
Und so wandte sich die Trainerin wieder vorwiegend ihren Aufgaben als Landestrainerin ihren Schützlingen bei der TuG Leipzig und in Sachsen zu.
.
Noch immer zeichnet Birgit Guhr - nun im ehrenamtlichen "Unruhestand" - als oberste deutsche Gymnastik-Kampfrichterin für Aus- und Weiterbildung aller deutschen Jurorinnen verantwortlich, ohne deren qualifizierten Einsatz diese Disziplin in Nachwuchs und Spitze nicht möglich wäre!
Aktuell ist sie - ebenfalls vorwiegend ehrenamtlich, mit der Übersetzung vom Englischen ins Deutsche - des neuen "Code de Pointages", der internationalen Wertungsbesimmungen des Weltturnverbandes für den neuen Olympiazyklus beschäftigt, mit der wegen der speziefischen Fachlichkeit wohl jeder Dolmetscher absolut überfordert wäre.

Wiedersehen mit dem damaligen DTB-Pressechef Wolfgang Staiger